Josh Bazell
Einmal durch die Hölle und zurück
Roman
Aus dem Amerikanischen von Thomas Gunkel und Malte Krutzsch
Fischer e-books
Josh Bazell studierte Literatur und ist ausgebildeter Arzt. Sein erster Roman ›Schneller als der Tod‹ wurde in mehr als dreißig Sprachen übersetzt und war in vielen Ländern Bestseller. Außerdem wurde er 2010 mit dem Deutschen Krimi-Preis ausgezeichnet. Josh Bazell lebt in Brooklyn und Barcelona.
Weitere Informationen, auch zu E-Book-Ausgaben, finden Sie bei www.fischerverlage.de
Die vorliegende Textfassung weicht inhaltlich geringfügig von der amerikanischen Originalfassung ab und wurde vom Autor für den deutschsprachigen Raum freigegeben.
Thomas Gunkel übersetzte bis einschließlich Kapitel 24, Malte Krutzsch ab Kapitel 25 bis zum Schluss.
© 2011 Josh Bazell
Für die deutsche Ausgabe:
© 2011 S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main
Covergestaltung: Heilmann, Hißmann, Hamburg
Coverabbildung: Lew Robertson/Corbis
Dieses E-Book ist urheberrechtlich geschützt.
Abhängig vom eingesetzten Lesegerät kann es zu unterschiedlichen Darstellungen des vom Verlag freigegebenen Textes kommen.
ISBN 978-3-10-401627-6
Genau wie der Rest der Welt begann sich die Mafia erst nach der Premiere von Love Boat im Jahre 1977 für Kreuzfahrtschiffe zu interessieren – schlechtes Timing, denn das FBI steckte damals mitten in einer Ermittlung gegen die Hafenarbeitergewerkschaft und hatte bereits Wanzen und Informanten im Einsatz. Als sich die Mafia aus diesem Wust befreit hatte und in Aktion treten wollte, hatte sich die Kreuzfahrtbranche schon ihrem Einfluss entzogen.
Die Mannschaft eines Kreuzfahrtschiffs setzt sich durchschnittlich aus sechzig verschiedenen Nationalitäten zusammen. Die Branche behauptet gern, das sei eine freudige Begleiterscheinung des Fußballweltmeisterschafts-Globalismus, aber in Wirklichkeit geht das Ganze auf ein Sit-in der überwiegend honduranischen und jamaikanischen Crews zweier Schiffe der Carnival Lines zurück, die 1981 im Hafen von Miami lagen. (Bekanntlich hatten die streikenden Arbeiter ein Schild mit der Aufschrift »KOMMT AN BORD, WENN IHR DIE WARHEIT WIESEN WOLLT« hochgehalten, um die Presse einzuladen, doch die Reporter hatten sie von Land aus als Analphabeten verhöhnt.) Inzwischen sorgen die Kreuzfahrtlinien dafür, dass keine Nationalität mehr als 5% einer Mannschaft stellt, während bei den Offizieren so viele wie möglich derselben Nationalität angehören sollen – am besten einer, deren Sprache die Crewmitglieder nicht verstehen, zum Beispiel Griechisch.
Auch Das Juwel der Seh euch später, ihr Idioten genannt.
Das zugrundeliegende Problem besteht darin, dass Kreuzfahrtlinien im Allgemeinen weder Arbeits- noch Menschenrechts- und Umweltgesetzen, auch keinen Gesundheitsvorschriften (oder einer Besteuerung) unterliegen, denn die meisten ihrer Schiffe – sogar solche, die nur aus amerikanischen Häfen operieren – sind in Panama, Bolivien oder Liberia registriert. Zum letzten Mal sollte daran während der Clinton-Regierung etwas geändert werden, doch damals hieß es, das Ganze sei so stark mit dem Welthandel verknüpft, dass man besser die Finger davon lasse.
In Wirklichkeit sage ich nicht »Rec Bill«. Das ist nur ein Spitzname, den ich benutze, weil er immer als »reclusive billionaire«, »einsiedlerischer Milliardär«, bezeichnet wird.
Natürlich sagt auch Violet Hurst nicht »Rec Bill«.
Usw.
Meines Wissens beruht Rec Bills Reichtum auf einer »Underware«, die er einem Mitschüler an der Highschool für zehntausend Dollar abgekauft und dann für alle Computerbetriebssysteme lizenziert hat. Sie ermöglicht Computern, Zeit im Binärsystem zu berechnen statt im 60/60/24/7-Schema.
Woher ich das weiß: aus dem Video, das Rec Bill zugeschickt wurde, und den darauffolgenden Nachforschungen.
Vielleicht heißt er ja deshalb »White Lake«.
Obwohl ich schon mal ein UFO gesehen habe. Während des Medizinstudiums arbeitete ich im Yucca-Indianerreservat, und eines Nachts lag ich auf dem Rücken auf einem Tafelberg, den man nicht betreten sollte, weil er heilig ist, und da schoss etwas klassisch Untertassenförmiges zu den Sternen hinauf. Ich rollte mich zur Seite, um es mit dem Blick zu verfolgen, doch als sich der Blickwinkel änderte, sah ich, dass es nur ein niedrig fliegender Vogel mit einem weißen Streifen an der Brust war. Meine Enttäuschung darüber ist bis heute noch nicht verflogen.
Das ist eine grob vereinfachte Darstellung. General Christopher C. Andrews hielt sich 1902 in der Gegend auf und bat Teddy Roosevelt, die Boundary Waters unter Naturschutz zu stellen. Doch zu dem Verbot für Motorboote und Flugzeuge kam es erst mehrere Jahrzehnte später. Noch 1949 wurde darüber debattiert, als einige Leute, die das Verbot ablehnten (weil sie abgelegene, nur mit Booten oder Flugzeugen zu erreichende Jagdhütten besaßen oder dort arbeiteten), einen Bombenanschlag auf das Haus eines hingebungsvollen Wildnisführers und Umweltschützers verübten, der – wie sich herausstellte – zu Recht die Ansicht vertrat, dass ein Verbot den Reiz der Gegend als Urlaubsziel nicht schmälern, sondern vergrößern würde.
100000.
Ich habe auch die Reste von acanthosis nigricans in seinem Nacken gesehen, einer Hauterkrankung, die aus ungeklärten Gründen mit Unterleibskrebs korreliert. Das hätte ich ihm einfach sagen sollen, aus ethischen Gründen und auch weil es mir später viel Ärger erspärt hätte, doch anscheinend bin ich ein echt zorniger Depp. Und außerdem hatte ich ihm schon den Trick mit dem Gemälde verraten.
Das Singularity Movement ist eine Gruppe reicher Computerleute, die glauben, sobald Computer Gefühle entwickeln können, könne man sie dazu bringen, das Leben reicher Computerleute zu verlängern. Mit so was beschäftigt man sich, wenn man keine echten Probleme mehr hat. Oder wenigstens keine lösbaren.
