Die großen Western – 249 – Auf den Spuren der Goldhyänen

Die großen Western
– 249–

Auf den Spuren der Goldhyänen

U. H. Wilken

Impressum:

Epub-Version © 2016 KELTER MEDIA GmbH & Co. KG, Sonninstraße 24 - 28, 20097 Hamburg. Geschäftsführer: Patrick Melchert

Originalausgabe: © KELTER MEDIA GmbH & Co.KG, Hamburg.

Internet: http://www.keltermedia.de

E-mail: info@kelter.de

Dargestellte Personen auf den Titelbildern stehen mit dem Roman in keinem Zusammenhang.

ISBN: 978-3-74092-981-7

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Marshal Parrish nähert sich dem Black Canyon des Gunnison River.

Er hat die Nacht zwischen den zerklüfteten Hängen verbracht, einsam und ohne Freund, mit seinem Pferd und seinen Waffen.

Das Pferd ist ausgeruht und läuft gut voran. Der Weg ist beschwerlich; Felsen zwingen zu Umwegen. Die Temperatur steigt wieder.

Im Süden schimmert das Silberband des Gunnison im grauen Felsenmeer. Von den Banditen ist nur manchmal die Staubfahne zu entdecken. Ein paar Bodenerhebungen verhindern einen weiten Blick.

Nicht zum erstenmal verfolgt Parrish ein Rudel Banditen. Er hat die Nerven dazu. Und er spürt irgendwie schon jetzt, daß im Black Canyon Gefahr droht.

Heiß ist es und windstill. Das Hemd klebt ihm am Körper wie eine zweite Haut. Sein Stetson ist durchschwitzt. Die Handflächen sind schweißnaß.

Dunkel gähnt das Maul des Canyons. Links ist der Fluß. Die steil emporwuchtenden Felswände der Schlucht sind zernagt vom Wind und Wetter, von Frost, Schnee, Eis, Regen und glühender Sonne. Tief unten herrscht nur tristes Dämmerlicht. Die nordöstliche Seite liegt in gleißender Helle. Hoch oben ist klarer Himmel, farblos und weit.

Der Marshal verhält. Reglos hockt er auf der Stute. Mit verengten Augen beobachtet er, tastet mit scharfem Blick den Eingang des Canyons und die Felswände ab, blickt forschend nach den verkrüppelten Kiefern hinüber, vor denen Strauchwerk ist, das genügend Deckung vor Sicht bietet und horcht auch angespannt.

Stille, Grabesstille…

Dort ist die Fährte, gerade noch erkennbar auf einem fünf Yards langen Steifen Sand. Zufall oder Absicht der Banditen? Soll er ihre Fährte sehen?

Der Canyon schweigt. Wie ein großes Grab aus Felsenwänden klafft die Schlucht vor dem US-Marshal. Erdrückend hoch sind die Wände, so steil zudem, daß Parrish den Eindruck hat, als wollten sich die Wände jeden Moment auf ihn stürzen.

Er zieht die Winchester aus dem Gewehrschuh, lädt durch und reitet weiter.

Immer größer und drohender erscheint der Canyon, je näher er ihm kommt. Kein Laut ertönt. Gefahrverheißende Stille…

*

Haley sieht ihn kommen.

Er hebt aber noch nicht die Winchester. Seine hellen, farblosen Augen beobachten zunächst.

Der Marshal scheint wirklich nur auf die Fährte zu achten. Er hat den Canyon gut geschafft, und ist jetzt wohl ein wenig nachlässig. Ihr Plan scheint zu klappen.

Gaines, Rocco und Dave sind eine halbe Meile weg und warten. Vielleicht ist Banner Cole jetzt bei ihnen. Haley hat nicht viel übrig für Cole. Cole ist früher mit ihnen geritten. Plötzlich war er verschwunden, und mit ihm Frau und Kind. Nur Gaines wußte, wohin sie gegangen waren. Er gab kaum eine Erklärung ab. Eines Tages verschwand Gaines und kam erst Wochen später zurück. Er hatte einen Plan, und sie ritten zum Pikes Peak. Sie beobachteten lange Zeit. Dann schlugen sie zu. Auf dem Ritt nach Westen verriet Gaines, daß er bei Cole gewesen war. Jetzt sollte Cole ihnen entgegenreiten und sie führen. So will Gaines es. Und was er will, ist so etwas wie Gesetz für alle. Und Gaines wollte, daß Haley hier wartet.

