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Nr. 926

 

Das Ladonnia-Psychod

 

Der Hüter des Lichts – und der Lockruf des Ewigen

 

von H. G. EWERS

 

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Im Frühjahr 3587 sind die Aufgaben, die Perry Rhodan und seine Leute sich in der Galaxis der Wynger gestellt haben, zur Gänze durchgeführt. Das Sporenschiff PAN-THAU-RA stellt keine Gefahr mehr dar, denn es wurde befriedet und versiegelt; die Wynger gehen, befreit von der jahrtausendelangen Manipulation des Alles-Rads, einer neuen Zeit entgegen; und die SOL ist schließlich in den Besitz der Solgeborenen übergegangen und kurz darauf mit unbekanntem Ziel gestartet.

Auch die BASIS hat Algstogermaht verlassen, und Perry Rhodan und seine Leute haben zusammen mit dem Roboter Laire die Suche nach der Materiequelle angetreten.

Während Perry Rhodans Expedition, der sich inzwischen noch Ganerc-Callibso, der ehemalige Mächtige, und Pankha-Skrin, der Quellmeister der Loower, angeschlossen haben, gegenwärtig zum Standort einer weiteren kosmischen Burg unterwegs ist, wenden wir uns wieder dem Geschehen im Solsystem und Boyt Margor, dem Gäa-Mutanten, zu.

Nach dem Debakel mit den Hyperklausen hat Boyt Margor erneut Fuß gefasst. In der Provcon-Faust schafft er sich mit Hilfe der Psychode ein neues Zentrum der Macht. Und um Kämpfer für sich anzuwerben, schickt er Emissäre aus.

Doch Boyt Margors unheilvolle Aktivitäten bleiben nicht unbemerkt. Tengri Lethos, der Hüter des Lichts, greift ein und bemächtigt sich eines wichtigen Psychods.

Es ist DAS LADONNIA-PSYCHOD ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Tengri Lethos – Der Hüter des Lichts wird von Halutern verfolgt.

Vavo Rassa und Rayn Verser – Zwei Siganesen in einem Ozean von Bier.

Julian Tifflor – Der Erste Terraner erhält ein verhängnisvolles Geschenk.

Homer G. Adams – Er rettet Tifflor vor dem Schicksal eines Paratenders.

Baya Gheröl – Die kleine Terranerin schließt sich einer extragalaktischen Expedition an.

1.

Traum und Wirklichkeit

 

Die Schwingungen fielen unvermittelt über die strukturverdichtete, feldstabilisierte Energie her, aus der das Ewigkeitsschiff bestand.

Das Semor-Gehirn erkannte augenblicklich die Gefahr, die dem Schiff und dem Hüter des Lichts von der neuen Waffe der Haluter drohte. Die Schwingungen lagen auf einer Hyperfrequenz, die das Stabilisierungsfeld des Strukturons neutralisierte. Das allein war noch nicht verhängnisvoll, aber es beraubte die Materie des Schiffes eines Schutzfaktors und machte es anfällig für den Beschuss aus Intervallkanonen, über die jedes der sechzehn Haluterschiffe verfügte, die einen Kreis um das Ewigkeitsschiff bildeten.

Das Semor-Gehirn durfte es nicht darauf ankommen lassen, dass die Haluter das Feuer aus ihren Intervallkanonen eröffneten. Aber es vermochte das Schiff und sich nur gegen die Hyperschwingungen zu schützen, indem es die Sender zerstörte – und die waren auf die sechzehn schwarzen Kugelraumer der Haluter verteilt.

Folglich mussten alle sechzehn Schiffe zerstört werden.

Die Anwendung von Gewalt gegen intelligentes Leben widersprach jedoch den Gesetzen der Hüter des Lichts. Sie schied demnach aus. Die Alternativen aber bedurften der Entscheidung durch Tengri Lethos.

Und Tengri Lethos befand sich noch immer in einer Art Wachtraumzustand, in den er sich versetzt hatte, um das Bösartige, das er an dem Ladonnia-Psychod entdeckt hatte, zu analysieren und, wenn möglich, zu entfernen. In diesem Zustand war er nicht ansprechbar.