Das Problem ist, dass David Locano, ein ehemaliger Anwalt der sizilianischen und russischen Mafia, mit beiden Organisationen vereinbart hat, dass er sich weigert, gegen sie auszusagen, solange sie versuchen, mich zu finden und umzubringen – auch wenn das bedeutet, dass er weiter im Hochsicherheitstrakt des Florence-Bundesgefängnisses in Colorado verrottet. (Locano glaubt, dass ich seinen durchgeknallten Sohn umgebracht habe. Was ich vor drei Jahren tatsächlich getan habe und mit Freuden wieder tun würde. Ich habe auch gegen ihn ausgesagt, aber glauben Sie mir, das ist nicht das Problem.) Das ist eine Art Pattsituation, denn wenn die Sizilianer oder Russen mich wirklich umbringen, hat Locano keinen Grund mehr, den Mund zu halten. Wenn sie jedoch aufhören, es ernsthaft zu versuchen, und Locano das rauskriegt, dann tritt er als Kronzeuge auf, um aus dem Gefängnis zu kommen und mich selbst verfolgen zu können.
Mir scheint, es wäre für alle die beste Lösung, wenn ein paar Mafialeute mal den Arsch hochkriegen und David Locano im Gefängnis umlegen würden. Aber das ist dem Staat wohl auch klar, deshalb wird Locano so gut geschützt. Wenn das stimmt, würde ich an der Stelle der Sizilianer und Russen wahrscheinlich versuchen, mich lebend zu schnappen, damit Locanos Aufmerksamkeit auf mich gerichtet bleibt. Andererseits hat das Locanos Sohn schon mal versucht und damit diesen ganzen Mist ausgelöst.
Das dürfte reines Wunschdenken sein.
Wie die meisten Leute, die mit amerikanischen Filmen aufgewachsen sind, habe ich keinen richtigen Zugang zu meinen Gefühlen, kann aber wahnsinnig gut rumalbern.
Dass es sich um verblendete Rassisten handelt, die jedem plutokratischen Kandidaten zuliebe, der bereitwillig den Namen Jesu in seine Reden einfließen lässt, gegen ihre eigenen Rechte stimmen. Während die Konservativen armen Leuten vorwerfen, dass sie nicht reich sind, werfen die Fortschrittlichen ihnen vor, dass sie ungebildet sind.
Mehrere Monate nach diesem Gespräch habe ich mir ein paar frühe Dylan-Songs angehört, und darin schien er noch ambivalente Gefühle über seine Herkunft aus Minnesota zu haben. Bei »Bob Dylan’s Blues« auf The Freewheelin’ Bob Dylan gibt es zum Beispiel eine gesprochene Einleitung, die ziemlich nach Sarah Palin klingt: »Anders als die meisten Songs, die heutzutage in der Tin Pan Alley geschrieben werden – da kommen heutzutage die meisten Folksongs her – ist dieser Song nicht dort entstanden. Er wurde in den Vereinigten Staaten geschrieben.« Aber als The Freewheelin’ Bob Dylan erschien, wohnte Dylan schon seit zwei Jahren in Gehweite der Tin Pan Alley.
Über ein griechisches Lokal in Ozone Park, in dem ich oft gegessen habe, heißt es in einem Restaurantführer: »In diesem ›intimen‹ ›Basar für Psychopathen‹ kann man ›Waffen kaufen, die am JFK aus Gepäckstücken gestohlen wurden‹, aber vielleicht sollten Sie sich ›aus der Hähnchenbraterei nebenan selbst etwas zu essen mitbringen‹ und ›sich das Desinfektionsspray Ihres Tischnachbarn borgen‹.«
Woher ich das weiß: Die Informationen für diese Anlage und für Anlage J stammen aus persönlichen Gesprächen, Aussagen und Überwachungsprotokollen, die in die überarbeitete (öffentlich zugängliche) Fassung des Abschlussberichts des Großen Geschworenengerichts in der Sache: Der Staat Minnesota, Kläger, gegen Schneke et al., Beklagte (CJ 69-C-CASP-7076) aufgenommen wurden.
Er hat diesen Punkt erreicht.
Ich blieb aus freien Stücken bei diesen Leuten, bis sie versuchten, mich umzubringen. Daran denke ich gern, wenn ich das Gefühl habe, dass mir ungerechtfertigterweise etwas Beschissenes passiert ist.
Faktoren, die angeblich die Erfolgsquote bei wiedereingesetzten Zähnen erhöhen: minimale Zeit außerhalb des Mundes, Transport des Zahns in einer geeigneten Flüssigkeit (gewöhnlich kalte Milch oder, am zweitbesten, der eigene Speichel des Patienten) und minimale Verletzung der Wurzel beim Säubern.
Woher ich das weiß: Violet Hurst, verschiedene problemlose Mutmaßungen.
»Pint-Glas«: 470 ml in den USA, 570 ml im Vereinigten Königreich. (Auch die Briten haben das Dezimalsystem nie wirklich eingeführt, deshalb funktioniert der Anmachspruch »Komisch, dass es heißt: ›Ich schenk dir jeden Zoll meiner Liebe‹, obwohl in Großbritannien das Dezimalsystem gilt« dort nicht besonders gut.) Also könnte Violet irgendwas auf der Spur sein.
Obwohl es mich, der ich, natürlich nur in meiner Funktion als Arzt, schon etliche Leichen herumgeschleppt habe, immer wieder erstaunt, wie viel leichter es ist, jemanden zu tragen, der schläft, aber am Leben ist – und deshalb das Gleichgewicht hält – als jemanden, der wirklich tot ist. Eine Leiche ist so schwer zu tragen wie ein Futon.
Jetzt Boot Lake, Minnesota
Woher ich das weiß: Sheriff Marc Albin, Lake County Sheriff’s Department.
Bei Bleichgesichtern als der Teton-Zweig der Sioux bekannt.
Jetzt bekannt als Corners Lake. Wollen Sie hinfahren und es nachprüfen?
Bei Bleichgesichtern als Chippewa bekannt.
Ich weiß es immer noch nicht. Die Gesetze zum Persönlichkeitsschutz bei Autopsien sind von Bundesstaat zu Bundesstaat verschieden und werden dadurch verkompliziert, dass das Krankenversicherungsgesetz von 1996 lebenslang die Geheimhaltung aller Krankheiten garantiert, die der Patient jemals hatte. Und das schließt meiner Ansicht nach auch die Todesursache ein. War nicht irgendwann mal jedes Opfer eines tödlichen Bogenjagdunfalls bloß ein Trampel, in dessen Körper ein Pfeil steckte?
Das ist Evolutionsbiologenjargon, aber durchaus interessant.
In der Evolutionsbiologie gibt es zwei große Schulen der unseriösen Wissenschaft. Zum einen die Leute, die behaupten, die spezifischen Umweltbelastungen zu kennen, die zur Weiterentwicklung komplexer zoologischer Phänomene geführt haben, zum Beispiel, wenn in Psychologielehrbüchern steht, dass die Leute Clowns nicht ausstehen können, weil gestreifte Hemden unsere ererbte Angst vor Tigern freisetzen. Auch wenn das zufällig stimmt. Und zum anderen die Leute, die behaupten, dass komplexe zoologische Phänomene ohne jeglichen Druck von außen auftreten können. Zum Beispiel, wenn Biologen etwas als »Spandrel« bezeichnen.
