Inhaltsverzeichnis
Inhalt
Das Ich und das Es
I Bewußtsein und Unbewußtes
II Das Ich und das Es
III Das Ich und das Über-Ich (Ichideal)
IV Die beiden Triebarten
V Die Abhängigkeiten des Ichs
Bibliographie der Schriften Freuds

Über Psychoanalyse
I.
II.
III.
IV.
V.

Totem und Tabu
Vorwort
Vorrede zur hebräischen Ausgabe
I Die Inzestscheu
II Das Tabu und die Ambivalenz der Gefühlsregungen
1
2
3
4
III Animismus, Magie und Allmacht der Gedanken
1
2
3
4
IV Die infantile Wiederkehr des Totemismus
1
2
3
4
5
6
7
Bibliographie der Schriften Freuds

Die Traumdeutung
I Die wissenschaftliche Literatur der Traumprobleme
A Beziehung des Traumes zum Wachleben
B Das Traummaterial – Das Gedächtnis im Traum
C Traumreize und Traumquellen
D Warum man den Traum nach dem Erwachen vergisst?
E Die psychologischen Besonderheiten des Traumes
F Die ethischen Gefühle im Traume
G Traumtheorien und Funktion des Traumes
H Beziehungen zwischen Traum und Geisteskrankheiten
II Die Methode der Traumdeutung Die Analyse eines Traummusters
III Der Traum ist eine Wunscherfüllung
IV Die Traumentstellung
V Das Traummaterial und die Traumquellen
A Das Rezente und das Indifferente im Traum
B Das Infantile als Traumquelle
C Die somatischen Traumquellen
D Typische Träume
VI Die Traumarbeit
A Die Verdichtungsarbeit
B Die Verschiebungsarbeit
C Die Darstellungsmittel des Traums
D Die Rücksicht auf Darstellbarkeit
E Die Darstellung durch Symbole im Traume Weitere typische Träume
F Beispiele – Rechnen und Reden im Traum
G Absurde Träume – Die intellektuellen Leistungen im Traum
H Die Affekte im Traume
I Die sekundäre Bearbeitung
VII Zur Psychologie der Traumvorgänge
A Das Vergessen der Träume
B Die Regression
C Zur Wunscherfüllung
D Das Wecken durch den Traum Die Funktion des Traumes Der Angsttraum
D Der Primär- und der Sekundärvorgang der Verdrängung
F Das Unbewußte und das Bewußtsein Die Realität
Bibliographie der Schriften Freuds

Massenpsychologie und Ich-Analyse
I Einleitung
II Le Bons Schilderung der Massenseele
III Andere Würdigungen des kollektiven Seelenlebens
IV Suggestion und Libido
V Zwei künstliche Massen: Kirche und Heer
VI Weitere Aufgaben und Arbeitsrichtungen
VII Die Identifizierung
VIII Verliebtheit und Hypnose
IX Der Herdentrieb
X Die Masse und die Urhorde
XI Eine Stufe im Ich
XII Nachträge
Bibliographie der Schriften Freuds

Neue Folge der Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse
Revision der Traumlehre
Traum und Okkultismus
Die Zerlegung der psychischen Persönlichkeit
Angst und Triebleben
Die Weiblichkeit
Aufklärungen, Anwendungen, Orientierungen
Über eine Weltanschauung
Bibliographie der Schriften Freuds

Psychoanalytische Bemerkungen über einen autobiographisch beschriebenen Fall von Paranoia
Jenseits des Lustprinzips
I
II
III
IV
V
VI
VII
Bibliographie der Schriften Freuds

Aus der Geschichte einer infantilen Neurose
I Vorbemerkungen
II Übersicht des Milieus und der Krankengeschichte
III Die Verführung und ihre nächsten Folgen
IV Der Traum und die Urszene
V Einige Diskussionen
VI Die Zwangsneurose
VII Analerotik und Kastrationskomplex
VIII Nachträge aus der Urzeit – Lösung
IX Zusammenfassungen und Probleme
Bibliographie der Schriften Freuds

Bemerkungen über einen Fall von Zwangsneurose
Aus der Krankengeschichte
A. Die Einleitung der Behandlung
B. Die infantile Sexualität
C. Die große Zwangsbefürchtung
D. Die Einführung ins Verständnis der Kur
E. Einige Zwangsvorstellungen und deren Übersetzung
F. Die Krankheitsveranlassung
G. Der Vaterkomplex und die Lösung der Rattenidee
II Zur Theorie
A. Einige allgemeine Charaktere der ZwangsbildungenVerschiedene der hier und im nächsten Abschnitte behandelten Punkte sind in der Literatur der Zwangsneurose bereits erwähnt worden, wie man aus dem gründlichen Hauptwerke über diese Krankheitsform, dem 1904 veröffentlichten Buch von L. Löwenfeld, Die psychischen Zwangserscheinungen, ersehen kann.
B. Einige psychische Besonderheiten der Zwangskranken – ihr Verhältnis zur Realität, zum Aberglauben und zum Tod
C. Das Triebleben und die Ableitung von Zwang und Zweifel
Bibliographie der Schriften Freuds

Analyse der Phobie eines fünfjährigen Knaben
I Einleitung
II Krankengeschichte und Analyse
III Epikrise
1
2
3
Nachschrift zur Analyse des kleinen Hans
Bibliographie der Schriften Freuds

Bruchstück einer Hysterie-Analyse
II Der erste Traum
III Der zweite Traum
IV Nachwort
Bibliographie der Schriften Freuds

Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie
I Die sexuellen Abirrungen
(1) Abweichungen in bezug auf das Sexualobjekt
(2) Abweichungen in bezug auf das Sexualziel
(3) Allgemeines über alle Perversionen
(4) 72 Der Sexualtrieb bei den Neurotikern
(5) Partialtriebe und erogene Zonen
(6) Erklärung des scheinbaren Überwiegens perverser Sexualität bei den Psychoneurosen
(7) Verweis auf den Infantilismus der Sexualität
II Die infantile Sexualität
[1] Die sexuelle Latenzperiode der Kindheit und ihre Durchbrechungen
[2] Die Äußerungen der infantilen Sexualität
[3] Das Sexualziel der infantilen Sexualität
[4] Die masturbatorischen SexualäußerungenVgl. hiezu die sehr reichhaltige, aber meist in den Gesichtspunkten unorientierte Literatur über Onanie, z. B. Rohleder (1899), ferner das II. Heft der Diskussionen der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung, Die Onanie, Wiesbaden 1912.
[5] Die infantile Sexualforschung
[6] Entwicklungsphasen der sexuellen Organisation
[7] Quelle der infantilen Sexualität
III Die Umgestaltung der Pubertät
[1] Das Primat der Genitalzonen und die Vorlust
[2] Das Problem der Sexualerregung
[3] Die Libidotheorie
[4] Differenzierung von Mann und Weib
[5] Die Objektfindung
Zusammenfassung
Bibliographie der Schriften Freuds

Die endliche und die unendliche Analyse
I
II
III
IV
V
VI
VII
VIII
Bibliographie der Schriften Freuds

Die Frage der Laienanalyse
Einleitung
I
II
III
IV
V
VI
VII
Nachwort zur ›Frage der Laienanalyse‹
(1927)
Bibliographie der Schriften Freuds

Hemmung Symptom und Angst
I
II
III
IV
V
VI
267 VII
VIII
IX
X
XI Nachträge
Bibliographie der Schriften Freuds

Eine Kindheitserinnerung des Leonardo da Vinci
I. Kapitel
II. Kapitel
III. Kapitel
IV. Kapitel
V. Kapitel
VI. Kapitel
Bibliographie der Schriften Freuds

Der Mann Moses und die monotheistische Religion
I Moses, ein Ägypter
II Wenn Moses ein Ägypter war ...
(1)
(2)
(3)
(4)
(5)
(6)
(7)
III Moses, sein Volk und die monotheistische Religion
Erster Teil
Zweiter Teil
Bibliographie der Schriften Freuds

Das Unbehagen in der Kultur
I
II
III
IV
V
VI
VII
VIII
Bibliographie der Schriften Freuds

Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse
Die Fehlleistungen
Einleitung
Die Fehlleistungen
Die Fehlleistungen
Die Fehlleistungen
Der Traum
Schwierigkeiten und erste Annäherungen
Voraussetzungen und Technik der Deutung
Manifester Trauminhalt und latente Traumgedanken
Kinderträume
Die Traumzensur
Die Symbolik im Traum
Die Traumarbeit
Analysen von Traumbeispielen
Archaische Züge und Infantilismus des Traumes
Die Wunscherfüllung
Unsicherheiten und Kritiken
Allgemeine Neurosenlehre
Psychoanalyse und Psychiatrie
Der Sinn der Symptome
Die Fixierung an das Trauma, das Unbewußte
Widerstand und Verdrängung
Das menschliche Sexualleben
Libidoentwicklung und Sexualorganisationen
Gesichtspunkte der Entwicklung und Regression. Ätiologie
Die Wege der Symptombildung
Die gemeine Nervosität
Die Angst
Die Libidotheorie und der Narzißmus
Die Übertragung
Die analytische Therapie
Bibliographie der Schriften Freuds

Der Witz und seine Beziehung zum Unbewussten
A. Analytischer Teil
I Einleitung
II Die Technik des Witzes
III Die Tendenzen des Witzes
B. Synthetischer Teil
IV Der Lustmechanismus und die Psychogenese des Witzes
V Die Motive des Witzes Der Witz als sozialer Vorgang
C. Theoretischer Teil
VI Die Beziehung des Witzes zum Traum und zum Unbewußten
VII Der Witz und die Arten des Komischen
Bibliographie der Schriften Freuds

Die Zukunft einer Illusion
I
II
III
IV
V
VI
VII
VIII
IX
X

Zur Psychopathologie des Alltagslebens
(Über Vergessen, Versprechen, Vergreifen, Aberglaube und Irrtum)
I.
Vergessen von Eigennamen.
A. Verlesen.
B. Verschreiben.
A. Vergessen von Eindrücken und Kenntnissen.

