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Wann kommt das Glück auch zu mir?


Wann kommt das Glück auch zu mir?

Sabrina - Band 2
Sabrina, Band 2 1. Auflage

1,99 €

Verlag: Novo Books
Format: EPUB, PDF
Veröffentl.: 19.08.2023
ISBN/EAN: 9783961273348
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 101

Dieses eBook erhalten Sie ohne Kopierschutz.

Beschreibungen

Als Petra nach Jahren in ihre Heimat zurück kommt holt sie die Vergangenheit ein. Hier hat ihre Mutter einst eine schreckliche Tat begangen, die sie – fast ein Kind noch – mitansehen musste.
Und als sie sich in einen Mann verliebt, wendet dieser sich von ihr ab.
Sie flieht ins Ausland, wo sie sich erneut verliebt und ihre Liebe wird auch erwiedert. Doch an ihrer Angst, auch diese Beziehung könnte zerbrechen, drohen die beiden Liebenden zugrunde zu gehen.
Ein ergreifender Schicksalsroman voller Gefühl und Spannung.
„Petra, Liebling, mache doch kein so verzweifeltes Gesicht. Du kannst jederzeit wiederkommen. Es ist kein Abschied für lange Zeit. Du behältst deine Heimat hier bei uns für immer."
Maria Steininger sah mit einem liebevollen Blick in das blasse, verweinte Gesicht ihrer Nichte Petra Rauch, die sich vergeblich bemühte, ihre Tränen zurückzuhalten.
Sie standen beide auf dem Bahnhof von Meran, und neben ihnen war der Zug, der Petra Rauch nach einem vierjährigen Aufenthalt bei Onkel Poldi, Tante Maria und Vetter Walter nun nach Deutschland zurückbringen sollte.
„Bitte, grüße Onkel Poldi noch einmal recht herzlich von mir", stieß Petra hervor. „Ich danke ihm und euch allen für die schönsten vier Jahre meines Lebens."
„Du bist hoffentlich nicht traurig, dass Onkel Poldi nicht bis zum Bahnhof mitgekommen ist, Petra — und auch Walter nicht. Aber Männer sind so, sie können unsere Tränen nicht gut mitansehen."
„Nein, nein, es ist besser so", erwiderte Petra und wischte sich schnell über die Augen, „Wir haben ja zu Hause richtig Abschied genommen, Zuhause — ja, das habe ich bei euch gefunden. Dort, wohin ich jetzt fahren muss, war einmal mein Zuhause, aber ich werde mich da nie mehr wohlfühlen können. Ich bin froh, dass ich zu euch zurückkommen darf, denn nur hier bin ich wirklich glücklich gewesen und habe das Entsetzliche und Schwere besser vergessen können. Was hätte ich wohl ohne euch getan — damals, als mein geliebter Papi —", die Stimme versagte ihr.
Frau Maria sprach tröstend und beruhigend auf Petra ein und bat sie einzusteigen. Noch eine Minute blieb bis zur Abfahrt des Zuges. Folgsam stieg Petra hinauf, nachdem sie die Tante noch einmal fest umschlungen und geküsst hatte. Sie trat in ihr Schlafwagenabteil und kam zum Fenster.
„Lege dich gleich hin, Liebling, schlafe gut und denke an gar nichts mehr."
Noch einmal fanden sich ihre Hände. Der Zug ruckte an und fuhr langsam. Petra nahm noch sekundenlang das flatternde Taschentuch von Tante Beate wahr, dann war alles von der Dunkelheit verschluckt. Schattenhaft waren die Konturen der Berge zu sehen. Oben in der Bergstation der Haflinger Bahn blinkte ein helles Licht, aber bald war auch dieses nicht mehr zu sehen.
Der Vollmond segelte am hellen Sternenhimmel zwischen silberweißen Wolken. Immer weiter blieben die Berge zurück.
„Lebe wohl!” flüsterte Petra. Sie ließ ihren Tränen nun freien Lauf. „Liebes, schönes Meran, wann werde ich dich Wiedersehen?”
