C. J. Richards

Jackbot

Aus dem Englischen übersetzt
von Karen Gerwig

Herder

Impressum

Für die deutschsprachige Ausgabe:

© KERLE

in der Verlag Herder GmbH, Freiburg im Breisgau 2015

Alle Rechte vorbehalten

www.kerle.de

Titel der Originalausgabe: Robots Rule! The Junkyard Bot

Text: © Working Partners Limited 2014

Umschlagillustration: Fréderic Bertrand

Umschlaggestaltung: Sandra Hacke, Dachau

E-Book-Konvertierung: le-tex publishing services GmbH, Leipzig

ISBN (E-Book): 978-3-451-80331-4

ISBN (Buch): 978-3-451-71282-1

Mit besonderem Dank an
Brandon Robshaw

1

Eine Stimme dröhnte durch die Dunkelheit.

„STEH AUF, DU FAULE SCHLAFMÜTZE!“

George Gerling öffnete die Augen und hob, noch halb im Schlaf, den Kopf vom Kissen. „Wer? Was?“

„AUF DEN BODEN UND ZWANZIG LIEGESTÜTZE, ERBSENHIRN!“

George rieb sich die Augen. Plötzlich blendete ihn ein grelles Licht.

„RAUS AUS DEM BETT, MISTER!“

George hatte versucht, seinen Soldat-Weck-Mich-Wecker umzuprogrammieren, damit er mit einer freundlichen, weiblichen Stimme sprach, doch irgendetwas war wohl schiefgegangen. Der Wecker hatte sich selbst auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.

„ICH SAGE ES NICHT NOCH EINMAL!“

Am anderen Ende des Raums begann Soldat Weck-Mich auf Georges Schreibtisch wie ein Flügelhorn zu tröten. So laut, dass die Fenster schepperten.

George steckte sich die Finger in die Ohren. „Jackbot!“, rief er.

Die Tür ging auf und zwei Füße aus Schrott und Ersatzteilen klapperten auf wackligen Beinen ins Zimmer. Jackbot neigte den Kopf in Richtung Bett, und seine grünen Augen blitzten auf.

„Ja, George“, sagte er mit seiner ausdruckslosen mechanischen Stimme.

„Bring bitte das Ding da zum Schweigen!“

„Ja, George.“

„ZWING MICH NICHT, ZU DIR RÜBERZUKOMMEN!“

Jackbot nahm den Wecker mit seiner rechten Greifzange und legte ihn auf den Boden. Mit surrenden Motoren hob er einen seiner Metallfüße.

„VON ALLEN NICHTSNUTZIGEN, UNGEHORSAMEN …“

Knirsch.

Metall- und Plastikteile flogen durch den Raum. Das Horn jaulte noch ein letztes verzweifeltes Mal auf, dann wurde es still.

„Das war – äh – ein bisschen extrem“, sagte George. Doch es nützte nichts, Jackbot die Schuld zu geben. Roboter tun einfach, was man ihnen sagt.

George setzte sich im Bett auf. „Könnte ich bitte meine Brille haben?“

Jackbot trottete vor und reichte George mit seinem Saugnapfarm die Brille. „Danke.“

„Ja, George.“

Mit der Brille auf der Nase konnte George das Durcheinander in seinem Zimmer klar sehen. Überall lagen Transistorplatten und lose Kabel herum, dazwischen ein Buch von Professor Droid mit dem Titel Robotertechnik für Fortgeschrittene. George hatte bis spät in die Nacht an einer neuen Baseballfunktion für Jackbot gearbeitet. Wenn er ihn so programmierte, dass er auch fangen könnte, würden ihre Spiele viel mehr Spaß machen.

George stand auf und bahnte sich einen Weg durch das Chaos zum Schrank, um sich etwas zum Anziehen zu suchen. Ein paar alte Fotos waren von der Tür gefallen, deshalb klebte er sie sorgfältig wieder an. Eines aus dem letzten Sommer zeigte Jackbot und George beim Angeln am See. Auf dem anderen war Jackbot zu sehen, wie er gefährlich auf Georges Skateboard kippelte. George grinste, als er daran dachte, wie Jackbots Gleichgewichtssensoren einmal an einem steilen Stück Gehweg vor Herrn Meiers Vorgarten ausgefallen waren.