Genau genommen ist ein Spandrel ein evolutionärer Nebeneffekt – ein Merkmal, das nicht auftritt, weil es die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass ein Lebewesen sein Erbgut weitergeben kann, sondern infolge der Weiterentwicklung eines anderen Merkmals, das diese Wahrscheinlichkeit tatsächlich erhöht. Ronald Pies bezeichnet ein Spandrel als »eine Art genetischen Tramper, der nichts zum Gelingen der Fahrt beiträgt«. Es geht nicht darum, dass es keine Spandrels gibt, denn wahrscheinlich gibt es sie wirklich, das klassische Beispiel sind männliche Brustwarzen, die keinem erkennbaren evolutionären Zweck dienen und vielleicht nur existieren, weil Brustwarzen bei Frauen einen Nutzen haben und sich so früh in der Fetalentwicklung bilden, dass es leichter ist, sie allen zu geben. (Dasselbe wird über weibliche Orgasmen gesagt. Ich bin bloß der Überbringer der Nachricht.) Aber wenn man ein spezifisches Merkmal als Spandrel bezeichnet, heißt das normalerweise bloß, dass man zu faul war, den wahren Grund für seine Entstehung herauszufinden. (Oder dass man etwas noch Schlimmeres im Schilde führt: Die Geschichte der Versuche, menschliche Merkmale danach zu beurteilen, ob sie zum evolutionären »Fortschritt« beitragen oder nicht, ist abscheulich. »Entartet« und »degeneriert« sind pseudowissenschaftliche Begriffe, die dazu dienten, Menschen, die die Evolution nicht »voranbringen«, zu Schmarotzern zu erklären – »einer Art … Tramper, der nichts zum Gelingen der Fahrt beiträgt«.) Zu den Dingen, die als evolutionär nutzlos gebrandmarkt wurden, obwohl das eindeutig nicht stimmt, zählen Großeltern, Homosexuelle und der Blinddarm.
Der Reiz von Spandrels liegt vermutlich darin, dass es, wenn es Dinge gibt, die ein außergewöhnlich lockeres Verhältnis zu Ursache und Wirkung haben, vielleicht auch Dinge geben kann, die gar kein Verhältnis zu Ursache und Wirkung haben. Das würde bedeuten, dass sie außerhalb der Realität stehen und deshalb magisch sind. Begriffe wie sublim, übernatürlich, paranormal, epiphänomenal usw. bemühen sich, das wahrscheinlich klingen zu lassen. Doch etwas, das außerhalb der Realität steht, kann man nicht untersuchen. Und etwas, von dem man bloß irrtümlicherweise glaubt, dass es außerhalb der Realität steht, wird auf der Stelle genauso langweilig wie alles andere. Das Jenseits bleibt per Definition außer Reichweite.
Nämlich Gelb, Orange und Rot. Das hat vermutlich den Vorteil, dass Blätter, die mehr Infrarotlicht reflektieren (und weniger absorbieren), wenn sie vertrocknen, nicht so leicht Feuer fangen. Vgl. Fußnote 36
Nach meiner auch.
Anscheinend ist das ziemlich viel.
Sexuell übertragbare Krankheiten auf einem Kreuzfahrtschiff zu behandeln, ist einfach umwerfend. Als würde man in einer Folge der Kochshow Iron Chef als besondere Zutat Genitalien verwenden.
Die Rolle des Sicherheitspersonals ist, alles genau zu beobachten, für den Fall, dass es später zu einem Gerichtsprozess kommen sollte, bei dem die Kreuzfahrtlinie einen Entlastungszeugen benötigt.
Ich weiß, was Sie jetzt denken: »Ist nicht die Aryan Brotherhood – die Sie tot sehen will, schon klar, aber nur mal prinzipiell – dafür berühmt, Gefängnismorde für Außenstehende auszuführen?« Ja, schon, aber sie sind auch dafür berühmt, diese Aufträge zu vermasseln. Wenn die AB Walter Johnson nicht für 500000 Dollar von John Gotti in Marion umbringen konnte, wird sie es dann bei David Locano für 85000 Dollar von mir in Florence schaffen? Und außerdem muss man manchmal wirklich auf seine Dollars achten.
Ich weiß jetzt, dass Chris Semmel junior und Christine Semmel gute Eltern waren, denn sie haben ihrem einzigen Kind keinen Namen gegeben, in dem die Silbe »Chris« vorkommt.
Gastfußnote von Violet Hurst: Eigentlich wurde nur ungefähr die Hälfte der Bäume in den Boundary Waters gefällt. Die Baumstämme sind so dünn, weil das Gebiet einen natürlichen »Brandzyklus« von nur hundertzweiundzwanzig Jahren hat, d.h. wenn man den Wald unbehelligt ließe, würde er, hauptsächlich nach Blitzschlägen, durchschnittlich alle hundertzweiundzwanzig Jahre abbrennen. Die Völker der Dakota und Ojibwe haben in den Boundary Waters gelebt, ohne den Brandzyklus zu beeinflussen, doch die Europäer verkürzten ihn durch versehentlich ausgelöste oder bewusst gelegte Brände auf siebenundachtzig Jahre und verlängerten ihn schließlich mit modernen Brandbekämpfungsmethoden auf zweitausend Jahre. Wie vorauszusehen, hat ein zweitausendjähriger Brandzyklus noch schlimmere unbeabsichtigte Konsequenzen als einer von siebenundachtzig Jahren, in Form von außer Kontrolle geratenen Schädlingen und Pflanzenkrankheiten. Zur Zeit herrscht die Auffassung vor, dass der ursprüngliche Zyklus von hundertzweiundzwanzig Jahren wiederhergestellt werden sollte, doch weiß niemand, wie das zu erreichen sein soll, ohne sich mit der staatlich subventionierten Holzindustrie anzulegen, die immer noch in den nicht unter Naturschutz gestellten Teilen des Nationalforsts tätig ist. Du hast an deinen Fingern geschnuppert?
Woher ich das weiß: Reggie Trager, verschiedene ergänzende Unterlagen.
Auch da, wo ich die Begriffe klären konnte, werde ich nicht allzu ausführlich auf die offizielle und inoffizielle Terminologie der U. S. Navy im Vietnamkrieg eingehen (der zufolge zum Beispiel Rear Admiral Norvell G. Ward der CHNAVADGRU war, was für »Chief, Naval Advisory Group« steht). Aber hier folgt das Wesentliche:
»Ruff-Puffs« oder RF/PFs waren die South Vietnamese Regional Forces/Popular Forces, d.h. die Guerillas, die als Gegenstück zu den Vietcong für den Süden kämpften. Laut Reggie mussten sie sich als Beweis ihrer Treue die Worte »Sat Cong« auf die Brust tätowieren lassen – »Sat Cong« bedeutet, je nach Übersetzung, entweder »Tötet die Kommunisten« oder »Junge, Junge, wenn der Norden den Krieg gewinnt, bin ich geliefert«.
Ein »Schrottkahn« war ein STCAN – ein Boot, das von den Services Techniques des Constructions et Armes Navales für die Franzosen gebaut und bei deren Flucht den Amerikanern übergeben worden war.
Ein »commandement« war der Schrottkahn, auf dem die Kommandeure einer RAG (River Assault Group) fuhren.
Ein »Dai Uy« war bei der südvietnamesischen Marine so etwas wie ein Lieutenant.
Und das Cuu Long Giang, auch bekannt als đồng bằng sông Cuửu Long (»Delta der neun Drachen«) oder »Cool and the Gang«, war das Mekong-Delta. Dieses Delta liegt an der Südspitze von Vietnam und war im Krieg ungeheuer wichtig, weil dort ein Großteil der südvietnamesischen Bevölkerung lebte und der meiste Reis erzeugt wurde. Da Vietnam halbmondförmig ist, führte der mehr oder weniger gerade »Ho-Chi-Minh-Pfad« von Hanoi im Norden zum Cuu Long Giang im Süden durch Laos und Kambodscha, was von den USA als Grund für die Bombardierung dieser beiden Länder angegeben wurde.
Es ist sehr unwahrscheinlich, dass Reggie einberufen worden wäre, denn 1967 ging man noch nach dem Alter vor: Zuerst kamen die Fünfundzwanzigjährigen und erst ganz am Schluss die Siebzehnjährigen an die Reihe. Die Geburtstagslotterie wurde erst 1969 eingeführt. Das ist fußnotenmäßig meine letzte Anmerkung zum Vietnamkrieg.
Tut mir leid, eine noch: »FOM« = »France Outre Mer«, was so viel heißt wie »Französisch, aber in Übersee gebaut«.
Psychopathen sind im Grunde bloß Menschen, die sich für klüger halten als alle anderen. Wenn sich das als falsch erweist, ist das kräftezehrend, weil sie Bildung und harte Arbeit als Ärgernis betrachten und es sie wütend macht, als durchschnittlich entlarvt zu werden. Doch diejenigen, die wirklich intelligent sind, können es weit bringen, solange sie sich auf Gebiete beschränken, in denen soziale Manipulation und ein hohes Selbstwertgefühl wertvoller sind als die fachliche Qualifikation.
»MBU« scheint so viel zu bedeuten wie Motorbootunfall – und das T steht für »tragisch«, »tödlich« oder so was. Vermutlich nicht »tragisch«, denn für welchen Unfall gilt das nicht?
Freuen Sie sich nicht zu früh. Im Zusammenhang mit Menschen ist die Geschichte der Kryogenik ziemlich schaurig, besonders wenn Sie ein Ted Williams-Fan sind. Es ist zwar vorgekommen, dass Kinder bis zu zwei Stunden in eiskaltem Wasser überlebt haben, ohne zu atmen, aber das ist anscheinend auf eine Mischung aus einfacher Tiefkühlung und einer als Tauchreflex bekannten Reaktion des Kreislaufs zurückzuführen – die sich beim Menschen aus unerfindlichen Gründen schon bald nach der frühen Kindheit stark reduziert.
Besonders die folgende Phantasie:
Violet und ich sitzen auf Liegen auf einem Balkon, der früher mal im achten Stock lag, jetzt aber, angesichts der Sintflut und des Weltunterganges, die Anlegestelle einer Privatbucht darstellt. Wir beide – ich kann genauso gut verraten, dass noch ein Papagei da ist – spielen mit zerknitterten Karten Rommé und trinken tropische Drinks. Dann gehen wir ins Haus, damit ich auf unserem unerklärlicherweise kühlen Laken ihren Bräunungsstreifen nachstellen kann.
Als ich ins Zeugenschutzprogramm aufgenommen wurde, hat jemand vom FBI David Locano, der dann meine Freundin umbringen ließ, einen Tipp gegeben. Dass ich auch nach meinem freiwilligen Ausstieg aus dem Schutzprogramm noch Verbindungsleute im Justizministerium habe, liegt daran, dass ich gern rausfinden würde, wer der Verräter war.
Wenn ich sage, dass ich so gut wie keine Neugier für sie empfinde, dann nehme ich davon natürlich die Frage aus, warum sie 2008 in der Rede, in der sie ihrer Nominierung als republikanische Kandidatin für die Vizepräsidentschaft zugestimmt hat, Westbrook Pegler zitierte. (Unter anderem schrieb Pegler, ein Rassist, der so verrückt ist, dass er aus der John Birch Society ausgeschlossen wurde: »Alle intelligenten Amerikaner haben die Pflicht und Schuldigkeit, sich zur Bigotterie zu bekennen und sie auch auszuüben.« Und im Jahr 1965: »Ein weißer Patriot aus dem Süden des Staates New York wird noch vor den ersten Schneefällen in einem öffentlichen Gebäude [Robert F. Kennedy] das bisschen Gehirn aus dem Kopf pusten.«)
Aber da Palin gesagt hat, dass sie die Rede nicht selbst geschrieben hat – die sie sechs Tage hielt, nachdem sie John McCain zum ersten Mal persönlich kennenlernte (und, einigen Quellen zufolge, nur achtundvierzig Stunden, nachdem McCain sie zur Vizekandidatin kürte), und da Palin Pegler anscheinend bei keiner anderen Gelegenheit mehr zitiert oder erwähnt hat, sind die Fragen, die sich durch sein Auftauchen in ihrer Rede stellen – Wusste sie, was sie da sagte? Wusste es irgendjemand? Und wenn ja, was war damit gemeint, und von welchem Publikum erwartete man, dass es die Bedeutung verstand? – nicht direkt persönlicher Natur.
Was ist? Es war warm draußen, und meine Ärmel spannten. Nein, ich hab kein Tanktop getragen.
Soweit ist es übrigens mit dem Jüdischsein inzwischen gekommen. Entweder glauben die Leute das Märchen, das Israel ein Apartheidsstaat ist, der auf den Palästinensern gestohlenem Land errichtet wurde, und den europäischen Juden von den USA und Großbritannien geschenkt wurde, um sie für den Holocaust zu entschädigen; und sie wollen, das es zerstört wird. Oder sie glauben es, wollen aber, dass Israel noch so lange existiert, bis es die Zombieapokalypse ausgelöst hat. In jedem Fall ist es unerfreulich.
Woher ich das weiß: aus dem Ely Daily Clarion und verschiedenen Gesprächen.
Sollte ich je einen Herzinfarkt bekommen, liefert der bestimmt genug Stoff für zwei Stunden Comedy.
Offensichtlich rede ich hier vom Zelten.
Es sei denn, dieser Mensch bin ich.
Woher ich das weiß: Gespräch mit Teng Wenshu (verwestlicht »Wayne Teng«) und verschiedene Nachschlagewerke.
»Tiananmen« bedeutet »Tor des himmlischen Friedens«. Echt zum Lachen.
Yongles Status als Sinnbild für Grausamkeit ist anscheinend darauf zurückzuführen, dass er den Gelehrten Fang Xiaoru zur »Auslöschung der zehn Agnaten« verurteilte. »Agnaten« sind eine Generation, und wenn jemand zur Auslöschung der drei Agnaten verurteilt wird, heißt das, der Straftäter, alle Verwandten seiner Generation und die Generationen ihrer Eltern und Kinder werden hingerichtet. Wie das bei den zehn Agnaten genau funktionieren soll, ist unklar, denn es dürfte nicht leicht sein, den Ururururgroßvater eines Menschen hinzurichten, und wenn der Verurteilte vier oder fünf Generationen von Nachkommen hinterlässt, dann scheint jemand seine Aufgabe nicht erfüllt zu haben. Doch anscheinend lag der Rekord vorher bei neun.
Das ist ein eta, das lange ›E‹ im Griechischen. Der Name Jesus wird in der griechischen Bibel mit IHS abgekürzt.
Vom Fuchs gefressen. Hab ich später nachgesehen.
Allerdings: wann haben Sie sich das letzte Mal unbewusst bei jemandem angelehnt? Manchmal erinnert man sich eben nicht bewusst daran.
Ich persönlich finde die Technologie nicht so schlimm. Wenn digitale Geräte wirklich dazu führen, dass Kindern das Geschick abhanden kommt, digitale Geräte & dgl. zu entwerfen, begrenzt sich der Schaden doch irgendwie selbst.
Wenn Sie aus irgendeinem Grund noch mehr über mein Leben erfahren wollen, greifen Sie zu Schneller als der Tod von »Josh Bazell«, S. Fischer 2010.
Ich glaube, es ist einfach so: Die Haie, die ich hasse und fürchte, sind diejenigen, die vor Jahren Magdalena Niemerover und mich angegriffen haben. Die und Magdalena trage ich mit mir herum, und da kann kein leibhaftiger Bullenhai mithalten. Ob eine leibhaftige Frau da mithalten kann, die wunderbare Begnadigung durch Violet Hurst, falls sie tatsächlich stattgefunden hat, einmal beiseite, werde ich wahrscheinlich nie herausfinden können.
Reggies Motive waren ein Kapitel für sich. Ich wurde wer weiß wie oft danach gefragt und hatte Gelegenheit, mit Reggie selbst darüber zu sprechen, und allzu böse waren sie meiner Ansicht nach nicht. Reggie wollte in Kambodscha am Strand leben und vielleicht noch Del und Miguel mitnehmen. Dazu hätte vielleicht aber auch das Geld gereicht, das ihn der Schwindel schließlich gekostet hat – mit seinen Ersparnissen konnte er schuldenfrei bleiben, bis die Anwaltskosten fällig wurden. Ich glaube ihm, wenn er sagt, dass er Chris juniors Schwindelprojekt in Ehren halten wollte und dachte, man könnte vielleicht herausfinden, wie Autumn ums Leben gekommen war.
Woher ich das weiß: Vgl. Anlage C.
Nur:
»Hallo, Fremder.«
»Wie geht’s dir?«
»Ich fühle mich, als hätte ich Splitter im Busen.«
»Sind sie noch drin?«
»Ja. Der Chirurg sagt, sie alle rauszunehmen könnte gefährlicher sein.«
»Klingt einleuchtend.«
»Woher willst du das wissen?«
»Es tut mir sehr leid, Violet.«
»Du hast mich ja nicht in die Luft gejagt.«
»Nicht direkt.«
»Und wenn du mich nicht davon abgehalten hättest, in die Hütte zu gehen, wäre es noch viel schlimmer gekommen. Damit will ich nicht sagen, dass es sich gelohnt hat, denn ich weiß noch nicht, wie mein Busen nachher aussieht. Aber es grämt mich nicht.«
»Wie kommt denn das?«
»Vor allem, weil ich den Tropf noch im Arm habe. Alles in allem finde ich es jedenfalls schön, dich kennengelernt zu haben.«
»Sie könnten den Tropf wenigstens reduzieren.«
»Werde ich dich je wiedersehn?«
»Eher nicht. Aber ich hoff’s.«
»Dann sorg dafür. Gehst du weg?«
»Ja.«
»Um dich zu verstecken?«
»Nein. Ich will sehen, dass ich die Arschlöcher dazu kriege, dass sie mich in Ruhe lassen.«
»Indem du sie umbringst, meinst du?«
»Wenn’s sein muss.«
»Tu das nicht. Ich möchte es nicht. Du sollst niemanden umbringen. Auch die nicht, die versucht haben, uns in die Luft zu jagen.«
»Ich weiß.«
»Und indirekt hast du mich ja in die Luft gejagt, deshalb solltest du wirklich auf mich hören.«
»Auch das weiß ich.«
»Aber du wirst es nicht tun.«
»Nein.«
»Kann ich irgendetwas sagen oder tun, um dich umzustimmen?«
»Nein. Nicht weinen.«
»Leck mich. Warum musst du nur immer so ein Dickkopf sein. Passt du denn wenigstens auf dich auf?«
»Ja.«
»Gut. Denk mir zuliebe daran, wie lausig du im Draufgehen bist.«
Noch habe ich die Lösung nicht.
Sprich mir.
Ich weiß: Obama hatte sich für alle progressiv Gesinnten als schwere Enttäuschung erwiesen, und die Demokraten im Kongress hatten zu wenig gemacht, um sich als ehrlich oder am Allgemeinwohl interessiert hervorzutun. Das wäre aber nur eine Erklärung für Apathie. Es erklärt nicht, wieso man aktiv die Republikaner wählt, zwei Jahre nachdem die Republikaner die weltweite finanzielle Kernschmelze ausgelöst haben. Schreiben Sie sich Ihre Liebe zum anarchistischen Nihilismus auf Ihre Doc Martens, wenn’s sein muss. Schießen Sie sich die Hand ab. Bloß wählen Sie verdammt noch mal nicht die Republikaner.
Lachen Sie sich einen.
Die Empörung über »Climategate« verdanken wir, wie die ganze Tea-Party-Bewegung, den Ölmilliardären Charles und David Koch. Zu den anderen unvoreingenommenen Parteien, die eine weitere Untersuchung von »Climategate« fordern, gehört die Regierung von Saudi-Arabien.
Es handelt sich um die Sache Citizens United v. Federal Elections Commission. Schon in früheren Fällen hatte der Supreme Court sich mit dem Konzept der »juristischen Person« befasst, aber dieser Fall verhalf ihm zum Durchbruch und trägt die deutlichsten Fingerabdrücke – besonders wenn man bedenkt, dass der ursprüngliche, in der Sache Santa Clara County v. Southern Pacific Railroad Company (1886) ergangene Beschluss, Kapitalgesellschaften Rechte (über den bloßen Abschluss von Verträgen hinaus) zu gewähren, die Absicht des Supreme Court möglicherweise verfälscht hat. Entscheide des Supreme Court werden immer mit einem zusammenfassenden »Leitsatz« des Protokollführers veröffentlicht. Der Protokollführer in Santa Clara (aus irgendeinem Grund J. C. Bancroft Davis, vormaliger Präsident der Newburgh & New York Railway Company) schrieb, die Richter hätten einstimmig beschlossen, dass für Kapitalgesellschaften die Rechte des 14. Amendments der US-Verfassung gelten sollten, des 18 Jahre zuvor verabschiedeten Zusatzartikels, der die Rechte ehemaliger Sklaven festschrieb. Im eigentlichen Beschluss ist davon jedoch keine Rede, und tatsächlich hat Oberrichter Morrison White sogar ausdrücklich zu Bancroft gesagt, dass »wir in unserer Entscheidung [in der Sache Santa Clara] die Verfassungsfrage absichtlich außer Acht gelassen haben«. Aus diesem Grund wurde der Beschluss von Santa Clara – der amerikanischen Kapitalgesellschaften 34 Jahre früher als der amerikanischen Frau die Schutzrechte des 14. Amendments verlieh – vor der Sache Bush v. Gore oft als das schlechteste Supreme-Court-Urteil aller Zeit bezeichnet.