Zur Psychotherapie der Hysterie
1
2
3
Bibliographie der Schriften Freuds

Zwei Kinderlügen
(1913)
I
II

Zur Ätiologie der Hysterie
(1896)
II
III

Meine Ansichten über die Rolle der Sexualität in der Ätiologie der Neurosen
(1906)

Die Sexualität in der Ätiologie der Neurosen
(1898)

Einige psychische Folgen des anatomischen Geschlechtsunterschieds
(1925)

Über die Berechtigung, von der Neurasthenie einen bestimmten Symptomenkomplex als »Angstneurose« abzutrennen
(1895)
I Die klinische Symptomatologie der Angstneurose
II Vorkommen und Ätiologie der Angstneurose
III Ansätze zu einer Theorie der Angstneurose
IV Beziehung zu anderen Neurosen

Zur sexuellen Aufklärung der Kinder
(Offener Brief an Dr. M. Fürst)

Psychopathische Personen auf der Bühne
(1942)

Charakter und Analerotik
(1908)

Einige Charaktertypen aus der psychoanalytischen Arbeit
(1916)
I Die Ausnahmen
II Die am Erfolge scheitern
III Die Verbrecher aus Schuldbewußtsein

Der Dichter und das Phantasieren
(1908)

Eine Kindheitserinnerung aus Dichtung und Wahrheit
(1917)

Die Disposition zur Zwangsneurose
(1913)

Dostojewski und die Vatertötung
(1928)

Über einige neurotische Mechanismen bei Eifersucht, Paranoia und Homosexualität
(1922)
A
B
C

Zur Einleitung der Behandlung
Weitere Ratschläge zur Technik der Psychoanalyse I
(1913)

Erinnern, Wiederholen und Durcharbeiten
Weitere Ratschläge zur Technik der Psychoanalyse II
(1914)
(1912)
1
2
3

Der Familienroman der Neurotiker
(1909)

Über fausse reconnaissance (»déjà raconté«) während der psychoanalytischen Arbeit
(1914)

Fetischismus
(1927)

Zur Gewinnung des Feuers
(1932)

Formulierungen über die zwei Prinzipien des psychischen Geschehens
(1911)

»Ein Kind wird geschlagen« (Beitrag zur Kenntnis der Entstehung sexueller Perversionen)
(1919)
I
II
III
IV
V
VI

Goethe-Preis
(1930)

Brief an Dr. Alfons Paquet
Ansprache im Frankfurter Goethe-Haus

Zur Psychologie des Gymnasiasten
(1914)

Die Handhabung der Traumdeutung in der Psychoanalyse
(1911)

Der Humor
(1927)

Allgemeines über den hysterischen Anfall
(1909)
A
B
C
D

Hysterische Phantasien und ihre Beziehung zur Bisexualität
(1908)

Die Ichspaltung im Abwehrvorgang
(1940)

Die infantile Genitalorganisation (Eine Einschaltung in die Sexualtheorie)
(1923)

Über infantile Sexualtheorien
(1908)

Das Motiv der Kästchenwahl
(1913)
I
II

Konstruktionen in der Analyse
(1937)
I
II
III
Warum Krieg?
(1933)

Zeitgemäßes über Krieg und Tod
(1915)
I. Die Enttäuschung des Krieges
II. Unser Verhältnis zum Tode

Die ›kulturelle‹ Sexualmoral und die moderne Nervosität
(1908)

Über libidinöse Typen
(1931)

Über den psychischen Mechanismus hysterischer Phänomene
(1893)

Trauer und Melancholie
(1917)

Metapsychologische Ergänzung zur Traumlehre
(1915)

Die Freudsche psychoanalytische Methode
(1904 )

Der Moses des Michelangelo
(1914)
I
II
III
IV
Nachtrag zur Arbeit über den Moses des Michelangelo
(1927)

Mythologische Parallele zu einer plastischen Zwangsvorstellung
(1916)

Zur Einführung des Narzißmus
(1914)
I
II
III
Neurose und Psychose
(1924)

Über einen besonderen Typus der Objektwahl beim Manne
(1910)

Das ökonomische Problem des Masochismus
(1924)

Über Psychotherapie
(1905)

Psychische Behandlung (Seelenbehandlung)
(1890)

Ratschläge für den Arzt bei der psychoanalytischen Behandlung
(1912)

Der Realitätsverlust bei Neurose und Psychose
(1924)

Brief an Romain Rolland
(1936)

Die psychogene Sehstörung in psychoanalytischer Auffassung
(1910)

Die psychoanalytische Technik
[Aus: Abriß der Psychoanalyse]
(1940)

Eine Teufelsneurose im siebzehnten Jahrhundert
(1923)
I. Die Geschichte des Malers Christoph Haitzmann
II. Das Motiv des Teufelspakts
III. Der Teufel als Vaterersatz
IV. Die zwei Verschreibungen
V. Die weitere Neurose

Bemerkungen zur Theorie und Praxis der Traumdeutung
(1923)
I
II
III
IV
V
VI
VII
VIII
IX
X

Triebe und Triebschicksale
(1915)

Über Triebumsetzungen, insbesondere der Analerotik
(1917)

Über neurotische Erkrankungstypen
(1912)

Zur Dynamik der Übertragung
(1912)

Bemerkungen über die Übertragungsliebe
Weitere Ratschläge zur Technik der Psychoanalyse III
(1915)