Haley verzieht zynisch den Mund.

Parrish ist schon sehr nahe.

Da hebt Haley die Winchester an. Das Metall reflektiert das Sonnenlicht, blendet Haley sekundenlang und warnt zugleich Parrish. Und als Haley abdrückt, ist der Marshal schon mit einem wilden Sprung vom Pferd gestürzt und rollt sich durch den Staub in eine Mulde. Laut peitscht der Schuß.

Die Kugel fegt Sand hoch, Parrish bekommt etwas ins Gesicht. Die Mulde ist zu flach für ihn. Haley wird irgendwann hier hereinschießen können; dazu braucht er nur auf einen etwas höheren Felsen zu kriechen. Das Echo des ersten Schusses ist verhallt in den Bergen, und nur im Black Canyon grollt es noch dumpf.

Der Marshal ruckt hoch, schon schießt Haley. Die Kugel faucht über Parrish hinweg. Doch schon springt er hoch und hetzt weiter. Zwei Kugeln sind tödlich nahe, eine zupft am Stetson, dann wirft er sich hinter den Fels, überschlägt sich, kommt hoch, zerrt die Colts hervor. Sein Atem geht keuchend. Sand klebt am schweißnassen Gesicht.

Haley stößt einen Fluch aus und verläßt seinen Platz. Die Komplizen werden jetzt zurückgeritten kommen, um ihm zu helfen. Dummer Plan. Gaines soll sich zum Teufel scheren. Er hat sein Pferd nicht hier, er kann Parrish nicht ausweichen.

»Hölle! Ich…«

Haley krächzt. Wut erstickt seine Stimme. Er blickt nach vorn. Parrishs Stute läuft gerade hinter Felsen. Zu spät. Haley hätte das Pferd erschossen, um Parrish hier festzunageln. Jetzt wird Parrish zur Stute laufen, um seine Winchester zu holen. Das vermutet Haley und glaubt Zeit zu haben. Er läuft zurück, den Kumpanen entgegen. Viele Felsen sind hier. Aber er muß dort über den freien Platz zwischen den Felsblöcken.

»Haley!«

Kalt und schneidend ist die Stimme. Der Bandit erstarrt, dreht sich dann, sieht Parrish hinter Felsen hervorkommen und brüllt auf. Er wirft sich hin, hebt die Winchester und schießt.

Parrish springt hinter den Felsen zurück. »Geben Sie’s auf, Haley!« ruft er. »Werfen Sie die Winchester weg, Haley! Ich bringe Sie nach Colorado Springs und sorge dafür, daß Sie einen guten Richter bekommen! Haley, hören Sie – Sie sollen das Schießeisen wegwerfen!«

Haley brüllt voller Haß auf.

»Die hängen mich, du Hund!«

Er springt plötzlich hoch und will weg. Da ist Parrish wieder vor dem Felsen. Haley will schießen. Parrish ist schneller. Aber er trifft Haley nur in die Schulter. Aufbrüllend fällt der Bandit in Deckung, packt sein Gewehr und stemmt sich am Felsen hoch. Parrish ist verschwunden.

»Parrish!« schreit Haley. »Komm her!«

Der Marshal antwortet nicht.

John Haley krümmt sich; die zerschossene Schulter bringt ihm höllische Schmerzen. Plötzlich ist sein rechter Arm wie gelähmt, steif, nicht zu bewegen. Er klemmt die Winchester in eine Felsspalte, preßt die Hand auf die rechte Schulter und spürte, wie Blut zwischen seinen Fingern durchsickert. Sein Blick hetzt nach Nordwesten. Gaines und die beiden anderen sind noch nicht zu sehen. Wenn Parrish jetzt käme, wäre er verloren.

Der Marshal ist noch in der Nähe. Er steht bei der Stute und blickt zum Fluß, woher die Banditen kommen werden.

»Es ist Haley, ich kenne ihn vom Steckbrief her«, murmelt er. »Was soll ich schon mit ihm? Soll er seinen Kumpanen zur Last fallen. Das wird sie aufhalten. Ich habe dann mehr Zeit, um irgendwann Unterstützung zu holen.«

Es ist Klugheit, nicht Furcht, die Parrish zurückreiten läßt. Und er ist so klug, in den Black Canyon zurückzureiten, und dort, im tiefen Schatten der Felswände zu warten. Vor ihm liegt offen und in grelle Helle getaucht das Land. Drüben sind die Felsen, wo Haley ist. Und jetzt sieht er Staub, ein paar Bewegungen, Pferde, Gestalten, dann ist nichts weiter zu sehen.