Aber sie wusste jetzt schon, eine ganze Zeit lang würde sie nicht nach Meran in das Haus ihrer Verwandten zurückkehren, wo sie vier Jahre lang ein Heim gehabt hatte; nicht nur ein Heim, sondern auch sehr viel Liebe und Fürsorge der geliebten Menschen Tante Maria und Onkel Poldi. Auch Vetter Walter musste sie mit einschließen, denn auch ihn hatte sie sehr gern. Aber gerade seinetwegen würde sie nicht so schnell zurückkommen können.
Walter, mit dem sie schon als Kind ein Herz und eine Seile gewesen war, denn sie hatte alle ihre Ferien immer bei den Verwandten in Südtirol verbracht, war nicht mehr der brüderliche Kamerad von einst. Er hatte sich leider in den letzten Monaten sehr heftig in .ie verliebt. Zuerst hatte sie es gar nicht bemerkt, aber langsam wurde ihr klar, was seine merkwürdige Eifersucht bedeutete, die sich auf alles und alle erstreckte. Es kam zu einer Aussprache zwischen ihnen, bei der Petra ihm erklärte, dass sie nur rein freundschaftlich für ihn empfinde. Walter sollte sich nach einem anderen Mädchen Umsehen.
Er war sehr niedergeschlagen gewesen, aber er sprach dennoch die Hoffnung aus, dass Petra es sich doch noch überlegen würde. Er könnte und wollte auf sie warten. Und dies war der Grund, dass Petra nicht so bald wieder nach Meran fahren würde. Walter musste erst einsehen, dass sie seine Liebe nicht erwidern konnte.
Tante Maria, eine weitläufige Kusine von Petras Vater, hätte es wohl ganz gern gesehen, wenn aus ihrem Sohn und Petra ein Paar geworden wäre. Auch Onkel Poldi wäre sehr zufrieden gewesen, denn sie liebten Petra von ganzem Herzen. Aber so verlockend es auch war, dass diese beiden Menschen ihre Schwiegereltern sein könnten, es würde damit nichts werden, (las wusste sie genau.
.Diese Enttäuschung kann ich dir leider nicht ersparen, meino geliebte Tante Maria“, dachte Petra traurig. ,Wie lieb und gut bist du immer zu mir gewesen, wie eine Mutter - nein, viel besser als eine Mutter... als diese Mutter!'
Petra beugte sich zum Wagenlensler hinaus. Der Fahrtwind ließ ihr Haar flattern und nahm ihr die Tränen von den Wangen.
„Warum weine ich nun noch immer?" murmelte Petra. „Doch nicht deswegenl Diese Frau ist für mich nicht mehr in der Welt. Ich will nie mehr an sie denken, für mich ist sie gestorben. Hoffentlich spricht Doktor Ritter nur nicht von ihr, ich kann das nicht ertragen.“
Dr. Anton Ritter, Rechtsanwalt und Notar, war ihr Vormund seit dem tragischen Tode ihres Vaters vor vier Jahren. Er sandte ihr jeden Monat ihr Taschengeld, und nun hatte er auch einmal einen Brief an sie geschrieben. Sie war nun 21 Jahre alt geworden und mündig. Damit konnte sie frei und uneingeschränkt über das Vermögen verfügen, das ihr Vater ihr hinterlassen hatte. Ihr persönliches Kommen war nun aber für die Erledigung der damit zusammenhängenden Fragen und Aufgaben unbedingt notwendig.
Vielleicht hätte sie sich gegen diese Reise gesträubt, wenn es nicht die Sache mit Walter gegeben hätte. Was brauchte sie die große Luxusvilla, das viele Geld und alles andere; sie war restlos glücklich bei Onkel und Tante. Aber jetzt war ihr diese Fahrt beinahe willkommen gewesen trotz des bitteren Abschiedes.
Es war der zweite bedeutungsvolle Abschied ihres Lebens. An den ersten hatte sie jetzt nur noch eine sehr verschwommene Erinnerung. Sie war ja damals wie betäubt gewesen, ganz außer sich und seelisch zerbrochen. Das entsetzliche Geschehen und Papis Sterben!
Petra setzte sich auf das Bett und dachte nach, während der Zug nun schon hinter Bozen durch die Nacht fuhr, höher und höher dem Brennerpass zu. Vor Petra stieg die Vergangenheit auf.