Das Semor-Gehirn entschied sich deshalb dafür, die Alternative auszuwählen, die keine tiefgreifenden Nebenwirkungen hervorrufen würde. Es aktivierte den Feldantrieb des Ewigkeitsschiffs und ließ es vom Raumhafen des Planeten Varsok aufsteigen und im Weltraum verschwinden.

Die sechzehn Haluterschiffe wurden von den Verzerrungseffekten, die der Feldantrieb des dreißig Kilometer durchmessenden Ewigkeitsschiffs in seiner Umgebung erzeugte, herumgewirbelt, konnten aber von ihren Piloten sehr schnell stabilisiert werden. Sie folgten dem Schiff Tengri Lethos' ins All.

Sie waren entschlossen, sich das Ladonnia-Psychod, das ihnen Boyt Margor geschickt hatte, unter allen Umständen zurückzuholen.

 

*

 

Tengri Lethos kehrte aus seinem Wachtraumzustand in die Wirklichkeit zurück, als das Ewigkeitsschiff das Dermial-System bereits hinter sich gelassen hatte.

Das Semor-Gehirn berichtete über die Hyperschwingungen der Haluterschiffe und seine Maßnahme zum Schutze des Schiffes.

»Das war richtig so«, meinte Tengri Lethos. »Die Haluter sind nicht verantwortlich für ihre Handlungsweise. Die parusische Strahlung des Psychods enthält eine postsuggestiv wirkende Komponente, die die Haluter manipuliert und demnach auch noch wirkt, wenn sie nicht mehr davon getroffen werden.«

»Bist du auch manipuliert worden?«, fragte das Semor-Gehirn.

»Das ist wegen meiner anderen Gehirnstruktur nicht möglich«, erklärte der Hüter des Lichts. »Auf halutische Gehirne aber wirkt die parusische Strahlung geradezu überwältigend. Grund dafür ist die Trennung der halutischen Zentralnervensysteme in Ordinär- und Planhirn.«

Er stand auf und trat dicht an die Statue heran, die so groß war wie er selbst.

»Was erkennst du in dem Psychod?«, fragte er.

»Eine mannshohe Säule aus verdichtetem Paraplasma«, antwortete das Semor-Gehirn.

»Das dachte ich mir«, meinte Tengri Lethos. »Mehr ist es offenbar auch nicht. Ich allerdings sehe eine Skulptur aus weißem Material, die eine von lianenartigen Schnüren umschlungene Gestalt darstellt, eine humanoide Gestalt übrigens.«

»Dann wirst du auf jeden Fall auch beeinflusst«, erklärte das Semor-Gehirn. »Allerdings bleibt dir dein freier Wille erhalten, aber deinem Sehzentrum wird durch die parusische Ausstrahlung des Objekts etwas vorgegaukelt, was nicht der Realität entspricht.«

Der Hüter des Lichts lächelte. Er trat ganz dicht an das Psychod heran und strich behutsam mit den Fingerspitzen darüber.

»Es handelt sich nicht um eine Beeinflussung«, erwiderte er. »Denn ich besitze weiterhin die Möglichkeit, die in meinem Sehzentrum widergespiegelten Eindrücke auf ihre Richtigkeit zu überprüfen, beispielsweise durch Abtasten. Ich denke, der ursprüngliche Sinn des Psychods war der, eine Botschaft weiterzugeben – und zwar durch seine parusische Ausstrahlung. Leider ist diese Ausstrahlung verfälscht worden durch parapsychische Umprogrammierung, der etwas Bösartiges zugrunde liegt.«

»Ist dieses Bösartige sehr gefährlich?«, fragte das Semor-Gehirn.