Gastnotiz von Pietro Brnwa: Vgl. auch das Scheitern der »Grünen Revolution« in Iran, nach der kein Hahn mehr krähte, als plötzlich Michael Jackson starb.
Schon wieder John Boehner & Co.
1994: Die Versicherungsgesellschaft Riscorp Inc. spendet unerlaubt 20000 Dollar für Katherine Harris’ Kandidatur um einen Sitz im Senat. 1996: Katherine Harris tritt für ein Gesetz ein, das es Versicherern, die nicht Riscorp heißen, erschwert, in Florida Berufsunfallversicherungen zu übernehmen. 2004: Harris, jetzt Kongressmitglied, erzählt einem Publikum, ein Mann aus dem Nahen Osten habe versucht, in Indiana ein Elektrizitätswerk in die Luft zu jagen, obwohl das nicht stimmt. 2006: Harris verliert den Kampf um ihre Wiederaufstellung, nachdem bekannt wird, dass sie unerlaubte Spenden vom Heereslieferanten MZM angenommen hat, und diesem in Folge half, Lieferverträge für Bundesbehörden zu erhalten. Übrigens gehörte Harris’ Großvater, Ben Hill Griffin jr., zu den 300 reichsten Leuten der USA. Womit ich nicht sagen will, deshalb sei sie ein schlechter Mensch. Ich will sagen, welcher Abschaum, der so reich wie Katherine Harris ist, verkauft seine Wähler für 20000 Dollar?
Die derzeitigen obersten Bundesrichter Scalia und Thomas haben bekanntlich beide an dem von den Koch-Brüdern veranstalteten Jahrestreffen konservativer politischer Aktivisten teilgenommen, zu dem nur zweihundert Personen geladen werden.
Und die Tabakindustrie. Aber hauptsächlich Öl.
Zum Beispiel hat George W. Bush seinen Umweltrat (das wichtigste Öko-Instrument der Exekutive) mit James L. Connaughton (als Direktor) besetzt, der zuvor die Interessen der Aluminium Company of America und der Chemical Manufacturers Association of America vertreten hatte, und mit Phil Cooney (als Stabschef), einem früheren Lobbyisten des American Petroleum Institute. Als herauskam, dass Cooney die Ergebnisse von Regierungsstudien zur globalen Erwärmung zugunsten der Ölindustrie verfälscht hatte, stellte ihn die PR-Abteilung von Exxon Mobil ein.
Nichts deutet darauf hin, dass Republikaner und Iraner bei der Wahl von Ronald Reagan unter einer Decke gesteckt haben. Es ist nur so, dass elf Mitglieder der Regierung Reagan später überführt wurden, im Austausch gegen andere Geiseln illegal Waffen an Iran verkauft zu haben, und zwar während eines von den USA angeführten Embargos! An Einzelheiten über diesen Waffendeal ist jedoch schwer heranzukommen, weil George Bush sen. als eine seiner letzten Amtshandlungen alle begnadigt hat, die damit zu tun hatten oder gehabt haben könnten. An Heiligabend. Weihnachtlicher Gnadenakt, oder zeitlich so gelegt, dass möglichst wenige Leute es am nächsten Tag in der Zeitung lesen? Urteilen Sie selbst.
Ich glaube, der Ausdruck »erneuerbare Energien« stammt aus diesem Bericht.
So wuchs z.B. die Bevölkerung New Yorks zwischen 1819 und 1891 von hunderttausend auf drei Millionen an.
Anderer Kot, auch von Vögeln, hat einfach nicht das gleiche Stickstoff-Phosphor-Kalium-Verhältnis.
Das bekannteste sind wahrscheinlich die Osterinseln. Dort haben Arbeiter sämtliche Bäume abgeholzt, um Statuen zu Ehren der Ahnen reicher Leute zu errichten, ein Problem, das sich verschärfte, weil die Menschen immer verzweifelter darauf hofften, von den Geistern der Ahnen der Reichen vor der Entwaldung gerettet zu werden. Schließlich übernahm das Militär die Macht, neunzig Prozent der Bewohner starben, und die Überlebenden fingen an, die Statuen umzuwerfen. Und das war, bevor die Europäer kamen und die Osterinsulaner in die Sklaverei verkauften.
Anderes Beispiel: Wegen Moby Dick und so weiter betrachten wir den Walfang gern als eine Geschichte von Anno dazumal, tatsächlich wurden aber 75% aller Wale erst nach dem Zweiten Weltkrieg getötet, nämlich von Ländern, die während der Ölknappheit nach dem Zweiten Weltkrieg mit Walöl ihre Erdölvorräte ergänzten.
Und noch eins: Bevor sich der Ackerbau allgemein verbreitete, war der Nahe Osten bewaldet.
Ganz recht: Es gab Zeiten, wo man nicht bloß sarkastisch war, wenn man vom »fruchtbaren Halbmond« sprach.
500 v.Chr. war die Weltbevölkerung noch nicht gezählt, betrug wahrscheinlich aber unter 200 Millionen – weniger als 3% vom jetzigen Bestand.
Oder auf die Verfassung. Der 2. Verfassungszusatz etwa lautet: »Da eine wohl regulierte Miliz für die Sicherheit eines freien Staates notwendig ist, darf das Recht des Volkes, Waffen zu besitzen und zu tragen, nicht beeinträchtigt werden.« Daraus wird gern abgeleitet, Waffenverbote seien verfassungswidrig. Aber ich bin sicher, da steht irgendwas von regulieren.
Besonders überzeugend finde ich Bates’ Beobachtung, dass vom Menschen entworfene Gegenstände (und damit auch von ihm gestaltete Räume, »Realitäten« usw.) trister als natürliche sind, zum Teil einfach deshalb, weil sie ärmer an Details sind – so wie wir andere Spezies auslöschen, tilgen wir zu unserem Schaden auch andere Arten von Komplexität, die unsere Wirklichkeit ausmachen. Vgl. The Forest and the Sea, S. 254.
Enthüllt von Wikileaks und online nachzulesen in »US embassy cables: US queries Saudi Arabia’s influence over oil prices«, guardian.co.uk, 8. 2. 2011.
Wollen Sie wissen, warum der Darky Lake Darky Lake heißt? Ich auch nicht.
Zu den biologischen Details der einzelnen regenerativen Prozesse vgl. Kap. 17 von Textbook and Color Atlas of Traumatic Injuries to the Teeth von J. O. Andreasen, Frances M. Andreasen und Lars Andersson, 2007.
Light Elements: Essays in Science from Gravity to Levity, 1991.
Consumer Reports Blog vom 3. 8. 2009. Wenn Unternehmen Rechte haben, warum kann Consumer Reports dann nicht für die Präsidentschaftswahlen kandidieren?
Als ich mein Medizinstudium abschloss, war der begehrteste Fachbereich die Dermatologie, weil man dort über leicht auszuführende (und anzusetzende) Maßnahmen am sichersten zu Geld kam. Für Allgemeinmedizin – da sitzen die Helden der Zunft und dafür braucht Amerika demographisch gesehen die meisten Ärzte – interessierten sich die wenigsten. Wie schwer es ist, als Allgemeinmediziner Geld zu verdienen, können Sie nachlesen in »10 billing and coding tips to boost your reimbursement« von Joel J. Heidelbaugh und Margaret Riley, The Journal of Family Practice, Nov. 2008, Vol. 57, No. 11: 724–730.