*

Ein großes Fest sollte es geben in der eleganten Villa des Regisseurs Edmund Rauch. Die Hausangestellten und Lohndiener eilten geschäftig hin und her, arrangierten Blumen und grüne Pflanzen, schmückten kleine Tische und bauten das kalte Büfett mit den erlesenen Delikatessen auf.
Der Theaterregisseur Edmund Rauch besaß auch einen namhaften Filmverleih. Er war besessen von allem, was mit Schauspielkunst zusammenhing. Er entdeckte und förderte junge Talente. Manch ein Künstler, manch eine Künstlerin verdankten ihm ihren Aufstieg. Ihm selbst hatten Talent, Fleiß und Glück geholfen, ein reicher und in der Branche mächtiger Mann zu werden.
Es gab öfter einmal eine große Party in der Villa, denn Edmund Rauch liebte Geselligkeit und sah gern schöne und elegante Frauen um sich, Besonders nach großen künstlerischen Ereignissen wurde gefeiert. Da kam alles, was einen Namen hatte, und es kamen auch die, von denen Edmund Rauch überzeugt war, sie würden sich noch einen Namen machen.
Für Petra war dies das zweite Fest, das sie im Elternhause miterlebte. Sie war noch nicht lange aus dem Pensionat in der Schweiz zurückgekehrt, war 17 Jahre alt und sehr hübsch. Auf dem ersten Fest war ihr sehr gehuldigt worden. Sie hatte sich glänzend amüsiert, und darum freute sie sich auch diesmal wieder sehr auf das große Ereignis.
Sie war schon völlig angekleidet und frisiert und nun voller Ungeduld, dass die Gäste einträfen. Jetzt klopfte sie bei ihrer Mutter an und trat schnell ein, da keine Aufforderung kam.
„Mutti, du hast ja ein neues Parfüm! Ein wunderbarer Duft!" Petra sog den Duft ein und trat hinter ihre Mutter, die vor ihrem Toilettentisch saß und nun erschrocken zusammenfuhr. Petra gewahrte ihren verstörten Blick und lachte amüsiert auf.
„Nanu, ich glaube, du bist auch so aufgeregt wie ich, Mutti. Aber komisch, du hast doch schon oft solche Feste mitgemacht."
Beate Rauch erhob sich und betrachtete sich im Spiegel. Sie besaß eine zwar etwas volle, aber sehr gute Figur, und ihr Abendkleid war geschmackvoll gewählt. Auffallend schön war Frau Beate wohl nie gewesen, aber ihr Gesicht verriet viel Güte und Sanftmut. Wirklich schön waren ihre dunkelblauen Augen, aus denen Wärme und Intelligenz sprachen.
„Du siehst fabelhaft aus, Mutti!" Petra sah sie bewundernd an. Frau Beate fahr blitzschnell herum.
„Ist das auch ehrlich gemeint?" In ihren Augen lag jetzt Misstrauen. „Oder hast du das nur so hin gesagt?"
„Aber, Mutti!" Petra war sehr erschrocken. Was hatte Mutti nur? Sie sah sehr, unglücklich aus. „Wie kannst du nur so fragen, Mutti? Natürlich meine ich es ehrlich. Du siehst einfach blendend aus. ‘
Frau Beate erwiderte nichts weiter. Sie setzte sich in einen von den hübschen Sesseln, die mit rosa Damastseide überzogen waren und zog silberne Schuhe an ihre Füße. Sehr erstaunt betrachtete Petra diese luftigen Gebilde. Sie bestanden nur aus schmalen Riemchen und hatten bleistiftdünne und sehr hohe Absätze. Solches Schuhwerk hatte Mutti noch nie getragen, und diese überhohen Absätze waren doch unmöglich für sie. Wie sollte sie es nur den ganzen Abend damit aushalten? Plötzlich fiel ihr auch auf, dass die Frisur ihrer Mutter heute ganz anders war. Eine Modefrisur zwar, aber zu jugendlich für eine reife Frau wie sie.