Einige Bemerkungen über den Begriff des Unbewußten in der Psychoanalyse
(1912)

Das Unbewußte
(1915)
I. Die Rechtfertigung des Unbewußten
II. Die Vieldeutigkeit des Unbewußten und der topische Gesichtspunkt
III. Unbewußte Gefühle
IV. Topik und Dynamik der Verdrängung
V. Die besonderen Eigenschaften des Systems Ubw
VI. Der Verkehr der beiden Systeme
VII. Die Agnoszierung des Unbewußten

Das Unheimliche
(1919)
I
II
III

Der Untergang des Ödipuskomplexes
(1924)

Über den Gegensinn der Urworte
(1910)

Die Verdrängung
(1915)

Vergänglichkeit
(1916)
Die Verneinung
(1925)

Das Tabu der Virginität
(1918)

Zur Vorgeschichte der analytischen Technik
(1920)

Wege der psychoanalytischen Therapie
(1919)

Über die Psychogenese eines Falles von weiblicher Homosexualität
(1920)
I
II
III
IV

Über die weibliche Sexualität
(1931)
I
II
III
IV

Mitteilung eines der psychoanalytischen Theorie widersprechenden Falles von Paranoia
(1915)

Über »wilde« Psychoanalyse
(1910)

Notiz über den »Wunderblock«
(1925)

Die zukünftigen Chancen der psychoanalytischen Therapie
(1910)

Zwangshandlungen und Religionsübungen
(1907)

Briefe
An Emil Fluss
An Martha Bernays
An Martha Bernays
An Martha Bernays
An Martha Bernays
An Martha Bernays
An Martha Bernays
An Martha Bernays
An Martha Bernays
An Martha Bernays
An Martha Bernays
An Martha Bernays
An Martha Bernays
An Martha Bernays
An Martha Bernays
An Martha Bernays
An Martha Bernays
An Martha Bernays
An Martha Bernays
An Martha Bernays
An Martha Bernays
An Martha Bernays
An Martha Bernays
An Martha Bernays
An Martha Bernays
An Martha Bernays
An Martha Bernays
An Martha Bernays
An Martha Bernays
An Martha Bernays
An Martha Bernays
An Martha Bernays
An Josef Breuer
An Emmeline und Minna Bernays
An Emmeline und Minna Bernays
An Josef Breuer
An Wilhelm Fliess
An Minna Bernays
An Martha Freud
An Wilhelm Fliess
An Wilhelm Fliess
An Josef Breuer
An Wilhelm Fliess
An Wilhelm Fliess
An Heinrich Gomperz
An Wilhelm Fliess
Hier enthüllte sich am 24. Juli 1895 dem Dr. Sigm. Freud das Geheimnis des Traumes.
An Wilhelm Fliess
An Karl Kraus
An Arthur Schnitzler
An C. G. Jung
An C. G. Jung
An C. G. Jung
An C. G. Jung
An das Antiquariat Hinterberger
Multatuli: Briefe und Werke Kipling: Jungle Book Anatole France: Sur la pierre blanche Zola: Fécondité Mereschkowsky: Leonardo da Vinci G. Keller: Leute von Seldwyla G. F. Meyer: Huttens letzte Tage Macaulay: Essays Gomperz: Griechische Denker Mark Twain: Sketches
An C. G. Jung
An Mathilde Freud
An Stefan Zweig
An Oscar Pfister
An C. G. Jung
An Oscar Pfister
An Else Voigtländer
An Hermann Struck
An James J. Putnam
An Lou Andreas-Salomé
An Anna Freud
Nicht Schreibtisch anrühren! Bei Strafe!
An Eduard Hitschmann
An Lou Andreas-Salomé
An Lou Andreas-Salomé
An Georg Groddeck
An Lou Andreas-Salomé
An Maria Montessori
An Amalie Freud
An Stefan Zweig
An Hereward H. L. Carrington
An Oscar Rie
An Ernst und Lucie Freud
An Max Eitingon
An Arthur Schnitzler
An Karl Abraham
An Romain Rolland
An Georg Groddeck
An Lou Andreas-Salomé
An Fritz Wittels
An Wilhelm Stekel
An Stefan Zweig
An Lou Andreas-Salomé
An Oscar Pfister
An Fritz Wittels
An Otto Rank
An Franklin Henry Hooper
An Georg Groddeck
An Julius Tandler
An Lou Andreas-Salomé
An Romain Rolland
An die Mitglieder des Vereins B'nai B'rith
An Romain Rolland
An Werner Achelis
An Arnold Zweig
An George Sylvester Viereck
An Richard Dyer-Bennett
An Israel Spanier Wechsler
An Romain Rolland
An Romain Rolland
An Lou Andreas-Salomé
An Max Eitingon
An Romain Rolland
An N.N.
An A. A. Roback
An Richard Flatter
An Sandor Ferenczi
An Arnold Zweig
An Sandor Ferenczi
An Stefan Zweig
An Max Schiller
An Romain Rolland
An Arnold Zweig
An Stefan Zweig
An Hermann Graf Keyserling
An Oscar Pfister
An Judah Leon Magnes
An Ernst Freud
An Arnold Zweig
An Mrs. N. N.
An Arnold Zweig
An Lou Andreas-Salomé
An Thomas Mann
An Albert Einstein
An Stefan Zweig
An Arnold Zweig
An Thomas Mann
An Stefan Zweig
An Max Eitingon
An Ernst Freud
An Ernest Jones
An Max Eitingon
An Alexander Freud
An Stefan Zweig
An Alfred Indra
An Marie Bonaparte
An Charles Singer
An Marie Bonaparte
An Hans Carossa
An H. G. Wells
An Albrecht Schaeffer

