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Zeitgeschichte, Wissenschaft und Politik


Zeitgeschichte, Wissenschaft und Politik

Der "Historikerstreit" - 20 Jahre danach

von: Volker Kronenberg

33,26 €

Verlag: VS Verlag
Format: PDF
Veröffentl.: 03.10.2008
ISBN/EAN: 9783531910512
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 204

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

Zeitgeschichte, Wissenschaft und Politik: Der „Historikerstreit“ – 20 Jahre danach Die Verwunderung wäre groß, sehr groß. Zumindest bei all jenen Beobachtern der politischen Kultur in Deutschland, die heute, 20 Jahre nach der publizis- schen Großkontroverse namens „Historikerstreit“, das erste Mal wieder einen Blick auf die Bundesrepublik werfen würden. Viel ist in der Zwischenzeit geschehen. Sowohl im politischen als auch im kulturellen Bereich. Sinnfälliges Zeichen: Aus der „Bonner“ ist inzwischen die „Berliner Republik“ (vgl. Baring 1999) geworden. Das, was zu Bonner Zeiten noch von größter Bedeutsamkeit schien, nimmt heute einen zum Teil ganz an- ren, oftmals nachgeordneten Stellenwert ein. Anderes wiederum, was zu Bonner Zeiten noch undenkbar schien, ist heute, wenn nicht selbstverständlich, so doch möglich: Seien es, politisch, Auslandseinsätze der Bundeswehr außerhalb des NATO-Bündnisgebietes, sei es, in Distanz zu den Vereinigten Staaten, ein von Rot-Grün proklamierter und beschrittener „deutscher Weg“ – „selbstverständlich und normal“ (vgl. Bahr 2003) –, oder sei es kulturell, jene durch Günter Grass, Jörg Friedrich und andere initiierte „Opfer-Debatte“ über das Leiden deutscher Zivilisten am Ende des Zweiten Weltkriegs. Wenn Günter Grass es rückblickend als ein „bodenloses Versäumnis“ (zitiert nach Fuhr 2005: S. 67) der Intellektu- len bezeichnet, die Leidensgeschichte vieler Deutscher am Ende des Kriegs - terschlagen zu haben und wenn auch in Teilen der 68er-Generation die Bere- schaft „zu milderem Urteil, ja zur Revision“ wächst (Frei 2005), dann, so meinte Eckhard Fuhr jüngst, müssten 60 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg, womöglich die „alten Geschichten neu erzählt werden“ (Fuhr2005: S. 57).
Ernst Nolte und der „Historikerstreit“.- Historische Existenz und politische Ordnung. Zum Totalitarismusverständnis von Ernst Nolte.- Augusto Del Noce, Ernst Nolte und der „Historikerstreit“.- Das Werk von Ernst Nolte und das intellektuelle Klima in Frankreich.- Der neue Antikommunismus. Nolte, Furet und Courtois interpretieren die Geschichte des 20. Jahrhunderts.- Der „Historikerstreit“ und das bundesrepublikanische Selbstverständnis.- Der „Historikerstreit“ — Politische, wissenschaftliche, biographische Aspekte.- „Historikerstreit“ und Patriotismus — Politische Kultur im Wandel.- „Verfassungspatriotismus“—Zur Rezeption eines Begriffs im Lichte des „Historikerstreits“.- Die Frage der Westbindung Deutschlands im so genannten „Historikerstreit“—Das Verhältnis des Habermasschen Westverständnisses zu seiner Theorie kommunikativer Rationalität.- Die politische Deutungs- und Streitkultur im Lichte des „Historikerstreits“.- Der deutsche „Historikerstreit“ im Wandel des Zeitgeistes.- Der Streit und seine Zeit.- „Historikerstreit“ — Anregung zum Gedankenaustausch.
Dr. Volker Kronenberg ist Privatdozent am Institut für Politische Wissenschaft der Universität Bonn.
Vor zwei Jahrzehnten erlebte die Bundesrepublik Deutschland mit dem sogenannten „Historikerstreit“ eine Großkontroverse, die Publizistik, Wissenschaft und Politik über zwei Jahre hinweg intensiv beschäftigte. Die Auseinandersetzung mit den Thesen des Berliner Zeithistorikers Ernst Nolte entwickelte sich zu einem Streit, der vor allem entlang der Frage nach der Singularität des NS-Völkermords geführt wurde. Sowohl über die Zulässigkeit eines Vergleichs zwischen nationalsozialistischer und kommunistischer Diktatur aber auch ganz grundsätzlich über die historisch-kulturellen Fundamente der Bundesrepublik wurde leidenschaftlich debattiert. Nun – im Umfeld der „Berliner Republik“ – ist es an der Zeit Bilanz zu ziehen und zu fragen, ob alte Streitmuster überwunden wurden und inwiefern neue wissenschaftliche Ansätze zur Interpretation deutscher und europäischer Zeitgeschichte sinnvoll sind. Dem interdisziplinären Charakter des Themenkomplexes wird dieser Sammelband gerecht, indem er Autoren vereinigt, die den „Historikerstreit“ und dessen Nachwirkungen aus politikwissenschaftlicher, historischer und soziologischer Sicht analysieren und interpretieren.
Der "Historikerstreit" - 20 Jahre danach
Vor zwei Jahrzehnten erlebte die Bundesrepublik Deutschland mit dem sogenannten „Historikerstreit“ eine Großkontroverse, die Publizistik, Wissenschaft und Politik über zwei Jahre hinweg intensiv beschäftigte. Die Auseinandersetzung mit den Thesen des Berliner Zeithistorikers Ernst Nolte entwickelte sich zu einem Streit, der vor allem entlang der Frage nach der Singularität des NS-Völkermords geführt wurde. Sowohl über die Zulässigkeit eines Vergleichs zwischen nationalsozialistischer und kommunistischer Diktatur aber auch ganz grundsätzlich über die historisch-kulturellen Fundamente der Bundesrepublik wurde leidenschaftlich debattiert. Nun – im Umfeld der „Berliner Republik“ – ist es an der Zeit Bilanz zu ziehen und zu fragen, ob alte Streitmuster überwunden wurden und inwiefern neue wissenschaftliche Ansätze zur Interpretation deutscher und europäischer Zeitgeschichte sinnvoll sind. Dem interdisziplinären Charakter des Themenkomplexes wird dieser Sammelband gerecht, indem er Autoren vereinigt, die den „Historikerstreit“ und dessen Nachwirkungen aus politikwissenschaftlicher, historischer und soziologischer Sicht analysieren und interpretieren.

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