Dazu The General Surgery News: »Für die Behandlung einer gutartigen Gesichtsläsion von 1,5 cm bekommt man [von Medicare in Alabama] 140 Dollar; entfernt man 3 weitere Lasionen gleicher Größe, werden dafür je 70 Dollar erstattet, so dass man insgesamt 350 Dollar erhält.« Aber: »Nimmt er Ultraschall zu einer Feinnadelpunktion hinzu (FNP; CPT Code 10022), kann der Arzt über Code 76942 abrechnen und erhält 120 Dollar für die FNP sowie 150 Dollar für den Ultraschall.« (»Minor Pay for Minor Procedures? Think Again: General Surgeons May Be Leaving Much on the Table By Passing on Minor Surgery« von Lucian Newman III, GSN, Dez. 2009, 36:12.)
Ein Bericht des Ausschusses für Energie und Handel aus dem Jahr 2009 (als die Demokraten die Mehrheit im Repräsentantenhaus hatten) stellte fest, dass Versicherer routinemäßig (ohne Rückerstattung) Deckung ablehnten, weil Patienten sie nicht über Vorkrankheiten informiert hatten, von denen sie nichts wussten; ebenso wegen nicht von den Patienten verschuldeten Fehlern bei der Formularausfüllung; ebenso wegen »Unstimmigkeiten, die nichts mit den Gründen für die ärztliche Behandlung zu tun« hatten; dass sie die Deckung für Angehörige von abgelehnten Patienten ablehnten; und dass Versicherungsangestellte danach bewertet wurden, wie viel Geld sie durch Ablehnung von Ansprüchen den Versicherern »einzusparen« halfen. Den Bericht gibt es als pdf-Datei unter http://democrats.energycommerce.house.gov/Press_111/20090616/rescission_supplemental.pdf.
Als Antwort auf eine von Michelle Obama unterstützte Initiative zur Bekämpfung des Übergewichts bei Kindern sagte Sarah Palin in einer Radiosendung im November 2010: »Und ich weiß, dass man mich dafür jetzt wieder kritisieren wird, aber wir brauchen keine Regierung, die meint, sie müsste das Ruder übernehmen und Entscheidungen für uns treffen, die den Prioritäten irgendeines Politikers oder einer Politikersfrau [sic] entsprechen, sondern lasst uns in Ruhe, haltet euch zurück und lasst uns als Individuen von unserem gottgegebenen Recht Gebrauch machen, unsere Entscheidungen selbst zu treffen, dann kommt auch unser Land wieder auf die richtige Spur.« Zu der Zeit war jedes dritte Kind in den Staaten übergewichtig und jeder zweite Erwachsene. Der Clip (Zitat nach ca. 3 Min. 23 Sek.) ist zu hören auf http://www.huffingtonpost.com/2010/11/24/palin-slams-michelleobam_n_788200.html.
Die Folgen ungesunder Ernährung und fehlender Bewegung gelten auch oft als »Vorerkrankung«.
Sam and Max: Freelance Police, Heft 1, 1987.
Der Text von Pies, den Coyne zitiert, findet sich (ohne Datum, aber wie es heißt, als Antwort auf einen Essay in The New York Times vom 28. 2. 2010 verfasst) auf http://psychcentral.com/blog/archives/2010/03/01/the-myth-of-depressions-upside.
Laut Dr. Ben Dattner Jim Morrisons Lieblingsfilm.
Der Lieutenant von Reggies River Assault Group hätte direkt Rear Admiral Ward unterstanden, der direkt General Westmoreland unterstand, der direkt Verteidigungsminister McNamara unterstand. Mit anderen Worten, Reggie war fünf Anrufe von Präsident Johnson entfernt.
Siehe Molecular, Clinical, and Environmental Toxicology: Volume 2: Clinical Toxicology von Andreas Luch, 2010, S. 250.
Weithin bekannt. In Berichten über den Alcor-Skandal ging es unweigerlich »frostig« zu. Vgl. die Fußnote zu den Schalentieren weiter oben.
Diese Lamas gibt es nicht in Tibet.
Die Dürre hielt an. Siehe »Rick Perry’s Unanswered Prayers«, von Timothy Egan, The New York Times, 11. 04. 2011. Darin beantwortete er die Frage danach, wie er als Präsident regieren würde, so: »Ich denke, es ist an der Zeit, dass wir alles Gott überlassen, dass wir sagen, ›Gott – du musst das jetzt für uns in Ordnung bringen.‹«
Zu Perry über die Evolution, siehe etwa »Rick Perry: evolution is ›theory‹ with ›gaps‹,« von Catalina Camia, USA Today, 18. 08. 2011. Zu Perry über den Klimawandel siehe etwa »Perry Tells N. H. Audience He’s a Global-Warming Skeptic – with VIDEO«, von Jim O’Sullivan, auf der Website des National Journal, 17. 08. 2011; der Artikel benutzt das Video, nicht Perry. Zu Bachmann über den Klimawandel, siehe »Bachmann Seeks ›Armed and Dangerous’ Opposition to Cap-and-Trade«, von Kate Galbraith, The New York Times, 25. 03. 2009. Zu Bachmann über Evolution, siehe »Leap of Faith: The making of a Republican front-runner« von Ryan Lizza, The New Yorker, 15. 08. 2011.
Er könnte das aber als Kompliment gemeint haben.
S. 31 in Right from The Beginning (1990). Pat Buchanan, ein Scheißkerl, der häufig als »Paläokonservativer« bezeichnet wird – Violet Hurst bekäme das Kotzen –, spricht voll Bewunderung von Pegler, doch selbst er findet: »Peg geht zu weit, und zwar nicht selten.«
S. 187. Palin sagt, Matthew Scully – ein früherer Redenschreiber von George W. Bush und Dick Cheney – sei »um mit dem Autor Rod Dreher zu sprechen, ein ›knuffiger Ganove‹. Politisch konservativ, ein tierlieber Veganer mit einer sanften grünen Seele, der sich, glaube ich, vor einen Pick-up werfen würde, um ein Eichhörnchen zu retten.« Kein Typ, neben dem ich sitzen möchte.
Näheres dazu in »Targeting cities with ›spiritual mapping‹ prayer« von Jane Lapman, The Christian Science Monitor, 23. 9. 1999
In der 9 Minuten, 47 Sek. dauernden Vollversion (Adresse unten) bekommt man zu sehen, wie Muthee den Buddhismus und den Islam als »Zauberwerk und Hexerei« bezeichnet und sagt: »Im Wirtschaftssektor wird es Zeit, dass christliche Geschäftsleute und Bankleiterinnen an die Spitze kommen, integre Männer und Frauen also, die die Wirtschaft unsrer Staaten lenken. Darauf warten wir. Damit steht und fällt der Wandel. Man schaue sich die, die Israeliten an – so haben sie gesiegt, und so sind sie noch heute.« http://www.youtube.com/watch?v=jl4HIc-yfgM&feature=player_embedded.