„Weißt du noch, als du Herrn Meiers Rosenbusch plattgemacht hast, Jackbot?“, fragte er. „Ich hatte schon Angst, dem platzt eine Dichtung!“

„Ja, George“, sagte Jackbot.

George glättete vor dem Spiegel seine drahtigen braunen Haare, zog die Hose und einen Pulli an und hob Jackbot hoch, um ihn nach unten zu tragen. Er arbeitete schon ewig an einem Treppenprogramm, aber es war überraschend kompliziert.

Onkel Otto trug sein übliches schäbiges kariertes Arbeitshemd und eine vor Dreck starrende Jeans. Er balancierte seine fassförmige Gestalt auf einem klapprigen Stuhl am Küchentisch. Als George hereinkam, hob er nicht einmal den Kopf. Mit ölverschmierten Fingern tippte er auf einem ramponierten Tablet herum, während er auf einem Stück dunkelbraunem Toast kaute. Die Krümel purzelten in seinen halblangen Bart. Ein schmieriger Vergaser, an dem er gerade arbeitete, lag mitten auf dem Tisch.

„Morgen, Onkel Otto“, sagte George. Er schaute seinem Onkel über die Schulter und sah, dass er durch einen Artikel über Autos scrollte. Was für eine Überraschung.

Sein Onkel gab eine Art Grunzgeräusch von sich, was, wie George wusste, soviel wie hallo hieß.

George setzte sich an den Tisch und stellte Jackbot neben sich auf den Boden. Mister Egg, der Kochroboter, rumpelte auf seinen quietschenden Rollen heran.

„Guten-Morgen-George“, sagte er mit seiner matten, blechernen Stimme. „Hättest-du-gern-einen-Toast.“

„Klar“, sagte George.

Mister Egg steckte eine Scheibe Brot in den Schlitz an seiner Brust und drückte auf seine Nase. Ein leises Summen setzte ein und der Toastschlitz glühte rot.

„Möchtest-du-ein-Glas-Saft.“

„Klingt gut“, sagte George – und dann musste er schnell sein, denn Mister Egg hielt das Glas direkt über seinen Schoß. Er konnte es gerade noch schnappen, bevor Mister Egg es fallen ließ. Ein Vorteil, wenn man Mister Egg in der Küche hat, dachte er. Es ist gut für die Reflexe!

George trank seinen Saft und betrachtete das Sonnenlicht, das sich auf den metallenen Oberflächen von Jackbot, Mister Egg und Scrubby, dem Geschirrspülroboter, spiegelte. Es waren marode Roboter, aber das Licht ließ sie dennoch hübsch glänzen. „Schönes Wetter“, murmelte George geistesabwesend.

Otto blätterte auf dem Bildschirm seines Tablets eine Seite um. „Mach mir noch einen Kaffee“, sagte er und hielt Mister Egg seine Tasse hin. Als der Metallgreifer des Roboters die Tasse nahm, kam Rauch aus dem Grill in seiner Brust.

„Toast-ist-fertig“, sagte der Roboter. Er ließ eine verbrannte Toastscheibe auf den Teller vor George gleiten.

„Ähm, danke“, sagte George und überlegte, ob sie überhaupt essbar war.

„Kaffee-ist-fertig“, sagte der Kochroboter.

Er ließ die Tasse mit siedend heißem Kaffee in Onkel Ottos Schoß fallen.

„Hey!“, schrie Otto und sprang auf. Er riss sich die dampfende Hose vom Leib und stand wutschnaubend in der Boxershort da. George sah, dass sie mit kleinen Rennautos bedruckt war, und versuchte, nicht zu kichern. „Du nichtsnutziges Stück Metall, du! Willst du mich verbrühen?“, schrie Otto.

„Bist du verletzt?“, fragte George und versuchte, dabei ernst auszusehen.

„Ich werde es überleben, danke für gar nichts! Wenn wir schon von diesen denkenden Blechdosen umgeben leben müssen, kannst du dann nicht wenigstens dafür sorgen, dass sie funktionieren?“

George wollte ihm erklären, dass ihre Roboter mehr als nur ein paar Ersatzteile brauchten. Sie waren nicht wie ein Auto, wo man die Zündkerzen austauschen und einen Schluck Öl nachfüllen konnte. Die Hausroboter brauchten eine komplette Neuprogrammierung – eine Systemüberholung –, um all die Bugs loszuwerden, die an den Fehlfunktionen schuld waren. Aber etwas sagte ihm, dass sein Onkel nicht in der Stimmung für Erklärungen war. Auch in bester Stimmung konnte er die Roboter nicht leiden. Also wurde George still und starrte auf seinen verbrannten Toast.

„Sämtliche Roboter in diesem Haus sind nutzlose Haufen Schrott!“, schimpfte Otto weiter. „Der Gärtnerroboter ertränkt alle Pflanzen, und der Geschirrspülroboter lässt festgetrocknete Flecken auf dem Geschirr!“

„Er heißt Scrubby“, begann George. „Und er braucht nur …“

„Mir egal!“, knurrte Otto. Er schnappte sich seine ölverschmierte Werkzeugtasche und ging zur Tür. „Ich habe keine Zeit für diesen Unsinn. Ich gehe zur Arbeit.“

„Äh, Onkel Otto?“

„Was ist denn jetzt noch?“

„Du hast keine Hose an.“

Otto schaute an seinen nackten Beinen hinab. Er schien etwas sagen zu wollen, überlegte es sich aber anders und stapfte die Treppe hinauf. George hörte ihn wütend in seinem Zimmer rumoren. Eine Minute später trampelte Otto mit einer ebenso speckigen, aber trockenen Jeans wieder herunter.

Er schaute George mit schmalen Augen an und sagte: „Kein Wort!“ Dann ging er hinaus und knallte die Haustür hinter sich zu.

„Hey, Jackbot?“, sagte George, nachdem sein Onkel weg war.

„Ja, George.“

„Könntest du mir einen Toast machen? Ich meine einen, den ich auch wirklich essen kann.“

„Ja, George.“

Jackbot nahm ein Stück Brot und erhitzte es mit seinem Löt-Zusatzteil, bis es goldbraun war. Dann bestrich er es mit Butter und servierte es George auf einem Teller. Er hatte sogar ein lächelndes Gesicht hineingebrannt.

„Oh, wow – danke!“, sagte George, obwohl er selbst Jackbot darauf programmiert hatte.

Während George in seinen Toast biss, nahm er das Tablet, das Onkel Otto dagelassen hatte. Er scrollte zurück zu den Nachrichten des Tages. Es war das Übliche: der Bürgermeister versprach, hart gegen Cyberkriminalität vorzugehen. Die Arbeiter, die die Straßenreinigungsroboter programmierten, drohten mit einem Streik. Und ein Team von Wissenschaftlern hatte eine gentechnisch veränderte Orange gezüchtet, die so groß war wie ein Kürbis. Dann fiel Georges Blick auf eine Werbeanzeige. Sie zeigte die glänzenden Türme eines Gebäudes, das George – und jeder andere in Terabyte-Stadt – sehr gut kannte: Es war der Hauptsitz der Firma TinkerTech Enterprises. George tippte die Werbung mit der Fingerspitze an, und sie erwachte zum Leben. Der Haupteingang öffnete sich, und ein Mann kam heraus. Er kam ganz dicht heran, bis sein Gesicht den Bildschirm ausfüllte. Er hatte schwarze Haare mit einem Hauch Grau an den Schläfen, ein eckiges, gut aussehendes Gesicht und ein Grübchen am Kinn.

„Hallo“, sagte er mit sonorer Stimme. „Bist du klug? Unter achtzehn? Und willst du um jeden Preis in dem aufregenden Feld der neuesten Robotertechnologie arbeiten? Falls ja, ist heute vielleicht dein Glückstag. Mein Name ist Karl Mikron, und ich bin der Leiter der Robotertechnik bei TinkerTech. Wir suchen nach einem ganz besonderen jungen Menschen, der unser neuester Auszubildender werden soll. Wenn du in der tollsten Firma der Welt arbeiten möchtest und glaubst, du wärst dafür geeignet, warte nicht länger – bewirb dich heute!“

„Wie cool wäre das denn?“, dachte George. Er konnte sich nichts Besseres vorstellen, als mit seinem Helden Dr. Mikron zu arbeiten und von ihm zu lernen, wie man immer noch fantastischere Roboter baute. „Er mag erst elf Jahre alt sein“, erklärte Dr. Mikron in Georges Fantasie der versammelten Presse, „aber mein neuer Auszubildender, George Gerling, besitzt ein instinktives Verständnis für Roboter …“

TinkerTech war die größte Firma der Stadt. Sie war der Grund, warum es die Stadt überhaupt gab. Lange vor Georges Geburt hatte ein junges Genie namens Professor A. I. Droid von seinen Ersparnissen ein Stück Brachland mitten im Nirgendwo gekauft und eine Firma gegründet. Er stellte die besten technischen Superhirne der ganzen Welt ein und lockte sie mit dem Versprechen, ohne Einschränkungen alles erfinden zu dürfen, wovon sie nur träumen konnten. Mit der Firma wuchs auch Terabyte-Stadt. Die Angestellten und ihre Familien mussten irgendwo wohnen, und so sprossen Banken, Schulen und alle möglichen Geschäfte aus dem Boden, die man für das tägliche Leben brauchte. Droid war immer noch Chef der Firma, doch man sah ihn in letzter Zeit selten. Sein Stellvertreter, der geniale Dr. Mikron, war jetzt das Gesicht von TinkerTech – und George wünschte sich nichts mehr, als genauso zu werden wie er, wenn er groß war.

Mikrons lächelndes Gesicht blieb auf dem Bildschirm stehen, nachdem die Werbung zu Ende war. Dann verblasste es. Die Tür von TinkerTech ging wieder auf und Dr. Mikron erschien genau wie vorher. „Hallo“, sagte er. „Bist du klug? Unter achtzehn …“

George seufzte und schaltete das Tablet aus. Er musste zu Ende frühstücken und sich für die Schule fertig machen. Was nützten Tagträume? Er würde den Ausbildungsplatz nie bekommen. Er war zu jung. Sie sagten zwar „unter achtzehn“, aber das hieß nicht zehneinhalb. Und selbst wenn er älter wäre, was für eine Chance hätte er? Sicherlich hatten fast alle, die sich bewarben, bessere Beziehungen und mehr Erfahrung als er. So ungefähr jedes Kind in Georges Schule hatte mindestens ein Elternteil, das bei TinkerTech arbeitete. George hatte nur Onkel Otto und seinen öltriefenden Schrottplatz. Seine Eltern hatten für TinkerTech gearbeitet, aber nur in der Datenverarbeitung. Und das war vor langer Zeit gewesen.

Es klingelte und George stopfte sich sein restliches Frühstück in den Mund, während er in den Flur ging. Er legte den Transparenzschalter um, und die Tür gab den Blick frei auf seine alte Nachbarin, die mit besorgt gerunzelter Stirn auf der Schwelle stand. George öffnete die Tür. „Hallo Frau Stör.“

„Es tut mir so leid, dass ich dich störe, George. Es geht um Lenny. Er funktioniert schon wieder nicht richtig.“

„Was tut er denn diesmal?“, fragte George.

Lenny war Frau Störs uralter Hilfsroboter, und seine Stromkreise waren seit zehn Jahren veraltet. George tat sein Bestes, um den Roboter am Laufen zu halten, aber er hatte schon Staubsauger mit komplexerer Verkabelung gesehen.

„Er hängt an einem Baum vor meinem Haus und will nicht herunterkommen.“

„Hm“, sagte George nachdenklich. „Wahrscheinlich ein Problem mit den geotropischen Sensoren. Entweder das, oder er hält sich für eine Fledermaus.“ Er schaute auf die Uhr. „Ich habe noch ein paar Minuten Zeit, bis der Schulbus kommt. Ich hole nur schnell meine Ausrüstung.“

„Das ist wirklich lieb von dir“, sagte Frau Stör und tätschelte George die Schulter.

George rannte hinauf, um seine Werkzeugtasche zu holen. Er hatte nicht oft Gelegenheit, seine Talente unter Beweis zu stellen, also half er seinen Nachbarn gerne, wenn ihre Roboter die Grätsche machten. Die wenigsten von ihnen konnten sich moderne Hilfsroboter leisten, also flickte er ihre alten immer wieder zusammen. Natürlich war er dadurch bei den Rentnern im Viertel sehr beliebt. Sie schenkten ihm Bonbons und luden ihn um vier Uhr nachmittags zum Abendessen ein.

„Kommst du, Jackbot?“, fragte George, während er die letzte Treppenstufe hinuntersprang.

„Ja, George“, sagte Jackbot und wackelte hinter ihm her.

Als sie die Straße überquerten, hörte George ein metallisches Klappern. Er drehte sich um und sah, dass ihm ein Schraubenschlüssel aus der Tasche gefallen war. „Hey Jackbot, kannst du mir den aufheben?“, fragte er.

„Ja, George“, sagte Jackbot und trottete zurück in die Mitte der Straße – gerade, als ein riesiges silbernes Auto um die Ecke geflitzt kam. Es bremste nicht.

„Jackbot! Pass auf!“, schrie George.

„Ja, Geor…“

KRACH!

Mit einem Ohren zerfetzenden Knall prallte das Auto gegen Jackbot. Der Roboter flog hoch durch die Luft, drehte sich dreimal und landete mit einem schrecklichen Knirschen auf dem Rücken. Einer seiner Arme schlitterte funkensprühend über den Asphalt.

„Aaaahrifiepfiepfiep! SUMMSUMM! Plip. WHIRRR … platsch“, sagte Jackbot.

„Jackbot!“, rief George entsetzt. „Geht es dir gut?“

Jackbots heraushängende Kabel zischten und knisterten, und das grüne Licht hinter seinen Augen flackerte.

Dann fiel sein Kopf ab.

2

George war schreckerstarrt. Er stand da und stierte auf Jackbots Kopf, dann auf seinen Körper, dann wieder auf seinen Kopf.

„Du meine Güte!“, sagte Frau Stör. „Oh, George, ist dir auch nichts passiert?“

Die hintere Tür des silbernen Autos öffnete sich, ein Mädchen sprang heraus und ging zu Jackbots Überresten hinüber. Sie hatte weißblonde strubbelige Haare, und ihre blasse Gesichtsfarbe ließ darauf schließen, dass sie noch seltener aus dem Haus kam als George. Sie musste ungefähr so alt sein wie George, aber komischerweise hatte er sie noch nie in der Schule gesehen.

Das Mädchen pfiff. „Mann, dieser Blechhaufen ist ja abgegangen wie eine Rakete!“, sagte sie, während sie Jackbot betrachtete, der rauchend am Straßenrand lag.

Ein schmerzhafter Kloß bildete sich in Georges Hals, als er auf seinen Roboterfreund zuging.

Das Mädchen hatte anscheinend Georges entsetztes Gesicht bemerkt, als er näher kam. Ihr Gesichtsausdruck wurde weicher. „Hey, reg dich nicht auf. Es ist nur ein Roboter. Wir stecken ihm den Kopf wieder drauf, ziehen ein paar Schrauben fest, dann ist er wieder wie neu.“

George kauerte sich neben Jackbot und schüttelte hoffnungslos den Kopf. „Soll das ein Witz sein? Sein Gehäuse ist hin – wahrscheinlich sind die Schaltkreise innen durchgebrannt. Ich habe Monate gebraucht, um die Teile zu sammeln und zu reparieren. Die finde ich auf keinen Fall noch mal. Selbst wenn ich ihn reparieren könnte, wäre er nie wieder derselbe.“

Das Gesicht des Mädchens hellte sich zu einem Lächeln auf. „Tja! Heute ist dein Glückstag, mein Freund“, sagte sie. Dann fügte sie mit einem Blick auf Jackbot hinzu: „Na ja, vielleicht nicht dein glücklichster Tag. Aber trotzdem! Wenn du Roboter-Ersatzteile suchst, kenne ich genau den richtigen Ort. In der Werkstatt meines Vaters gibt es alles. Wenn du dort nicht findest, was du brauchst, existiert es nicht!“

Ein winziger Hoffnungsschimmer flackerte in Georges Herz auf. „Und dahin würdest du mich mitnehmen? Du kennst mich doch gar nicht.“

„Ich habe deinen Roboter schließlich zu Schrott gefahren“, antwortete das Mädchen. „Das ist das Mindeste, was ich tun kann. Komm, spring rein!“