»Du meinst, weil Omar Hawk es für so gefährlich hielt, dass er mir einen Hilferuf schickte?«, erwiderte der Hüter des Lichts. »Es ist sicher gefährlich, aber nicht so gefährlich, wie Omar Hawk annahm. Er konnte ja die Sache nicht selbst überprüfen.«

»Dein Wachtraumzustand war absichtlich von dir herbeigeführt?«, erkundigte sich das Semor-Gehirn. »Ich war mir dessen nämlich nicht sicher, obwohl ich beurteilen konnte, dass er keine negativen Auswirkungen auf dich ausübte.«

»Er war absichtlich herbeigeführt«, bestätigte Tengri Lethos. »Allerdings hat mir das erste Stadium nur wenig Erkenntnisse gebracht. Ich weiß nicht viel mehr, als dass diejenigen, die das Psychod schufen, die für alle Humanoiden typische Entwicklung durchgemacht haben. Ihre Gehirne entwickelten sich nach und nach. Zuerst gab es nur das neurale Fahrgestell, das die grundlegende Nervenmaschinerie für Fortpflanzung und Selbsterhaltung einschließlich der Regulierung von Herz, Blutkreislauf und Atmung enthält.

Später bildete sich der so genannte R-Komplex, der dominierend war, während die Vorfahren der Humanoiden Reptilien waren. Um ihn herum entwickelte sich später das so genannte Limbische System, das nur bei den Säugetieren richtig ausgebildet ist. Als rezentester evolutionärer Zuwachs der meisten humanoiden Arten entwickelte sich viel später der Neokortex. Besonders der Neokortex übt eine starke Repression auf den R-Komplex aus und verhindert dadurch, dass humanoide Intelligenzen sich überwiegend wie Reptilien benehmen – und zwar um so stärker, je weiter der Neokortex entwickelt ist. Den Über-Neokortex lassen wir bei dieser Betrachtung weg, weil er sich bisher bei nur wenigen Arten entwickelt hat.

Wesentlich ist, dass während des Schlafes die Repressionen des Neokortex weitgehend wegfallen. Erst dadurch werden Träume möglich – und diese Träume entstehen überwiegend im R-Komplex. Der Traumzustand erlaubt es dem R-Komplex, in der Phantasie des Ganzen und in der Reptilienrealität so normal zu funktionieren, als übe er noch immer die Kontrolle aus.

Was ich versucht habe, ist, das Psychod und mich so tief in die Kontrolle des R-Komplexes hineinzuträumen, bis es zu einem Wachtraum kommt, der voll als Realität genommen wird, denn als es nur den R-Komplex gab – und das neurale Fahrgestell selbstverständlich –, da gab es keine Repression des Traumzustands. Reptilien träumen im Wachzustand.

Ich habe es noch nicht geschafft. Aber wenn es mir gelingen sollte, diesen Zustand einmal zu erreichen, werde ich mit meinem Über-Neokortex, der alles unter Beobachtung hält und jederzeit die Kontrolle ergreifen kann, aufzeichnen beziehungsweise speichern, was das Psychod mir mitzuteilen hat.«

»Die Botschaft des Schöpfers?«, fragte das Semor-Gehirn.

»Ich hoffe, dass ich so weit kommen werde«, erklärte der Hüter des Lichts.

»Das kann sehr lange dauern«, sagte das Semor-Gehirn. »Wird in dieser Zeit nicht die Gefahr, die durch die Psychode droht, übermächtig werden?«

»Sie wird anwachsen«, antwortete Tengri Lethos. »Aber die Zivilisationen dieser Galaxis werden nicht daran zugrunde gehen, sondern in der Auseinandersetzung mit dieser Gefahr wachsen.«

Eine Weile herrschte Schweigen in der Memozentrale des Ewigkeitsschiffs, dann fragte das Semor-Gehirn: »Was unternehmen wir hinsichtlich der Haluter, die uns immer noch verfolgen? Hängen wir sie einfach ab?«

»Das könnte bei ihrer starken geistigen Bindung an das Psychod zu geistigen Schäden führen«, antwortete der Hüter des Lichts. »Wir werden ihnen die Möglichkeit geben, sich aus eigener Kraft von der Bindung an das Psychod zu lösen. Ich denke, Toorgus dürfte die besten Voraussetzungen dafür bieten.«

»Direkter Kurs?«, fragte das Semor-Gehirn.

»Nein, die Haluter dürfen nicht denken, wir wollten sie nach Toorgus locken. Wähle den Kurs so, dass sie uns hetzen müssen und am Schluss davon überzeugt sind, dass uns gar nichts anderes übrig blieb, als uns auf irgendeiner Welt zu verstecken.«

Er lächelte.