 

Gesammelte Werke

Neu durchgesehene Ausgabe

2015 2016 Andhof Verlag

info@andhof.com

 

Sigmund Freud

Das Ich und das Es

I Bewußtsein und Unbewußtes

In diesem einleitenden Abschnitt ist nichts Neues zu sagen und die Wiederholung von früher oft Gesagtem nicht zu vermeiden.

Die Unterscheidung des Psychischen in Bewußtes und Unbewußtes ist die Grundvoraussetzung der Psychoanalyse und gibt ihr allein die Möglichkeit, die ebenso häufigen als wichtigen pathologischen Vorgänge im Seelenleben zu verstehen, der Wissenschaft einzuordnen. Nochmals und anders gesagt: Die Psychoanalyse kann das Wesen des Psychischen nicht ins Bewußtsein verlegen, sondern muß das Bewußtsein als eine Qualität des Psychischen ansehen, die zu anderen Qualitäten hinzukommen oder wegbleiben mag.

Wenn ich mir vorstellen könnte, daß alle an der Psychologie Interessierten diese Schrift lesen werden, so wäre ich auch darauf vorbereitet, daß schon an dieser Stelle ein Teil der Leser haltmacht und nicht weiter mitgeht, denn hier ist das erste Schibboleth der Psychoanalyse. Den meisten philosophisch Gebildeten ist die Idee eines Psychischen, das nicht auch bewußt ist, so unfaßbar, daß sie ihnen absurd und durch bloße Logik abweisbar erscheint. Ich glaube, dies kommt nur daher, daß sie die betreffenden Phänomene der Hypnose und des Traumes, welche – vom Pathologischen ganz abgesehen – zu solcher Auffassung zwingen, nie studiert haben. Ihre Bewußtseinspsychologie ist aber auch unfähig, die Probleme des Traumes und der Hypnose zu lösen.

Bewußt sein ist zunächst ein rein deskriptiver Terminus, der sich auf die unmittelbarste und sicherste Wahrnehmung beruft. Die Erfahrung zeigt uns dann, daß ein psychisches Element, zum Beispiel eine Vorstellung, gewöhnlich nicht dauernd bewußt ist. Es ist vielmehr charakteristisch, daß der Zustand des Bewußtseins rasch vorübergeht; die jetzt bewußte Vorstellung ist es im nächsten Moment nicht mehr, allein sie kann es unter gewissen leicht hergestellten Bedingungen wieder werden. Inzwischen war sie, wir wissen nicht was; wir können sagen, sie sei latent gewesen, und meinen dabei, daß sie jederzeit bewußtseinsfähig war. Auch wenn wir sagen, sie sei unbewußt gewesen, haben wir eine korrekte Beschreibung gegeben. Dieses Unbewußt fällt dann mit latent-bewußtseinsfähig zusammen. Die Philosophen würden uns zwar 284 einwerfen: »Nein, der Terminus unbewußt hat hier keine Anwendung, solange die Vorstellung im Zustand der Latenz war, war sie überhaupt nichts Psychisches.« Würden wir ihnen schon an dieser Stelle widersprechen, so gerieten wir in einen Wortstreit, aus dem sich nichts gewinnen ließe.

Wir sind aber zum Terminus oder Begriff des Unbewußten auf einem anderen Weg gekommen, durch Verarbeitung von Erfahrungen, in denen die seelische Dynamik eine Rolle spielt. Wir haben erfahren, das heißt annehmen müssen, daß es sehr starke seelische Vorgänge oder Vorstellungen gibt – hier kommt zuerst ein quantitatives, also ökonomisches Moment in Betracht –, die alle Folgen für das Seelenleben haben können wie sonstige Vorstellungen, auch solche Folgen, die wiederum als Vorstellungen bewußt werden können, nur werden sie selbst nicht bewußt. Es ist nicht nötig, hier ausführlich zu wiederholen, was schon so oft dargestellt worden ist. Genug, an dieser Stelle setzt die psychoanalytische Theorie ein und behauptet, daß solche Vorstellungen nicht bewußt sein können, weil eine gewisse Kraft sich dem widersetzt, daß sie sonst bewußt werden könnten und daß man dann sehen würde, wie wenig sie sich von anderen anerkannten psychischen Elementen unterscheiden. Diese Theorie wird dadurch unwiderleglich, daß sich in der psychoanalytischen Technik Mittel gefunden haben, mit deren Hilfe man die widerstrebende Kraft aufheben und die betreffenden Vorstellungen bewußtmachen kann. Den Zustand, in dem diese sich vor der Bewußtmachung befanden, heißen wir Verdrängung, und die Kraft, welche die Verdrängung herbeigeführt und aufrechtgehalten hat, behaupten wir während der analytischen Arbeit als Widerstand zu verspüren.

