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Über das Buch

8. März, im Radio laufen Beiträge zu Frauenfragen in aller Welt. Dann geht beim Stuttgarter Sender ein Drohanruf ein: Jemand will die abendliche Demo in ein Blutbad verwandeln. Ein Terroranschlag auf die Hälfte der Bevölkerung? Staatsanwaltschaft und Polizei nehmen die Sache nicht auf die leichte Schulter, doch Lisa Nerz kann nicht untätig abwarten. Sie nutzt ihre Verbindungen und das Computertalent der jungen Tuana, um auf eigene Faust nach dem Attentäter zu fahnden. Was der Suche nach einer Stecknadel im Heuhaufen gleichkommt. Und die Zeit ist knapp.

 

»Christine Lehmanns Romane sind weniger kriminalistische Untersuchungen als Erkundungen des gesellschaftlichen Debattenstands. Hochintelligent, unglaublich witzig und absolut spannend.« Thekla Dannenberg, Perlentaucher

 

»Beruhigend Widerspruchsfreies darf man von Lisa-Nerz-Krimis nicht erwarten. Diese Krimis suchen die gefährlichen Schnittstellen von Persönlichkeitsstörungen und Ideologiestarre, den Umschlag der Rechthaberei in Gewalt.« Thomas Klingenmaier, Stuttgarter Zeitung

 

Über die Autorin

Christine Lehmann lebt in Stuttgart und Wangen (Allgäu), ist als Nachrichten- und Aktuellredakteurin beim SWR tätig und schreibt Romane, Kurzkrimis, Kriminalhörspiele (Radio Tatort) und Glossen. Ihre Lisa-Nerz-Kriminalromane erscheinen als Digitaleditionen bei CulturBooks.

 

Christine Lehmann

 

Die zweite Welt

 

Kriminalroman

 

CulturBooks Verlag

www.culturbooks.de

 

Impressum

eBook-Ausgabe: © CulturBooks Verlag 2019

Gärtnerstr. 122, 20253 Hamburg

Tel. +4940 31108081, info@culturbooks.de

www.culturbooks.de

Alle Rechte vorbehalten

Umschlaggestaltung: Magdalena Gadaj

eBook-Herstellung: CulturBooks

Printausgabe: © Ariadne Verlag 2019

Lektorat: Else Laudan

ISBN 978-3-95988-135-7

Vorwort von Else Laudan

Die zweite Welt ist ein Ermittlungsrom. Lisa Nerz, bewährte Aufklärerin zahlreicher Fälle, bekommt eine neue Herausforderung: Es gilt eine angekündigte Tat zu verhindern. Rastlos geistert sie mit der technikaffinen Schülerin Tuana (großartig als Sidekick!) durch urbane und virtuelle Realitäten, Milieus und Architekturen.

 

Neben dem Selbstbedienungsbäcker behauptete das Schaufenster der Drogeriefiliale: »Heute ist euer ganz persönlicher Prinzessinnentag.« Sie hatten bunte Transparente ausgerollt. »Lass die Frau raus!« In der Frauentagswoche sollten wir arttypische Geschöpfe darstellen: Naschkatze, Diva, Beautyqueen, Sportskanone, Nachteule, Powerfrau, Naturschönheit, Heldin und Genießerin.

 

Es streifen viele Frauen durch diesen Roman, widersprüchlich, ungebügelt, parteilich, voreingenommen. Mit Lisa Nerz und Tuana, die eine junge, ganz eigene Sicht auf die Dinge hat, vollführt Christine Lehmann einen investigativen Streifzug durch unsere Geschichte/n. Wie lange ringen wir schon um einen aufrechten Gang? Wie lange kämpfen wir um Respekt, um eine würdige Position in Kultur und Gesellschaft, um Menschenrechte? Derzeit erneuert sich alte Unruhe. Hinter der lange als erreicht beteuerten Gleichstellung wird die ständig gelebte Ungleichheit wieder sichtbar. In frischen Konflikten um Sprache, die Nichtmänner unsichtbar macht, um einen Kulturbetrieb, der Frauen missbraucht oder ignoriert oder beides, um zweierlei Maß in Arbeit und Bildung sowie in der großen Erzählung unserer Welt. Und reflexhaft formiert sich wütender Gegendruck, oft in aggressiver Rhetorik, die Frauen hemmungslos beleidigt und bedroht.

In diesem Roman will nun einer ernst machen, will töten – und zwar am Frauentag. Die einmal jährlich zelebrierte Sichtbarkeit der Frauen gedenkt er als Bühne zu benutzen. Was ist das für ein Mensch, und wie können Lisa und Tuana ihn aufspüren im großen Stuttgart, an diesem kalten achten März?

Bei Christine Lehmann prallen Demokratie und Feminismus auf populistischen Terror. Sie verhackstückt aktuelle Polemik und wühlt in der Normalität, bis die Unvernunft zutage tritt. Ein Frauentagskrimi? Nein, ein hochaktueller feministischer Kriminalroman für alle.