»Ich bin sehr gespannt darauf, wie sie reagieren werden, wenn sie ein dreißig Kilometer durchmessendes Raumschiff tatsächlich nicht wiederfinden.«

 

*

 

»Er wird schneller«, sagte Olmer Fruhn zu Yapra Zellot, auf dessen Raumschiff er von der ONOS umgestiegen war.

Yapra Zellot stand gleich einem steinernen Standbild neben Olmer Fruhn und beobachtete sowohl die Instrumentenanzeigen wie auch die Bildschirme der Außenbeobachtung und Ortung. Sein schwarzer Kuppelkopf drehte sich hin und wieder leicht nach rechts und links.

Er sah auf dem Ortungsschirm, wie das Ewigkeitsschiff auf eine Dunkelwolke mit zerfaserten Rändern zuraste.

»Das ist die Kerrho-Wolke«, sagte er. »Anscheinend will sich Tengri Lethos dort vor uns verstecken.«

Er schaltete die Simultanfunkverbindung zu den übrigen fünfzehn schwarzen Kugelraumern ein, die sich zu einem dichten Pulk formiert hatten.

»Die ONOS, die KEPAS und die TUKAT bleiben bei mir, also bei der LUPEH!«, befahl er. »Der Rest teilt sich in zwei Gruppen und stößt links und rechts an der Kerrho-Wolke vorbei, um das Schiff Lethos' abzufangen, wenn es die Wolke wieder verlassen sollte. Da innerhalb der Wolke wegen Meteorschwärmen und Hyperturbulenzen keine hohen Geschwindigkeiten möglich sind, dürfte die Absperrung der anderen Seite abgeschlossen sein, bevor Lethos die Wolke wieder verlässt.«

Er schaltete die Verbindung wieder aus.

Olmer Fruhn hatte inzwischen ebenfalls beschleunigt, so dass die Entfernung zum Ewigkeitsschiff schon viel langsamer zunahm als kurz vorher.

»Halten Sie es für möglich, dass wir den Hüter des Lichts besiegen, Zellot?«, rief Unto Pralek aus dem Hintergrund der Zentrale. Der Chefmediziner des Stützpunkts auf Varsok kümmerte sich um Arkur Chumet, dessen Atemwege noch immer von Staub verstopft waren. Dennoch hatte Pralek nicht auf Varsok zurückbleiben wollen.

»Wir werden ihn besiegen!«, schrie Yapra Zellot. »Warum ist er denn von Varsok geflohen, wenn wir ihm mit unseren Hyperschwingungen nicht so stark zugesetzt hätten, dass er befürchten musste, sein Schiff würde sich auflösen?«

»Er hätte sich wehren können«, wandte der Mediziner ein.

»Gegen Haluter kann niemand bestehen«, erklärte Olmer Fruhn.

»Aber wir dürfen sein Schiff nicht beschießen, solange sich das Psychod dort befindet«, erklärte Unto Pralek. »Ich werde noch wahnsinnig, wenn wir das Psychod nicht bald wiederbekommen!«

»Ich auch!«, grollte Yapra Zellot. »Da, Lethos geht zum Überlichtflug über! Fruhn, Linearflug!«

Aber Olmer Fruhn hatte bereits geschaltet. Da die Geschwindigkeit der LUPEH groß genug war, ging das Schiff sofort in den Zwischenraum und überschritt dort die Lichtgeschwindigkeit. Die ONOS, die KEPAS und die TUKAT folgten ihr.

Im Zwischenraum offenbarte sich die Überlichtflugtechnik des Hüters des Lichts, denn jedes Mal, wenn das Ewigkeitsschiff einen Transmittersprung vollführte, durchstieß es auf seinem Weg in den Hyperraum den Zwischenraum – und mit computergesteuerter Entzerrung ließ sich das in der Ortung hörbare charakteristische Rauschen in einzelne knackende Geräusche zerlegen und als das identifizieren, was sie darstellten.

»Ein Intervalltransmitter«, sagte Yapra Zellot. »Und unheimlich leistungsfähig.«

»Wesentlich ist, dass Lethos' Intervalltransmitterantrieb ähnlich wie ein Fiktivtransmitter arbeitet«, fügte Olmer Fruhn hinzu. »Er tut sogar noch viel mehr. Er befördert sich selbst mit zum Ziel.«

»Wenn wir Lethos' Schiff erobern könnten ...!«, sagte Unto Pralek.

»Wir versuchen es auf alle Fälle«, erklärte Yapra Zellot. »Stellen Sie sich vor, wenn wir mit dem Ewigkeitsschiff in die Provcon-Faust kämen! Boyt Margor würde uns als seine besten Diener loben!«

Das Schiff schüttelte sich heftig.

»Hyperturbulenz!«, rief Yapra Zellot.

Olmer Fruhn schaltete das Lineartriebwerk ab. Die LUPEH fiel ins vierdimensionale Raum-Zeit-Kontinuum zurück.

»Aber wegen einer Hyperturbulenz brauchen wir doch nicht gleich in den Normalraum zu fliehen!«, schimpfte Yapra Zellot.

»Natürlich nicht«, erwiderte Olmer Fruhn. »Aber Lethos ist auch in den Normalraum zurückgekehrt, so dass er uns nicht entwischen kann.«

Yapra Zellot beugte sich vor und schaltete an der Ortungsoptik. Der grüne Ortungsreflex, als der das Ewigkeitsschiff auf dem Ortungsschirm zu sehen war, verwandelte sich infolge einer computergesteuerten Umwandlung von Daten in optische Informationen in eine naturgetreue Wiedergabe des Schiffes von Tengri Lethos. Deutlich war zu erkennen, wie es schlingerte.

»Die Hyperturbulenz hat ihm noch mehr zugesetzt als uns!«, schrie Zellot begeistert.

»Das glauben Sie doch nicht wirklich, Zellot«, wandte Unto Pralek ein.

»Es wäre möglich, dass Lethos' Schiff unter unseren Hyperschwingungen stärker gelitten hat, als wir bisher annahmen«, erklärte Olmer Fruhn.

Ein scharfer Knall ertönte, dann noch einer und noch einer. Das Schiff bockte förmlich. Hastig schaltete Olmer Fruhn den Paratronschutzschirm ein.

»Ein Meteorschwarm!«, stieß er hervor. »Warum haben wir nicht damit gerechnet? Schließlich befinden wir uns seit fast zwei Minuten innerhalb der Kerrho-Wolke!«

Niemand wusste darauf eine Antwort. Schließlich befanden sie sich noch im Bann der postsuggestiven Ausstrahlung des Ladonnia-Psychods – und diese hatte ihnen nicht nur die Befehle Boyt Margors aufgeprägt, sondern schloss auch jede Kritik an ihrem dadurch bedingten Handeln aus.

Yapra Zellot blickte auf die Bildschirme der Außenbeobachtung. Die, die den Raum hinter dem Schiff abbildeten, zeigten hinter dem Vordergrund aus zerfaserten Schleiern dunkler Staubmaterie noch einige wenige Sterne, die Frontbildschirme dagegen zeigten nur Schwärze.

Für die Navigation war der dunkle Staub natürlich kein Hindernis, denn es gab genug hervorragende Ortungsgeräte, die nicht auf Licht angewiesen waren. Dennoch erschwerte sich die Navigation um so mehr, je tiefer das Schiff in die Dunkelwolke eindrang. Die Häufigkeit der Meteorschwärme nahm zu, was zu irreführenden Ortungsreflexen führte.

So kam es, dass das Ewigkeitsschiff von der Ortung einmal als über und ein andermal als unter der Flugbahnebene der LUPEH abgebildet wurde, dann wieder als in weitem Bogen nach Backbord ausweichend und im nächsten Augenblick als nach Steuerbord kurvend. Welchen Kurs es wirklich eingeschlagen hatte, konnten die Haluter nur dadurch erkennen, dass sie einem der mit dem Schiff identifizierten Ortungsreflexe folgten und nach einiger Zeit feststellten, dass der Reflex erlosch und nicht wiederkam. Anschließend mussten auch die übrigen Kurse durchprobiert werden.