Palins eigenes Verhältnis zu wilden Tieren ist nicht so klar. In Going Rogue schreibt sie, dass ein Mann, der ihr einreden konnte, er sei Nicolas Sarkozy (Geduld bitte), »auf die Jagd zu sprechen kam und vorschlug, wir sollten uns zusammentun und von Hubschraubern aus jagen, was die Jäger in Alaska nicht tun (auch wenn Photoshop-Bilder von mir in Umlauf sind, wie ich aus der Luft auf einen Wolf anlege) … Er muss betrunken sein, dachte ich.« Vielleicht schießt man in Alaska aus Hubschraubern auf Wölfe, vielleicht auch nicht, aber in Palins Gouverneurszeit hat die Regierung von Alaska jedem 150 Dollar geboten, der von einem Flugzeug aus einen Wolf erlegen konnte, und Palin hat ein 400000-Dollar-›Kulturprogramm‹ bewilligt, das für die Methode warb. (Mehr dazu, auch zu Palins falscher Behauptung, das Erlegen von Wölfen sei Teil eines wissenschaftlich gesicherten Wildlife Managements, in: »Her deadly wolf program: With a disdain for science that alarms wildlife experts, Sarah Palin continues to promote Alaska’s policy to gun down wolves from planes« von Mark Benjamin, Salon, 8. 9. 2008, sowie »Aerial Wolf Gunning 101: What is it, and why does vice presidential nominee Sarah Palin support the practice?« von Samantha Henig, Slate, 2. 9. 2008.) Es ist wohl außerdem beachtenswert, dass Palin 1998 als Bürgermeisterin mit Erfolg ein für den Wasilla Lake als verhängnisvoll eingeschätztes Bauvorhaben unterstützte, indem sie sagte: »Ich lebe an diesem See. Für ein nicht umweltfreundliches Projekt würde ich nicht eintreten« (Benet, Kap. 7). Ihr anschließender Umzug an den Lake Lucille, den zweiten See von Wasilla, ging 2002 vor allem wegen finanzieller Unregelmäßigkeiten durch die Presse. Fairerweise – und auch wenn Palin für die Fotografen mal im Lake Lucille geangelt hat – muss man sagen, dass beide Seen jetzt als »tot« gelten. Informationen über die Finanzierung des Hauses am Lake Lucille siehe etwa »The Book of Sarah (Palin): Strafing the Palin Record,« von Wayne Barrett, The Village Voice, 8. 10. 2008. Mehr über den Lake Lucille in »Sarah Palin’s dead lake: By promoting runaway development in her hometown, say locals, Palin has ›fouled her own nest‹ – and that goes for the lake where she lives,« von David Talbot, Salon, 19. 9. 08.
Im November 2008 sagte Palin zu Reportern vor ihrem Haus: »Ich glaube, wenn von Fragen oder Äußerungen von mir zur NAFTA oder zu Afrika als Erdteil oder Land die Rede ist, dann wird das, was ich da in der Diskussionsvorbereitung gesagt habe, aus dem Zusammenhang gerissen, und das ist grausam.« (Viele Berichte, z.B. »Palin hits back at ›jerk‹ critics«, BBC News, 8. 11. 2008.) Im März 2011 sagte sie in einem Interview: »Gerüchte wie dass ich nicht wüsste, dass Afrika ein Erdteil ist, die sind immer noch in Umlauf, aber falsch.« (»Will Sarah Palin run for president and can she win?« von Jackie Long, BBC Newsnight, 7. 3. 2011. Long war die Interviewerin.)
Videos dazu gibt’s z.B. im Politics-Blog des San Francisco Chronicle vom 14. 10. 2010.
Antisemitismus.
Falls Sie nicht glauben, dass der westliche Aktivismus – der mehr auf Judenhass als auf echter Sympathie für die Araber basiert – den Palästinensern tatsächlich schadet, dann bedenken Sie bitte, dass die Palästinenser bis zum Jahr 2006 so dermaßen von Jassir Arafat, der PLO und der palästinensischen Autonomiebehörde ausgebeutet und verraten worden waren, dass sie, obwohl zwei Drittel von ihnen zu dem Zeitpunkt einen Frieden mit Israel befürworteten (so der palästinensische Demograph Khalil Shikaki; siehe Dreams and Shadows: the Future of the Middle East von Robin Wright, 2008. Man beachte auch, dass Umfragen zeigen, dass die israelischen Juden, die selbst von Arschlöchern im In- und Ausland behindert werden, ebenfalls zu zwei Dritteln eine Zweistaatenlösung unterstützen), für die verdammte Hamas stimmten. Diese in Syrien gegründete Organisation sorgt zwar für wesentlich bessere Sozialleistungen, als es die PLO jemals tat, ist aber ausdrücklich gegen – unter anderem – Frieden oder auch nur Verhandlungen mit Israel, Kooperation mit nicht-islamischen Staaten im Allgemeinen, und offensichtlich gegen eine erneute Möglichkeit der Palästinenser, nochmal zur Wahl zu gehen. Dass dieselben Idioten, die Arafat umschwärmten (2004 sagte die Nahostkorrespondentin der BBC, Barbara Plett, während einer Sendung, dass sie bei Arafats Beerdigung geweint habe. Dies sorgte für eine interne Untersuchung von Anti-Israel-Tendenzen bei der BBC, deren Resultate der mit öffentlichen Mitteln finanzierte Sender sich weigerte herauszugeben), nun die Hamas umschwärmen, stellt keine humanitäre Einstellung dar. Meine eigene wesentlich kürzere Geschichte des britisch-jiddischen Konflikts wird irgendwann in der einen oder anderen Form erscheinen. Und, da bin ich mir sicher, ein für allemal mit dem Antisemitismus aufräumen.
Quelle zum saudischen Mitbesitz: »How Fox Betrayed Petraeus« von Frank Rich, The New York Times, 21. 8. 2010; vielfach nachzulesen während des News-Corp-Skandals im Sommer 2011.
Historische Gesichtsqunkte, die Ross aus Zeitgründen in seinem kurzen Kapitel auslässt oder beschönigt, die ich persönlich aber für jegliche längere Beschäftigung mit diesem Thema empfehle, schließen die Demographie der Region vor dem 20. Jahrhundert ein (die im Gegensatz zu dem stehen, was man sich allgemein so vorstellt), sowie die 1921 getroffene Entscheidung Großbritanniens – die vom Völkerbund das »Mandat« erhalten hatten, auf 20% der westlichen Fläche Palästinas ein Heimatland für die Juden und auf den östlichen 80% ein Heimatland für die palästinensischen Araber zu schaffen – die östlichen 80% des Landes dem Sohn von Sherif Hussein von Mekka zu überlassen, damit er zuerst Transjordanien und dann später Jordanien daraus bilden konnte. Jordanien hat bis zu diesem Tage eine machtlose palästinensische Bevölkerungsmehrheit. Zur Demographie siehe vor allem Karsh, Segev und Dershowitz, oben. Für eine tiefschürfende Behandlung der Geschichte Jordaniens siehe Britain, the Hashemites, and Arab Rule, 1920–1925: the Sherifian solution von Timothy J. Paris (2005).
Dazu ein interessanter Kommentar in »Censors Without Borders« von Emily Parker, New York Times Book Review, 6. 5. 2010, auch wenn sich die Lage inzwischen etwas gebessert hat.
The Telegraph1362011