Die Mutter schien etwas von Petras Gedanken zu erraten. Ein finsterer Blick streifte das junge Mädchen, und ihre Lippen pressten sich wie im Trotz zusammen. Petra versuchte ihr großes Erstaunen zu verbergen und ergriff die nächste Gelegenheit, um diese sonderbare Spannung zu überwinden, indem sie ein zauberhaftes Kollier aus dem Etui nahm und es sich um den Hals legte.
„Wie bezaubernd schön!“ rief sie aus. „Es würde gut zu meinem Kleid passen, Mutti. Warum hast du es eigentlich bisher noch nie getragen?"
„Willst du es wohl sofort zurücklegen I" Die Stimme ihrer Mutter war ungewohnt herrisch und empört „Was fällt dir ein, meine Sachen anzurühren!"
„Aber, Mutti", stammelte Petra betroffen, „ich will es doch gar nicht haben."
„Bitte, lege es zurück, Kindl" Frau Beate war sofort wieder ruhig geworden. „Heute trage ich ihn, aber du bekommst diesen Schmuck ja einmal, Petra. Ich schenke ihn dir bald, ich schenke dir alles, was ich habe. Aber heule muss ich ihn selbst tragen."
„Natürlich, Mutti!“ Petra war sehr verwirrt über das sonderbare Benehmen ihrer Mutter. Es bestand kein Grund, dass sie sich aufregte und so außer sich geriet. Frau Beate stand nun auf und ging auf unsicheren Füßen wieder zum Spiegel. Sie legte den kostbaren Schmuck um ihren Hals und sah sich wie beschwörend im Spiegel an.
„Mein Hals ist noch ganz glatt und faltenlos", flüsterte sie vor sich hin. Dann drehte sie sich zu Petra um. „Wie sehe ich aus, Petra? Ich bin nicht hässlieh, nicht wahr? Wenn ich auch nicht mehr jung bin, ich sehe aber doch noch gut aus?" Beinahe schluchzend hauchte sie die Worte hervor.
„Was hast du bloß, Mutti?" fragt» Petra verzweifelt. „Natürlich siehst du gut aus, wunderbar und sehr anziehend. Hässlich, das ist doch Wahnsinn, so etwas zu sagen. Es gibt bestimmt niemand, der so etwas sagen würde."
„Vielleicht sind solche grünen Augen schöner", murmelte Frau Beate, und Petra stellte fest, dass die Lippen ihrer Mutter jetzt bebten. „Dieses rote Haar ist gefärbt. Auch ich könnte es haben, wenn ich wollte."
„Ach, sprichst du von Claudine Pascal?“ fragte Petra aufmerksam aufhorchend.
„Dieser Name!" Frau Beate ballte die Hände. „Das allein ist wie ein Schlag ins Gesicht. Petra, findest du sie wirklich so schön, wie sie alle behaupten? Dieses ewige Lachen, so siegesgewiss und verspottend, ich kann es nicht mehr sehen. Aber sie liegen ihr ja alle zu Füßen."
„Sie ist sehr apart", sagte Petra etwas unsicher. „Ich kann nicht behaupten, dass sie mir gefällt, aber es gibt andere..."
„Also, sogar meine eigene Tochter ist von ihr hingerissen“, fiel Frau Beate heftig ein.
„Das habe ich nicht gesagt, Mutti", widersprach Petra. „Du wirst doch nicht mit ihr wetteifern wollen, Mutti? Das ginge nicht, denn sie ist viel jünger als du. Aber du hast das auch nicht nötig. Du bist für dein Alter sehr attraktiv, sehr gut aussehend."
„Petra, ich will es nicht haben, dass du sie schön findest. Mag sein, dass sie schön ist, aber das ist nur äußerlich bei ihr. Sie ist ein durch und durch verdorbenes Geschöpf, darum kann sie nicht schön sein. Man kann nur von einer schönen Fassade bei ihr sprechen, nicht von wahrer Schönheit."
