Thomas Luthardt
Winterengel und
sanfte Matrosen
65 Gedichte
Mit einem Nachwort von Axel Schock
Männerschwarm Verlag
Hamburg 2015
«Die Lust ist stets die beste,
die man sich selber macht.»
Annette von Droste-Hülshoff
Noch einmal: allen Freunden
Und einem vor allen
Inhalt
Teil I.
Sommer
Winterengel
Halt meine Träume fest.
Wir liegen in einem Bett.
Du, den ich denke:
Wieviele Jahre schon
Früher Abend
Vorm Aquarium
einander begegnen
Laternen schwanken wie betrunken,
Der erste Frühjahrssturm
tag mit cornelius
Ich liebe einen, der ist jünger als ich.
Tage sind, da bliebe man
Für J. K.
wieder ein wort
Erhoff, erwarte und verlange
… also trugen wir dich
Zweites Gedicht für K.
Drittes Gedicht für K.
Warnemünde
Liebeserklärung
Kind nicht, nicht Mann:
J + T
Wind bringt dir meine Küsse
Bin Stern ich dereinst
Grau ist mein Herz
du
Wir fangen den Frühling
Teil II.
Rahnsdorf u. a.
in memoriam
Wir ficken uns Frust
Im Cruising-Wäldchen
Ich lobe die Ehrlichkeit
Ich zahlte
Im Cruising-Wäldchen II
Siebenlebenlang
Der Bursche, siebzehn vielleicht,
Abend im Hain
stadt. nachtüberhimmelt
Teil III.
Stürmischer Insel-Sonnentag
See-Land. Baumloses
Wir liegen unter Mittag
Sylt III
Sommertag am See
Ja, immer noch träume ich
Die erste Amsel singt
Der federnde Schritt des Matrosen.
Ostseeabend
Teil IV.
Knaben, die wir viele
Molina/Valentin
für pasolini
Haarlos quer
Er, sagt er, sei der größte
An hellem Nachmittag
Mein Freund; ich liebe dich
Stange an stange
Ein etwas ungewöhnlicher Ort
Neulich in Leipzig
Im Vorüber, zehn Sekunden
Die Schankwirtschaft
Klappe, die erste
Gern treib ichs auch
Stadt, die erwacht.
Kann sein, auch ich
Zu dieser Ausgabe
Nachwort
Bibliographie
Vertonungen
Impressum
Der Autor
I.
Sommer
Wir liebten uns nicht
Im wegnahen Gebüsch
Nicht am Strand
Unter aller Augen
Wir gingen ins dichtre
Gehölz manch
Mal ins Wasser wo
Was wir trieben
Kreise zog
Bis an das Ufer
***
für Joschi
Winterengel
Fällst du
Aus allen Wolken
Wunderschön
Weiß
Dein Schneeherz schmilzt
Nachtlang
An meiner Brust
***
Halt meine Träume fest.
Ich geb sie dir.
Bau eine Brücke draus.
Sie führt zu mir.
***
Wir liegen in einem Bett.
Wir liegen Bauch an Bauch.
Sind ein Herz, eine Seele.
Und eines Geschlechtes auch.
***
Du, den ich denke:
Sternweither kam der
Helle König
Meines Herzens,
Und fraglos
Genossen wir die schwere
Süße dieses Sommers …
Herbst war. Und Weimar
Warf über uns seine Netze:
Im bunten Park gleißt
Das Gartenhaus, durchs Hopfenfeld
Hüpfen Pflücker. Stunden
Später schippert Mond
Auf der Ilm …
Wenige Schritte: wir fallen
Dem umjubelten Mephisto
In die Fänge.
Winter ist. Mich wärmt
Meines Herzens
Heller König.
***
Wieviele Jahre schon
Dass wir uns lieben
Und niemand
Diese Liebe weiß
Nie vergesse ich den Abend
Da du ahnungsvoll
Mir folgtest wortlos
Durch die dunklen Straßen
Wortlos bis in meine Wohnung
Und du wortlos nackt
Mich auszogst und mir
Deinen Willen zeigtest …
So verstanden sie sich
Wortlos unsre Leiber
Fanden gegen Morgen
Eine Sprache die wir sprechen
Wortlos seit gut fünf-
Undzwanzig Jahren
***
Früher Abend
Dunkel ist. Und unsre Körper
Fließen ineinander.
Uns ganz allein
Gehört jetzt diese Stunde.
Fern vorm Fenster
Flimmert fremd die Stadt.
Auf unsrem Bette
Tanzen Schatten,
Und Grillen geigen uns
Das Nachtkonzert.
***
Vorm Aquarium
Ich sehe der Fische
Geheime Sprache
Davon können lernen
Die heimlich sich lieben: