Inhaltsverzeichnis

Prolog

Die Stadt Memmingen, eine mittelgroße, kreisfreie Stadt in Bayern baut auf. Ein neues Schwimmbad erhält Memmingen. Ein neuer Supermarkt wird in ein paar Monaten eröffnet, errichtet ist er schon. In Neu-Ulm, die Stadt, in der ich letztes Jahr eine Taxikonzession haben durfte, aber ablehnte, ist vor ein paar Jahren ein riesiges Einkaufszentrum entstanden. Auch sind für Zuziehende Wohnblöcke hochgezogen worden, sodass die Einwohnerzahl auf 53.000 angestiegen ist. Im Vergleich zu Neu-Ulm ist Memmingen kleiner und hat 40.000 Einwohner.

Aber wie kommt es soweit? Bürgermeister und Stadträte müssen einsehen, dass es nicht reicht, was sie bisher vollbracht haben. Bürger der Stadt Memmingen mussten vor 10 Jahren bis heute noch Entbehrungen auf sich nehmen und zum Schwimmen und Baden in eine 40-km-entfernte Stadt fahren, da Memmingen den Bau eines Bades nicht fertig brachte. Vor 5 Jahren zogen in Illertissen die Badepreise an. Somit war es für Memminger nicht mehr interessant, dort zu schwimmen. Dazu kamen ja dann auch noch die Kosten für den Sprit, den sie in Kauf nehmen mussten. Ich selbst gehe schon 20 Jahre nach Illertissen zum Baden. In Memmingen hatte ich nie ein vernünftiges Schwimmbad. Das heißt, dass mir 20 Jahre, ich bin heute 42, verloren gegangen sind, was den Badespaß und eine gute Erholung nach der Arbeit angeht. Für die heute 20-jährigen kommt das Glück mit dem neuen Bad in Memmingen endlich. Kempten und Neu-Ulm sind Memmingen auch weit voraus, was die Einkaufszentren betrifft. In meiner Heimatstadt gibt es einen veralteten Illerpark, der schon längst überholt und erweitert gehört. Der Möbelriese Ikea, der eine große Filiale am Stadtrand von Memmingen bauen wollte, hätte aus Memmingen fast schon eine Großstadt gemacht. Leider entschied sich der Ikea aber wegen einer Änderung seines Geschäftsmodells anders und der Möbelgigant ließ nicht am Stadtrand bauen. Er hätte sich einen Bau in der Innenstadt vorgestellt. Soweit zur Stadt aus der ich komme und in der ich wohne.

Mein Berufsleben hätte ich mir anders vorgestellt, aber es hat sich eben alles so ergeben, wie ich es nachfolgend beschreibe:

Der „zentrale Beruf“ war eigentlich der als Bankkaufmann, weil ich den 5 Jahre lang ausübte. Industriekaufmann war ich nach abgeschlossener Ausbildung nur 1 Jahr, da ich im „falschen“ Betrieb war. Ein Taxi-/Mietwagenunternehmen besaß ich außerdem noch für 2 Jahre. Es bestand nur für diese relativ kurze Zeit, da das Auftragsvolumen nach 1 ½ Jahren unaufhaltsam nach unten sank.

Die erste Phase der Betreuung war spektakulär. Es begann mit einem Besuch meines Betreuers in meiner Wohnung, die ich zu der damaligen Zeit gemietet hatte, und zwar die 70 qm Erdgeschosswohnung mit Garten. Der Betreuer meinte, nachdem er nur ein bisschen mit mir gesprochen hatte, ich müsste zu einem Arzt gehen und Psychopharmaka nehmen. Dann ging er wieder. Da ich ja nun einen Betreuer hatte versuchte ich ihn telefonisch zu erreichen wegen einer Abhebung von 50,- €, die nicht funktionierte, für den Lebensunterhalt. Leider ging er nicht ans Telefon. Ich hoffte, der Betreuer würde mit der Bank klären, weshalb ich kein Geld mehr am Geldautomaten oder am Bankschalter bekam. Ich sprach auf seinen Anrufbeantworter, aber er reagierte nicht darauf. Vielleicht war er im Urlaub, ich wusste es nicht. Weiterhin wartete ich aber auf den Rückruf meines mir gerade neu durch das Amtsgericht erteilten Betreuer. Das ganze lief dann auf folgendes hinaus: Ich konnte für Weihnachten, es war gerade Weihnachtszeit, keine Nahrungsmittel einkaufen, sodass ich an Weihnachten nichts zu essen hatte und hungern musste. (Das erinnert eventuell an das was wir zur Zeit in Griechenland erleben. Leute stehen am Geldautomaten und so gut wie kein Geld mehr.) Und das alles nur, weil eine Geldabhebung verkompliziert wurde und dies dem Betreuer völlig gleichgültig war. Im neuen Jahr bekam ich dann überraschend und ohne Vorwarnung Besuch von meinem Betreuer. Dabei hatte er zwei uniformierte Polizisten und eine seiner weiblichen, jungen Angestellten. Zunächst machte ich meine Wohnungstüre nicht auf, da ich gerade beschäftigt war, ich aß zu Mittag. Dann kamen die unerwünschten Besucher aber über meinen Garten zur Terrassentür. Na gut, da musste ich natürlich öffnen, sie sahen mich ja durch Terrassentür und Fenster. Ich war beim Öffnen der Tür so überrascht, dass ich Messer und Gabel noch in der Hand hielt, da ich eben gerade mit Essen beschäftigt war. Einer der Polizeibeamten nahm mir das Besteck aus der Hand. Zu Ende essen durfte ich nicht. Unfreundlich behandelnd wurde ich dann von diesen Leuten zum Krankenhaus gefahren, wo ich beim Chefarzt der Psychiatrischen, geschlossenen Abteilung vorsprechen sollte.

Kapitel 1 Jugend und Eintreten einer psychischen Krankheit im Alter von 18 Jahren

Da mich einige Freunde und ein Verwandter, ich nenne sie meine Lektoren, darauf ansprachen, ich solle doch auch darüber schreiben, wie es zu meiner jetzigen Situation, und auch dazu, dass ich mit 18 Jahren unter einer psychischen Krankheit litt, kam. Ich wuchs als junger Mensch auf, wie jeder andere auch. Freizeitaktivitäten hatte ich wie die anderen auch. Eine Pfadfindergruppe, schwimmen bei der DLRG – Deutsche Lebensrettungsgesellschaft und bei einem Sportverein, bei dem es mehrere Abteilungen gab: Tennis und Karate. So hatte ich ein ausgeglichenes Leben und ich war zu jeder Zeit voll ausgelastet.

Ich nahm mein Schicksal schon als kleiner Junge selbst in die Hand und zwar als ich meine Mitgliedschaft bei den Pfadfindern kündigte. Ich war für lange Zeit bei den Pfadfindern, gab sogar ein Pfadfinderversprechen ab, das beinhaltete, immer ein guter Pfadfinder zu sein. Dafür erhielt ich den untersten Rang, den es bei den Pfadfindern gab: Wölfling. Dazu gab es eine Krawatte in einer bestimmen Farbe und ein Pfadfinderhemd. Zurückkommend zu meiner Kündigung. Es befanden sich zu viele Flegel in der Pfadfindergruppe und es kamen auch immer mehr hinzu. Ich war ziemlich unglücklich dadurch. Die „Häuptlinge“ der Pfadfinder griffen bei den Gruppenstunden eben auch einfach nicht durch. Mir machte es so keinen Spaß mehr. Er ergab sich nur noch eine Möglichkeit für mich und diese war, ich verkündete aus eigener Initiative in einer Pfadfinder-Gruppenstunde: So mache ich hier nicht weiter. Ich kündige meine Mitgliedschaft.

Ansonsten halte ich Pfadfinder für eine sinnvolle Erfindung, die gerade für junge Menschen wichtig ist. Struktur und Zusammengehörigkeitsgefühl wird einem bei den Pfadfindern vermittelt. In den von den Pfadfindern veranstalteten Zeltlagern muss man sich durchbeißen, es kommt aber auch viel Freude auf.

Die These von einem Karateschwarzgurt-Träger aus meinem Karateverein: Pfadfinder sind nur die Nachahmung der früheren Hitlerjugend. – finde ich unpassend. Bei den Pfadfindern erreichte ich übrigens den Titel „Wölfling“, niedrigster Rang, beim Karate gelangte ich in der Hierarchie immerhin bis zum dritten Gürtel, dem Orange-Gurt. Die Pfadfinder-Stunden fehlten mir nicht. Ich hatte ja auch noch das Schwimmen. Beim Schwimmen wurde bei einer Meisterschaft eine Goldmedaille an mich verliehen. Am besten war ich aber beim Tennis. Tennis spielte ich mit meinem Vater und mit der ganzen Jugend des TVM – Tennis- und Turnverein Memmingen. Durch gelegentliche Forderungsspiele gelangte ich in der Setzliste dieser Tennisabteilung immer ein Stückchen nach oben. So lernte ich die Tennisjugend kennen, natürlich kannte man sich aber auch durch die Mannschaftsspiele. Hier spielte ich für die zweite Juniorenmannschaft und für die dritte Herrenmannschaft. Die Tennisspieler, die ich nun also alle kannte, wollten aber eher nur zu den Forderungs- und Verbandsrundenspielen antreten. Später gar nicht mehr und die komplette TVM-Tennisjugend brach zusammen.

Diese sozialen und sportlichen Beschäftigungen machten aus mir einen glücklichen jungen Menschen. Als ich dann 17, 18 Jahre alt war, tauschte ich meine sportlichen Tätigkeiten mit dann nur noch einer sportlichen Tätigkeit aus und zwar mit Fitness-Training oder wie man auch dazu sagt, Body-Building. Beim Body-Building, bei dem ich mich immer zuerst mit zehn Minuten Fahrradfahren aufwärmte, trainierte ich alle Muskeln meines Körpers. Nach ein paar Monaten hatte ich einen ziemlich großen Trizeps, der ja bekanntlicherweise den Arm formt. Ich war schlank und hatte kein Gramm zu viel. Auf Fotos sah ich gut aus, da mein ganzer Körper muskulös aussah. Ich muss zugeben, auch ich, so wie die anderen, die im Fitness-Studio waren auch, nahm Eiweiß-Stoffe zu mir. Das nannte sich Crash-Weight. Ein gut schmeckende Eiweiß-Pulver, das man in die Milch mischte. Crash-Weight gab es in verschiedenen Geschmacksrichtungen, wie z. B. Banane oder Vanille. Soweit nun zum Fitness-Training. Geschlechtsverkehr hatte ich als 17-jähriger dann endlich. Ich konnte es gar nicht erwarten. Durch Sport, wie gelegentlich noch Tennis und Fitness-Training war ich im Bett gut und meine erste Freundin schrie ab und zu beim Sex. Das machte mich glücklich und zufrieden. Ich musste jeden Tag mit meiner Freundin zusammen sein, ich liebte sie so sehr. Vielleicht kam das laute Stöhnen, bei dem sie sich ab und an selbst den Mund zuhielt, auch daher, dass sie eine sehr gute Sängerin war, ich weiß es nicht. Leider ging es dann nach einem Jahr auseinander. So war ich lange Zeit sehr traurig.

Meine zweite Freundin hatte ich erst ein paar Jahre später, als ich bei einer Bank beschäftigt war. Ich nahm mir vom Arbeiten eine Woche frei und fuhr mit dem Kreisjugendring Neu-Ulm mit meinem Kumpel nach London. London war interessant. Als ich von einem schönen Urlaub zurückkam, hatte ich noch ein wenig Kontakt zu einem sehr netten Mädchen, das bei der London-Fahrt dabei war. Eines Tages schauten wir zusammen Urlaubsbilder an, und ich gab alles, also ich gab mich lieb und gescheit. Es hat sofort gefunkt. Daraufhin telefonierten wir dann fast täglich.

Auch diese Beziehung ging nach circa einem Jahr zu Bruch. Ich konnte und wollte es damals nicht begreifen. Aber es war besser so, denn sie wollte einen für sie noch besser passenden Freund, den sie, ich habe mich selbst danach erkundigt, nicht gefunden hatte. Meine erste Freundin erwähnte einmal bei einem Streitgespräch: Du bist zu erwachsen. Dies war wahrscheinlich auch bei meiner zweiten Freundin der Fall.

Meine dritte und vorerst letzte Freundin lernte ich bei einer Geburtstagsparty eines Kumpels kennen. Richtig zusammen war ich mit ihr aber erst, als ich mit ihr in einer Diskothek in Neu-Ulm durch eine gute Bekannte verkuppelt worden bin.

Die Beziehung mit ihr war wie im Märchenbuch. Sie hatte Pferde, eine liebe Mutter und einen netten Vater. Wir liebten uns am Anfang nicht so, aber das kam dann. Meine Freundin, ihre Eltern und ich spielten einmal in der Woche Karten. Das liebte ich. Ihr Vater, Diplom-Ingenieur i. R., hielt ab und zu Reden in der gigantisch großen Firma, in der er arbeitete. In seiner Freizeit schrieb er bei irgendeinem Verein über die Nachkriegszeit Deutschlands in den 40er Jahren. Die Mutter meiner Freundin hatte beim Kartenspielen ab und an einen Witz auf Lager. Sie sagte über mich: Denkt schnell – zieht langsam. Die nette Frau war sehr gebildet. Sie hatte ein 1,0 Abi, einen Doktortitel und sie war Allgemeinärztin.

Nun aber zurück zu der Zeit, als die Beziehung mit meiner ersten Freundin wegen dauernder Streitigkeiten beendet war. In der nun folgenden Zeit ging es mir nicht mehr so gut und ich hörte jeden Tag CD´s meiner Lieblings-Rockband Guns N´ Roses. Ich besaß sehr viele CD´s von G N´ R, es gab auch mindestens zwanzig Live-CD´s von ihnen, die ich alle hatte. Eines Tages schaute ich mir bei einer LP (G N´ R – Lies, die ich auch hatte) einen kleinen Hinweis auf der Schallplattenhülle genauer an. In einem Eck der Hülle stand: Can Axl (der Sänger der Band) help you. Angegeben war auch seine Postanschrift. Okay, dachte ich mir, mir geht es hundeelend, ich schreibe Axl Rose. Da es mir aber psychisch dermaßen schlecht ging, verschlampte ich den Brief an Axl Rose und so kam er auch nie an. Das Ganze war die „Zündung“ für spätere, mein Leben prägende, Aktionen, was das Briefe schreiben an höhere Persönlichkeiten angeht. Mein Cousin, ein erfolgreicher Versicherungskaufmann sagt, ich mache das gut. Er hat Recht, denn ohne ein Schreiben an den Bürgermeister meiner Heimatstadt vor einem Jahr hätte ich nie die Wohnung, in der ich jetzt wohne, bekommen. Sechs Jahre musste ich beim Memminger Wohnungsbau auf eine Wohnung warten bis ich eine Wohnung bekam. Auch das Schreiben an Frau Dr. Angela Merkel, die Bundeskanzlerin, war in Ordnung. Mein Vater sagte, dass es gar nicht schlecht geschrieben sei. Für die eigentliche Sache brachte es mir zwar nichts, nämlich meinen Fahrservice Schubert irgendwie noch „über Wasser zu halten“, aber für die Wiederinkraftsetzung meiner Lebensversicherung, die ich für den Fahrservice noch aufgelöst hatte. Ich brachte damals das Schreiben von Frau Dr. Angela Merkel, also ihre Antwort sowie das Anschreiben von mir und ein Schreiben vom Memminger Landgericht zu meiner Rechtsanwältin und rief dadurch meine Lebensversicherung mit Zusatz – Berufsunfähigkeitsrente wieder von einer großen, bekannten bayerischen Versicherungsgesellschaft zum Leben zurück.

Der Beruf Industriekaufmann und Wechsel in einen anderen Beruf:

Bei meiner Tätigkeit als Industriekaufmann bzw. in der Lehrzeit waren Konkurrenzkämpfe unter den Arbeitnehmern üblich. Ich stand immer wieder auf, wenn Kollegen mich angegriffen haben. Als ich aber nach meiner Ausbildung von meinem Arbeitgeber vorerst für ein Jahr übernommen worden bin, in eine Abteilung, in der schlimmste Zustände herrschten, habe ich mir eine Krankheit eingefangen. Eine psychische Krankheit. Ich drehte gewissermaßen durch. Natürlich habe ich niemandem im Betrieb etwas angetan. Ich kam mit den Gegebenheiten dort nicht mehr zurecht. Mein Arbeitsraum befand sich in der Produktions- und Lagerhalle. Ich hatte vom Fenster aus keinen Blick nach draußen. Kein Sonnenlicht, nur Neonröhren als Beleuchtung des Arbeitszimmers. Kollegen nahmen mich auf den Arm oder redeten nicht mit mir. Natürlich gab es auch nette Kollegen, die Anstand besaßen und freundlich waren, in meinem Betrieb, es war ja ein Großbetrieb. Die waren aber in Abteilungen beschäftigt, mit denen ich höchstens alle drei Heilige Zeiten einmal zu tun hatte. Mein Tätigkeitsbereich umfasste lediglich eine Dateneingabe in einen PC. Zu zwei Drittel der Arbeitszeit hatte ich nichts zu tun und hockte langweilig herum. Ich saß in einem kleinen Zimmer in dem nur Regale für Ordner an der Wand angebracht waren. Keine Grünpflanze, nur ein öder Raum. Im Feng Shui sagt man ja: Energie muss fließen. Energie verlor ich. Und zwar auch als ich meine Kollegen sah. Wie sie mir mit ihrer Gleichgültigkeit entgegentraten, war unerträglich. Zu telefonieren gab es nichts. Bei dieser Tätigkeit konnte auch nichts beredet oder abgesprochen werden. Diese Arbeit, die mich meine Vorgesetzten machen lassen durften, war an Eintönigkeit nicht zu überbieten. Das Ganze dann acht Stunden am Tag als gelernter Industriekaufmann. Einen Radio durfte man in diesem Büro nicht haben, so dass man ein bisschen Musik hätte hören können, oder Nachrichten. Man brauchte an menschliche Arbeitsbedingungen nicht zu denken. Nach einigen Monaten spielten meine Wahrnehmungen verrückt. Auch konnte ich keinen klaren Gedanken mehr fassen. Ich befand mich in einem Zustand, den ich keinem Menschen wünschen möchte. Mein Vater brachte ich dann sicherheitshalber ins Krankenhaus. Ich sagte dem diensthabenden Arzt dort, dass ich von Kollegen boykottiert werde. In gewisser Weise hatte ich Recht. Ich wurde ausgegrenzt und mir wurde ein Arbeitsplatz zugewiesen, an dem es kein normaler Mensch aushalten konnte. Ich sagte dem zuständigen Arzt aber auch, dass ich vom Sänger einer Rockgruppe, die ich ab und an gerne hörte und als es mir am Arbeitsplatz nicht mehr gut ging, immer mehr hörte, „gesteuert“ werde. Ich konnte mich nicht richtig ausdrücken und sagte, ich würde so Leben, wie es Axl Rose, Frontman von Guns N´ Roses, in seinen Reden während der Konzerte sagt. Mein Arzt sagte dann während meines Krankenhausaufenthaltes zu mir: Das gibt es nicht, sie werden von Axl Rose nicht gesteuert. Unter dieser Einbildung, unter der ich zu der Zeit lebte, also dass mich Axl Rose in meinem Leben, sei es positiv oder negativ, beeinflussen würde, und auf die Art, wie ich es zu dem Arzt sagte, musste ich für lange Zeit im Krankenhaus bleiben. Das Krankenhaus war eine Enttäuschung. Beruhigungsmusik wie z. B. Klassik Radio oder eine Unterhaltung mit einem Gesprächspsychologen wäre angebracht gewesen. Übungen aller Art hätten durchgeführt werden müssen. Übungen die zur geistigen und körperlichen Fitness beigetragen hätten. Diese Übungen sind auch als Gegenmaßnahmen für eine Verschlechterung zu sehen, und damit werden Physis und ein natürlicher Gedankengang verbessert. Auch fehlte es, zu besprechen, was für den einzelnen Patienten interessant ist und es hätten gemeinsam Perspektiven für eine Zukunft erarbeitet werden müssen. Ebenfalls sind Witze eine gute Medizin. In einem gesunden Umfeld – Ärzte und Pfleger, die sich normal verhalten – macht es für den Patienten auch einen Sinn, wieder gesund zu werden.

Es ist klar, dass wir nun nicht alle beispielsweise jeden Nachmittag um 14.00 Uhr zum Bogenschießen schicken werden. Aber das ein oder andere kann dem Patienten eine Hilfe sein und er kann damit an sich arbeiten. Ein Arzt sollte erkennen, was der bestimmte Patient braucht. Im Gespräch kann ein Arzt so etwas herausbekommen.

Auch wichtig ist es, an einem guten Umfeld für den Betroffenen zu arbeiten, der Betroffene hat eventuell eine schlechte Wohnung. Dann können dem Patienten Wohnungsangebote gezeigt werden, die der Arzt oder der Pfleger vor einem Gespräch heraussucht. Eine Veränderung im Bereich Wohnen kann gesund machen. Aber zurück zu mir. Ich finde einfach, diese Krankheit hätte ich nicht gebraucht. Glücklicherweise konnte ich, als ich wieder gesund war, in einer Bank als Bankangestellter anfangen…

Zunächst erzielte ich aber bei einen Einstellungstest bei der Polizei die Note 1,9. Als junger Mensch weiß man nicht gleich, welchen Beruf man ergreifen soll. Ich sprach mit meinen Eltern und mit meinen Freunden darüber, welche Berufe denn so gut seien. Ich war mir noch nicht sicher, ob ich bei der Polizei anfangen sollte.

Der Einstellungstest bei der Polizei bestand aus einem Grundfähigkeitstest, Sprachtest und außerdem wurde die sportliche Leistungsfähigkeit geprüft.

Mir wurde das Prüfungsergebnis mit der Note 1,9 zugeschickt. Einige Zeit später bekam ich aber die Nachricht, dass aktuell genug Auszubildende schon eingestellt wurden. Meine Bewerbung konnte trotz des guten Einstellungstests nicht berücksichtigt werden. Ich würde zu einem späteren Zeitpunkt nochmal die Möglichkeit haben, nach einem weiteren Eignungstest für eine Ausbildung als Polizeibeamter in Frage zu kommen und eingestellt zu werden.

Kapitel 2 Ich als gelernter Bankkaufmann, der sich einem sonderbaren Betreuungssystem unterwerfen musste

Warum gerade ich? Das fragte ich mich bei der grandios überzogenen Aktion.

Warum kommen hierbei nicht Leute in Frage, die mir mein ganzes Leben geschadet haben? Warum werden nicht Leute ins Gericht gebeten, bei denen klar ist, dass sie anderen Leuten schaden? Warum sieht das Gericht nicht der Wahrheit ins Auge und nimmt sich Leute vor, die erst einmal richtig erzogen werden müssen? Wenn man eine gesunde Einstellung hat, braucht man keine Betreuung. Die Leute, die nur aus Profitgier oder aus Eigennutz normale Menschen, die eventuell nur ein bisschen verstimmt sind, zu Patienten machen, gehören selbst in eine Behandlung geschickt und in bestimmten Fällen sogar betreut. Diejenigen, die dann zu Patienten gemacht wurden, von Ärzten, Kollegen und Angehörigen, werden dann falsch behandelt, zu lange behandelt, obwohl es gar nicht mehr nötig ist und kommen dann zu einer chronischen Krankheit, bei der es sehr schwer ist, wieder herauszukommen. Man muss hart gegen diese Verursacher vorgehen, die ich gerne die „Gesetzlosen“ nenne. Die Leute, die es in dieser Geschichte nicht gut mit ihrem Nächsten meinen, kommen in Arztpraxen, Krankenhäusern, in Familien oder am Arbeitsplatz vor.

Statt in einem einfachen Gespräch, dem in einer Klemme sich befindenden Mitmenschen eine kleine Hilfe zu geben, so dass er weitermachen kann, wird dieser reduziert auf einen unfähigen Schwachmaten. Ärzte und Vorgesetzte wissen, worauf es im Leben ankommt, sonst wären sie ja nicht so weit gekommen, geben dies aber nicht an ihre Patienten bzw. ihren untergeordneten Angestellten weiter. Gerade in Bayern ist das Problem der Rücksichtslosigkeit sehr verbreitet. In Kneipen in Köln sind Leute anzutreffen, die sagen: Komm, setz Dich zu uns. Wo kommst Du her? Was machst Du so? In Memmingen, einer kreisfreien Stadt im Unterallgäu, gibt es sowas nicht. Rücksichtslosigkeit, Desinteresse oder Egoismus ist in den Memminger Gerichten vorzufinden, dass man am liebsten umziehen möchte. Hier gehört einmal folgendes unternommen. Von oberster Stelle in Berlin muss ein Machtwort bei den Ministern in Bayern gesprochen werden. Es muss heißen: „Sie machen das jetzt.“ Viel zu lange wurde nichts getan und viel zu viele wurden benachteiligt. Man wird vom Gericht nicht informiert. Rundschreiben oder Infobriefe an Beschwerdeführende gibt es nicht. Warum muss bei jedem „bunten Nachmittag im Gericht“ ein Rechtsanwalt mitverdienen? Jeder, der einen Prozess zu führen hat, möchte doch wissen, welche Möglichkeiten er in seinem entsprechenden Fall hat. Ich meine einen Zivilprozess ohne Rechtsanwalt. Auch können Ärzte im Arztgespräch zu ihrem Patienten sagen, was ihnen zum Thema Gerichtsprozess bei einer zu Unrecht erteilten Betreuung einfällt und eigentlich auch, was schon im Vorfeld getan werden muss. Das muss aber schon früh besprochen werden.

Nun stand ich nach beendeter Selbstständigkeit und nach einer zu Bruch gegangenen Beziehung ganz schön einsam und arbeitslos da. Die damalige Freundin wollte einen Freund mit Arbeit und Arbeit hatte ich am Ende meines Geschäfts nicht mehr.

Der Kontakt zu den Eltern und zur Verwandtschaft war abgebrochen, auch deswegen, weil meine Freundin mit meiner Verwandtschaft nichts zu tun haben wollte. Ich ließ mich hierbei von meiner Freundin mitreißen, ich meldete mich nicht einmal mehr bei meinen Eltern. Meinen Vater ließ ich ausnahmsweise etwa im Oktober 07 zu Besuch in meine Wohnung. Wir wechselten ein paar Worte. Er bemerkte beim Besuch, dass es mir nicht mehr so gut ging wie sonst. Da er ja nicht mehr an mich heran kam, drohte er mir an, dass wenn ich nicht mehr zum Essen zu ihm nach Hause kommen würde, er anders vorgehen würde. Ich verstand das damals nicht und ich verabschiedete mich von ihm. Meine Schwester stand einige Tage später vor meiner Tür aber ich öffnete nicht. Ich hatte auch immer eine Begründung für solche Dinge. Sie war, den Freund meiner Schwester mochte ich nicht. Mit meiner Schwester kam ich vor der Geschichte immer sehr gut aus. Ich glaube sie hat es mir heute verziehen.

Was mein Vater feststellte stimmte, mir ging es nicht mehr so gut. Auch deswegen, weil ich seit August 06 ein Medikament weggelassen habe, das ich aber gegen meine chronische, psychische Erkrankung dringend brauchte. Es hätte damals eigentlich kein Problem gegeben, das Medikament weiter zu nehmen, aber meine Freundin, die ich zu der Zeit hatte, und ihre Mutter (Allgemeinärztin) rieten mir, das Medikament nicht mehr zu nehmen, da ich es nicht bräuchte.

Ich hatte nun viel Zeit für private Angelegenheiten, ich war ja arbeitslos. Ein Fahrzeug besaß ich zu der Zeit noch. Ich beschloss spontan nach Österreich umzuziehen, da mich in meiner Heimatstadt sowieso nichts mehr hielt. Ich lud also in mein Auto all die Sachen ein, die ich noch so brauchen konnte, und fuhr einfach drauf los. Das Ziel war Wien, da ich schon einmal dort war und mir die Stadt ganz gut gefiel. Ich hatte Spaß am Fahren und drehte die Musik voll auf. Als ich etwa nach 7 Stunden in der Hauptstadt ankam, kam plötzlich die Ernüchterung, wo ich eigentlich hin sollte, sprich, wer an mich jetzt zur späten Abendstunde noch eine Wohnung vermieten kann. Ganz schnell musste ich einsehen, dass eine Wohnung rasch und als Arbeitsloser nicht zu bekommen war. Eine Einsicht, die viel zu spät kam. Normalerweise hätte ich nicht 7 Stunden Fahrtzeit auf mich genommen, um erst dann einmal richtig nachzudenken, ob das überhaupt Sinn macht. Was überraschend war, dass ich beim Autofahren über eine große Ausdauer verfügte, so fuhr ich problemlos und ohne Pause nach Hause zurück.

Ohne etwas Produktives zu tun verbrachte ich mindestens zehn Stunden am Tag vor dem Nachrichtensender CNN, der damals noch ohne Decoder-Gerät ausgestrahlt wurde. Ich ging kaum noch raus, höchstens wenn ich mir was zu essen kaufen musste und das war meistens nicht sehr oft. In der Zeit in der ich mich so in meiner Wohnung abgeschottet hatte, habe ich einige Kilo abgenommen. Total vereinsamt und ohne Zukunftsaussichten hockte ich herum. Mir kam das alles aber damals nicht so extrem vor, wie es wirklich war.

Ein von meinem Vater beauftragter Psychiater läutete eines Tages bei mir. Ich sah ihn durchs Fenster und ließ ihn nicht herein. Ich hatte die Vorahnung, dass er mich zu Gesprächsterminen überreden würde und dass ich wieder ein Medikament nehmen sollte. Das wollte ich absolut nicht. Auch ein von der Stadt beauftragter Sozialarbeiter wurde zu mir geschickt, um mich über meinen aktuellen Zustand zu befragen. Diesmal öffnete ich versehentlich die Wohnungstür. Ich schickte ihn aber, ohne ihn zu Wort kommen zu lassen gleich wieder weg. Wieder hatte ich Angst, zum Arzt gehen zu müssen und Medizin nehmen zu müssen. Was ich nicht wusste, es lief bereits ein Betreuungsverfahren gegen mich, von meinem Vater aus Sorge um mich in Auftrag gegeben. Was folgte waren jetzt auch gleich drei Termine etwa im November 07 im Klinikum Memmingen bei einer Psychiaterin und Gutachterin zur Erstellung eines Gutachtens fürs Amtsgericht, das dem Richter bei der Betreuungserteilung behilflich sein sollte. Diese Termine und zu wissen, dass ich vielleicht einen Betreuer zur Erledigung meiner Angelegenheiten bekommen würde, wirkten sich sehr belastend auf mich aus. Ich fühlte mich, mehr als andere in meiner Situation wahrscheinlich, zu Unrecht bestraft. Außerdem wollte ich ja meine Ruhe um wieder Kraft für etwas Neues zu haben und dann so etwas. In dem Zustand, in dem ich zu der Zeit war, hätte ich aber niemals eine Arbeit finden können und zur Arbeit gehen können. Auch Freunde hätte ich so nicht finden können. Ich lud zwar einen Freund, den ich früher hatte, aus freien Stücken einmal zu mir ein. Der behauptete aber dann gleich, du kannst keinen klaren Gedanken mehr fassen. Er nahm es mir aber nicht übel, was vielleicht zu erwarten gewesen wäre. Nur blieb es halt bei diesem einen Treffen.

Da ich das Verfahren gegen mich nicht wahrhaben wollte, rief ich persönlich beim Amtsgericht Memmingen an und vereinbarte einen Gesprächstermin beim zuständigen Richter. Diesen bekam ich und ich sprach bei dem Richter vor. Nach einigen Worten kam der Richter schon zu der Erkenntnis, dass ich ja einen freien Willen bilden könnte, also eigentlich kein Betreuer nötig wäre. Was ich aber hier noch erwähnen möchte ist, dass ich damals gute und schlechte Tage hatte und eine Behandlung schon wichtig für mich gewesen war. An diesem Tag hatte ich einen guten Tag. Der Richter gab mir die Privattelefonnummer der Gutachterin und Ärztin, was glaube ich, nicht üblich war. Ich könnte dann noch mal mit ihr darüber reden, warum aus ihrer Sicht eine Betreuung so wichtig war. Am gleichen Abend rief ich bei der Gutachterin an und ihr Mann ging ans Telefon, der Chefarzt vom Klinikum Memmingen. Ich sagte zu ihm: Was macht ihre Frau denn für einen Mist. Sie wäre lieber mal bei mir Taxi gefahren. Zur Antwort bekam ich: Wir lassen uns da jetzt nicht behelligen. Von mir war das natürlich total überzogen und es kam kein vernünftiges Gespräch zustande.

Gegen das Betreuungsverfahren wehrte ich mich weiterhin, indem ich im Dezember 07 schriftlich Widerspruch beim Landgericht einlegte. Hierbei ist eine bestehende leichte psychische Erkrankung schon zu erkennen.

Betr. Einspruch gg. Amtsgerichtsbeschluss Nr. ...

Sehr geehrte Herren,

hiermit lege ich Einspruch gegen den Bescheid vom Amtsgericht ein.

Ich wusste nicht dass ein bestellter Betreuer sofort nach Richterspruch wirken darf, ohne Abwarten des Einspruchs. Ich wusste nicht dass es beim Landgericht keinen Familienrichter gibt, deswegen wurde mein Einspruch fehlgeleitet.

Seit 01. August 07 versuchte ich meinen Fahrservice nach Wiedereröffnung weiterzuführen. Leider sprach sich herum (Sparkasse, Kunden ...) dass ich einen Betreuer habe. Dies hat mir seit Neueröffnung sehr geschadet, ich bekam weniger Aufträge von Krankenkassen, am Wochenende fuhren nur noch wenige mit dem Fahrservice Schubert.

Am 06. Dezember 07 beendete ich den Fahrservice.

Beim Arbeitsamt bin ich arbeitslos und arbeitssuchend gemeldet, das Arbeitslosengeld ging bereits auf meinem Konto ein.

Der Umzug in eine günstige Wohnung ist schon organisiert, die letzte Miete wurde von mir bezahlt und es bestehen keine Unstimmigkeiten mit meinem Vermieter, Herrn Steuerberater ....

Weswegen benötige ich einem Betreuer? Damit er mir sagt, was ich morgen essen soll, oder damit eine weitere Person beschäftigt ist, unnötig.

Zum Schreiben von Fr. ..., Frau der Oberarztes ..., der mich vor 11 Jahren behandelte. Das Schreiben ist maßlos übertrieben. Übrigens fand das Gutachtengespräch an 2 Tagen in der geschlossenen Anstalt im Klinikum MM statt. Für ein Gegengutachten habe ich leider kein Geld (Kosten ca. 2.000 €).

Mit meinem Rechtsanwalt Herrn ... bin ich auch schon zu dem Entschluss gekommen, dass der Richter ... eben so entschieden hat, dass ihm nichts passieren kann.

Abschließend noch eines, das ist der Dank für 2 Jahre Unternehmertätigkeit, es wurden 3 Teilzeitkräfte beschäftigt, (jeder machte extra den Taxischein), Bemühens, günstige Preise für Krankenkassen und unzählige Fahrgäste an den Wochenenden.

Da die Weiterführung meines Fahrservices sowieso keinen Sinn mehr macht, habe ich mich beim Arbeitsamt gleich arbeitslos und arbeitssuchend gemeldet.