Unseren Begriff des Unbewußten gewinnen wir also aus der Lehre von der Verdrängung. Das Verdrängte ist uns das Vorbild des Unbewußten. Wir sehen aber, daß wir zweierlei Unbewußtes haben, das latente, doch bewußtseinsfähige, und das Verdrängte, an sich und ohne weiteres nicht bewußtseinsfähige. Unser Einblick in die psychische Dynamik kann nicht ohne Einfluß auf Nomenklatur und Beschreibung bleiben. Wir heißen das Latente, das nur deskriptiv unbewußt ist, nicht im dynamischen Sinne, vorbewußt; den Namen unbewußt beschränken wir auf das dynamisch unbewußte Verdrängte, so daß wir jetzt drei Termini haben, bewußt (bw), vorbewußt (vbw) und unbewußt (ubw), deren 285 Sinn nicht mehr rein deskriptiv ist. Das Vbw, nehmen wir an, steht dem Bw viel näher als das Ubw, und da wir das Ubw psychisch geheißen haben, werden wir es beim latenten Vbw um so unbedenklicher tun. Warum wollen wir aber nicht lieber im Einvernehmen mit den Philosophen bleiben und das Vbw wie das Ubw konsequenterweise vom bewußten Psychischen trennen? Die Philosophen würden uns dann vorschlagen, das Vbw wie das Ubw als zwei Arten oder Stufen des Psychoiden zu beschreiben, und die Einigkeit wäre hergestellt. Aber unendliche Schwierigkeiten in der Darstellung wären die Folge davon, und die einzig wichtige Tatsache, daß diese Psychoide fast in allen anderen Punkten mit dem anerkannt Psychischen übereinstimmen, wäre zugunsten eines Vorurteils in den Hintergrund gedrängt, eines Vorurteils, das aus der Zeit stammt, da man diese Psychoide oder das Bedeutsamste von ihnen noch nicht kannte.

Nun können wir mit unseren drei Termini, bw, vbw und ubw, bequem wirtschaften, wenn wir nur nicht vergessen, daß es im deskriptiven Sinne zweierlei Unbewußtes gibt, im dynamischen aber nur eines. Für manche Zwecke der Darstellung kann man diese Unterscheidung vernachlässigen, für andere ist sie natürlich unentbehrlich. Wir haben uns immerhin an diese Zweideutigkeit des Unbewußten ziemlich gewöhnt und sind gut mit ihr ausgekommen. Vermeiden läßt sie sich, soweit ich sehen kann, nicht; die Unterscheidung zwischen Bewußtem und Unbewußtem ist schließlich eine Frage der Wahrnehmung, die mit Ja oder Nein zu beantworten ist, und der Akt der Wahrnehmung selbst gibt keine Auskunft darüber, aus welchem Grund etwas wahrgenommen wird oder nicht wahrgenommen wird. Man darf sich nicht darüber beklagen, daß das Dynamische in der Erscheinung nur einen zweideutigen Ausdruck findetSoweit vgl.: ›Bemerkungen über den Begriff des Unbewußten‹. Eine neuerliche Wendung in der Kritik des Unbewußten verdient an dieser Stelle gewürdigt zu werden. Manche Forscher, die sich der Anerkennung der psychoanalytischen Tatsachen nicht verschließen, das Unbewußte aber nicht annehmen wollen, schaffen sich eine Auskunft mit Hilfe der unbestrittenen Tatsache, daß auch das Bewußtsein – als Phänomen – eine große Reihe von Abstufungen der Intensität oder Deutlichkeit erkennen läßt. So wie es Vorgänge gibt, die sehr lebhaft, grell, greifbar bewußt sind, so erleben wir auch andere, die nur schwach, kaum eben merklich bewußt sind, und die am schwächsten bewußten seien eben die, für welche die Psychoanalyse das unpassende Wort unbewußt gebrauchen wolle. Sie seien aber doch auch bewußt oder »im Bewußtsein« und lassen sich voll und stark bewußtmachen, wenn man ihnen genug Aufmerksamkeit schenkte.

Soweit die Entscheidung in einer solchen entweder von der Konvention oder von Gefühlsmomenten abhängigen Frage durch Argumente beeinflußt werden kann, läßt sich hiezu folgendes bemerken: Der Hinweis auf eine Deutlichkeitsskala der Bewußtheit hat nichts Verbindliches und nicht mehr Beweiskraft als etwa die analogen Sätze: »Es gibt so viel Abstufungen der Beleuchtung vom grellsten, blendenden Licht bis zum matten Lichtschimmer, folglich gibt es überhaupt keine Dunkelheit.« Oder: »Es gibt verschiedene Grade von Vitalität, folglich gibt es keinen Tod.« Diese Sätze mögen ja in einer gewissen Weise sinnreich sein, aber sie sind praktisch verwerflich, wie sich herausstellt, wenn man bestimmte Folgerungen von ihnen ableiten will, zum Beispiel: »also braucht man kein Licht anzustecken«, oder: »also sind alle Organismen unsterblich«. Ferner erreicht man durch die Subsumierung des Unmerklichen unter das Bewußte nichts anderes, als daß man sich die einzige unmittelbare Sicherheit verdirbt, die es im Psychischen überhaupt gibt. Ein Bewußtsein, von dem man nichts weiß, scheint mir doch um vieles absurder als ein unbewußtes Seelisches. Endlich ist solche Angleichung des Unbemerkten an das Unbewußte offenbar ohne Rücksicht auf die dynamischen Verhältnisse versucht worden, welche für die psychoanalytische Auffassung maßgebend waren. Denn zwei Tatsachen werden dabei vernachlässigt; erstens, daß es sehr schwierig ist, großer Anstrengung bedarf, um einem solchen Unbemerkten genug Aufmerksamkeit zuzuführen, und zweitens, daß, wenn dies gelungen ist, das vordem Unbemerkte jetzt nicht vom Bewußtsein erkannt wird, sondern oft genug ihm völlig fremd, gegensätzlich erscheint und von ihm schroff abgelehnt wird. Der Rekurs vom Unbewußten auf das wenig Bemerkte und nicht Bemerkte ist also doch nur ein Abkömmling des Vorurteils, dem die Identität des Psychischen mit dem Bewußten ein für allemal feststeht.

.

286 Im weiteren Verlauf der psychoanalytischen Arbeit stellt sich aber heraus, daß auch diese Unterscheidungen unzulänglich, praktisch insuffizient sind. Unter den Situationen, die das zeigen, sei folgende als die entscheidende hervorgehoben. Wir haben uns die Vorstellung von einer zusammenhängenden Organisation der seelischen Vorgänge in einer Person gebildet und heißen diese das Ich derselben. An diesem Ich hängt das Bewußtsein, es beherrscht die Zugänge zur Motilität, das ist: zur Abfuhr der Erregungen in die Außenwelt; es ist diejenige seelische Instanz, welche eine Kontrolle über all ihre Partialvorgänge ausübt, welche zur Nachtzeit schlafen geht und dann immer noch die Traumzensur handhabt. Von diesem Ich gehen auch die Verdrängungen aus, durch welche gewisse seelische Strebungen nicht nur vom Bewußtsein, sondern auch von den anderen Arten der Geltung und Betätigung ausgeschlossen werden sollen. Dies durch die Verdrängung Beseitigte stellt sich in der Analyse dem Ich gegenüber, und es wird der Analyse die Aufgabe gestellt, die Widerstände aufzuheben, die das Ich gegen die Beschäftigung mit dem Verdrängten äußert. Nun machen wir während der Analyse die Beobachtung, daß der Kranke in Schwierigkeiten gerät, wenn wir ihm gewisse Aufgaben stellen; seine Assoziationen versagen, wenn sie sich dem Verdrängten annähern sollen. Wir 287 sagen ihm dann, er stehe unter der Herrschaft eines Widerstandes, aber er weiß nichts davon, und selbst wenn er aus seinen Unlustgefühlen erraten sollte, daß jetzt ein Widerstand in ihm wirkt, so weiß er ihn nicht zu benennen und anzugeben. Da aber dieser Widerstand sicherlich von seinem Ich ausgeht und diesem angehört, so stehen wir vor einer unvorhergesehenen Situation. Wir haben im Ich selbst etwas gefunden, was auch unbewußt ist, sich geradeso benimmt wie das Verdrängte, das heißt starke Wirkungen äußert, ohne selbst bewußt zu werden, und zu dessen Bewußtmachung es einer besonderen Arbeit bedarf. Die Folge dieser Erfahrung für die analytische Praxis ist, daß wir in unendlich viele Undeutlichkeiten und Schwierigkeiten geraten, wenn wir an unserer gewohnten Ausdrucksweise festhalten und zum Beispiel die Neurose auf einen Konflikt zwischen dem Bewußten und dem Unbewußten zurückführen wollen. Wir müssen für diesen Gegensatz aus unserer Einsicht in die strukturellen Verhältnisse des Seelenlebens einen anderen einsetzen: den zwischen dem zusammenhängenden Ich und dem von ihm abgespaltenen VerdrängtenVgl. Jenseits des Lustprinzips..

Die Folgen für unsere Auffassung des Unbewußten sind aber noch bedeutsamer. Die dynamische Betrachtung hatte uns die erste Korrektur gebracht, die strukturelle Einsicht bringt uns die zweite. Wir erkennen, daß das Ubw nicht mit dem Verdrängten zusammenfällt; es bleibt richtig, daß alles Verdrängte ubw ist, aber nicht alles Ubw ist auch verdrängt. Auch ein Teil des Ichs, ein Gott weiß wie wichtiger Teil des Ichs, kann ubw sein, ist sicherlich ubw. Und dies Ubw des Ichs ist nicht latent im Sinne des Vbw, sonst dürfte es nicht aktiviert werden, ohne bw zu werden, und seine Bewußtmachung dürfte nicht so große Schwierigkeiten bereiten. Wenn wir uns so vor der Nötigung sehen, ein drittes, nicht verdrängtes Ubw aufzustellen, so müssen wir zugestehen, daß der Charakter des Unbewußtseins für uns an Bedeutung verliert. Er wird zu einer vieldeutigen Qualität, die nicht die weitgehenden und ausschließenden Folgerungen gestattet, für welche wir ihn gerne verwertet hätten. Doch müssen wir uns hüten, ihn zu vernachlässigen, denn schließlich ist die Eigenschaft bewußt oder nicht die einzige Leuchte im Dunkel der Tiefenpsychologie.