„Mutti, du regst dich um etwas auf, was ganz unwichtig ist. Fühlst du dich nicht wohl? Soll ich dir ein Beruhigungsmittel holen? Denke daran, in einer halben Stunde musst du die Gäste empfangen. Aber du bist in einer Verfassung, die mir Angst macht."
„Du irrst dich, Kind. Ich fühle mich durchaus wohl. Sicher werde ich die Gäste empfangen, warum nicht? Du bildest dir jetzt nur etwas ein. Hilf mir lieber beim Umlegen der Stola. Wir wirkt sie am besten?“
Petra schmiegte ihr Gesicht in das silbrig schimmernde Pelzwerk aus edlen Nerzen.
„Wie herrlich, wie unsagbar schön, Mutti, heute wirst du wie eine Königin aussehen."
„Jawohl, das muss ich auch", antwortete Frau Beate. Sie zupfte an der Stola herum und betrachtete sich mit einer Ausdauer, die Petra heimlich belächelte. Mutti war ganz schön eitel, das war ihr bisher noch gar nicht so aufgefallen.
Inzwischen entdeckte sie eine Abendtasche. Petra schrie begeistert auf und nahm die Tasche in die Hände.
„Finger weg davon!" wurde sie angeschrien. „Hinaus mit dir, du machst mich vollständig verrückt." Frau Beate stieß Petra an die Schulter und riss ihr die Tasche weg.
„Du tust mir weh!" rief Petra, sehr empört über ihre Mutter. Was war nur in sie gefahren? Sie war ja schon beinahe verrückt zu nennen und brauchte es nicht mehr zu werden. So etwas war noch nie vorgekommen. Sie schmetterte die Tür hinter sich zu, um ihrem flammenden Zorn gehörig Ausdruck zu geben.
So etwas, ohne Grund benahm sich Mutti wie eine Megäre. War sie etwa so schrecklich eifersüchtig auf die junge Claudine Pascal? Hätte sie das nur eher erkannt. Sie hätte ganz toll von ihr geschwärmt, damit Mutti sich gründlich ärgerte. Wenn sie so sein konnte, dann verdiente sie keine Schonung.
Schade, dass Papi noch nicht da war, dann hätte sie sich jetzt beschwert über Mutti. Aber er war noch nicht da. Irgendeine Sitzung, und Papi war überall mit dabei und wurde gebraucht. Vielleicht war Mutti deswegen so rasend. Oder sie war wütend, weil Papi immer mit Schauspielerinnen zusammenkam. Sie hatte ja schon manche spitze Bemerkung von ihr aufgefangen.
Jedes Mal war Papi dann in Zorn geraten und weggelaufen.
Das war falsch von Mutti, überlegte Petra. Sie selbst wollte später viel Verständnis für den Beruf ihres Mannes zeigen. Wahrscheinlich würde es ein Schauspieler sein, andere Leute lernte sie ja kaum kennen.
Sie beruhigte sich und träumte vor sich hin, bis die große Standuhr in der Halle schlug. Jetzt würden die ersten Gäste eintreffen. Papi war noch nicht da, Mutti in solcher Stimmung, es war zum Verzweifeln.
Da ging oben eine Tür, und gleich darauf kam Frau Beate langsan die Treppe herunter. Sie sah so wunderbar aus, dass Petra ihren Zorn beinahe vergaß. Frau Beate sah ihre Tochter und lächelte.
„Petra, mein kleiner Liebling, verzeih mir bitte meine Heftigkeit. Ich bin heute sehr nervös. Immer bin ich nervös, wenn so viele Gäste kommen. Sei lieb und vergiss. Mache ein frohes Gesicht. Deine Mutter ist eben auch nur ein kleiner, schwacher Mensch, der mal aus der Haut fahren kann, wenn ich es auch gar nicht will."
Ihre Stimme klang so reuig und gleichzeitig so lieb und zart, dass Petra ihren ganzen Groll vergaß und ihrer Mutter schnell einen Kuss auf die Wange drückte.

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