II
Das Ich und das Es

Die pathologische Forschung hat unser Interesse allzu ausschließlich auf das Verdrängte gerichtet. Wir möchten mehr vom Ich erfahren, seitdem wir wissen, daß auch das Ich unbewußt im eigentlichen Sinne sein kann. Unser einziger Anhalt während unserer Untersuchungen war bisher das Kennzeichen des Bewußt- oder Unbewußtseins; zuletzt haben wir gesehen, wie vieldeutig dies sein kann.

Nun ist all unser Wissen immer an das Bewußtsein gebunden. Auch das Ubw können wir nur dadurch kennenlernen, daß wir es bewußtmachen. Aber halt, wie ist das möglich? Was heißt: etwas bewußtmachen? Wie kann das vor sich gehen?

Wir wissen schon, wo wir hiefür anzuknüpfen haben. Wir haben gesagt, das Bewußtsein ist die Oberfläche des seelischen Apparates, das heißt, wir haben es einem System als Funktion zugeschrieben, welches räumlich das erste von der Außenwelt her ist. Räumlich übrigens nicht nur im Sinne der Funktion, sondern diesmal auch im Sinne der anatomischen ZergliederungS. Jenseits des Lustprinzips.. Auch unser Forschen muß diese wahrnehmende Oberfläche zum Ausgang nehmen.

Von vornherein bw sind alle Wahrnehmungen, die von außen herankommen (Sinneswahrnehmungen), und von innen her, was wir Empfindungen und Gefühle heißen. Wie aber ist es mit jenen inneren Vorgängen, die wir etwa – roh und ungenau – als Denkvorgänge zusammenfassen können? Kommen sie, die sich irgendwo im Innern des Apparates als Verschiebungen seelischer Energie auf dem Wege zur Handlung vollziehen, an die Oberfläche, die das Bewußtsein entstehen läßt, heran? Oder kommt das Bewußtsein zu ihnen? Wir merken, das ist eine von den Schwierigkeiten, die sich ergeben, wenn man mit der räumlichen, topischen Vorstellung des seelischen Geschehens Ernst machen will. Beide Möglichkeiten sind gleich unausdenkbar, es müßte etwas Drittes der Fall sein.

289 An einer anderen Stelle›Das Unbewußte‹ (1915). habe ich schon die Annahme gemacht, daß der wirkliche Unterschied einer ubw von einer vbw Vorstellung (einem Gedanken) darin besteht, daß die erstere sich an irgendwelchem Material, das unerkannt bleibt, vollzieht, während bei der letzteren (der vbw) die Verbindung mit Wortvorstellungen hinzukommt. Hier ist zuerst der Versuch gemacht, für die beiden Systeme Vbw und Ubw Kennzeichen anzugeben, die anders sind als die Beziehung zum Bewußtsein. Die Frage: »Wie wird etwas bewußt?« lautet also zweckmäßiger: »Wie wird etwas vorbewußt?« Und die Antwort wäre: »Durch Verbindung mit den entsprechenden Wortvorstellungen.«

Diese Wortvorstellungen sind Erinnerungsreste, sie waren einmal Wahrnehmungen und können wie alle Erinnerungsreste wieder bewußt werden. Ehe wir noch weiter von ihrer Natur handeln, dämmert uns wie eine neue Einsicht auf: bewußt werden kann nur das, was schon einmal bw Wahrnehmung war, und was außer Gefühlen von innen her bewußt werden will, muß versuchen, sich in äußere Wahrnehmungen umzusetzen. Dies wird mittels der Erinnerungsspuren möglich.

Die Erinnerungsreste denken wir uns in Systemen enthalten, welche unmittelbar an das System W-Bw anstoßen, so daß ihre Besetzungen sich leicht auf die Elemente dieses Systems von innen her fortsetzen können. Man denkt hier sofort an die Halluzination und an die Tatsache, daß die lebhafteste Erinnerung immer noch von der Halluzination wie von der äußeren Wahrnehmung unterschieden wird, allein ebenso rasch stellt sich die Auskunft ein, daß bei der Wiederbelebung einer Erinnerung die Besetzung im Erinnerungssystem erhalten bleibt, während die von der Wahrnehmung nicht unterscheidbare Halluzination entstehen mag, wenn die Besetzung nicht nur von der Erinnerungsspur auf das W-Element übergreift, sondern völlig auf dasselbe übergeht.

Die Wortreste stammen wesentlich von akustischen Wahrnehmungen ab, so daß hiedurch gleichsam ein besonderer Sinnesursprung für das 290 System Vbw gegeben ist. Die visuellen Bestandteile der Wortvorstellung kann man als sekundär, durch Lesen erworben, zunächst vernachlässigen und ebenso die Bewegungsbilder des Wortes, die außer bei Taubstummen die Rolle von unterstützenden Zeichen spielen. Das Wort ist doch eigentlich der Erinnerungsrest des gehörten Wortes.