Hinter den Felsen verharrt Van Gaines. Er sieht die Fährte des Marshal, die zum Canyon zurückführt. Die anderen kommen mit Haley heran.

»Wir reiten sofort weiter!« sagt er scharf. »Parrish ist klüger, als ich dachte, verdammt! Er ist schwer zu erwischen. Los, bringt Haley zu seinem Gaul, und dann weg von hier!«

»Ich geb’s ihm zurück, diesem Hundesohn!« schnappt Haley mit verzerrtem Gesicht. »Er kriegt die Kugel zurück. Ah, paßt doch auf! Ich…«

Sie bringen ihn weg.

Van Gaines starrt düster zum Canyon hinüber. Dort drüben lauert ihr Todfeind. Jeder haßt ihn. Und er ist allein.

»Irgendwann ist er fertig«, flüsterte Gaines haßvoll. »Es ist noch ein verdammt langer Weg nach Grand Mesa.«

Er wendet sich ab und geht im Schutze der Felsen zu den Pferden. Wenig später reiten sie davon.

Parrish sieht den Staub und reitet an. Als er später festgestellt hat, daß die Bande nicht nach Robidoux Post reitet, lenkte er die Stute nach Osten.

*

Der Mann zügelt sein Pferd, richtet sich in den Steigbügeln auf und blickt mit scharfen Augen argwöhnisch nach Osten. Weit vor der Bergkette bewegen sich dunkle Punkte – Reiter.

»Vier«, murmelt der Mann. »Das sind sie. Und ich dachte, sie kämen nie.«

Er setzt sich im Sattel zurecht und reitet an. Gemächlich reitet er den anderen entgegen, den Hang hinunter und zwischen den vielen Felsen hindurch. Er hat die Sonne im Rücken.

Dieser Mann ist Banner Cole, und er sieht wie ein Heimstättensiedler aus. Seit wetterhartes Gesicht blickt ernst.

Van Gaines reitet vorn, dann kommt der Mexikaner Rocco mit Haley, der sich mühsam im Sattel hält, und am Schluß reitet Dave. Sie kommen langsam heran, und Cole tastet jeden mit scharfen, forschenden Blicken ab. Haley betrachtet er länger.

Van Gaines lächelte verzerrt.

»Cole!« sagt er nur mit heiserer Stimme.

Er nickt.

Rocco grinst zufrieden, Dave blickt Cole seltsam lauernd an, und Haley rückt mit dem Oberkörper hoch und starrt Cole giftig an.

»Du konntest nicht anders, wie?« fragte er gepreßt. »Sonst…«

»Halt’s Maul, Haley«, erwidert Van Gaines schroff. »Cole ist da. Er wird uns nach Grand Mesa bringen, auf dem kürzesten und schnellsten Weg, nicht wahr, Cole?«

»Ja, Van.« Cole lächelt dünn. »Du hattest einen guten Plan gemacht, und alles ist gutgegangen, wie ich sehe. Was ist mit Haley?«

»Zum Teufel!« zischelt Haley, und seine hellen Augen funkeln. »Die Schulter war ’ner Kugel im Weg. Noch was?«

Van Gaines lacht.

»Haley lag im Hintergrund, um einen US-Marshal aus dem Sattel zu holen. Er hatte alle Chancen. Das Ende siehst du, Cole.«

Cole atmet scharf ein.

»Marshal?«

»Ja, er ist auf unserer Fährte.« Van Gaines’ Lächeln ist gefroren. »Parrish, US-Marshal. Er muß seit Pikes Peak schon auf unserer Spur sein. Wir haben es nicht leicht mit ihm, aber er wird schon drankommen, verlaß dich darauf, Cole. Und jetzt bist du hier…«

»Das bin ich.« Cole nickt. Seine Stirn ist umwölkt. Er hat Schweiß im Gesicht. »Ihr konntet ihn nicht abhängen?«

»Nein, verdammt!«

Ah, meine Schulter!« stöhnt Haley. »Was quatscht ihr lange? Weiter, damit endlich die Kugel herauskommt!«

Van Gaines nickt. Sie reiten an.

Cole ist in ihrer Mitte, und alles ist so wie früher. Die Monate hier oben im Norden scheinen nie gewesen zu sein. Nichts ist anders, alles ist so geblieben. Da sind dieselben Gäule, die Kumpane, ihre Gesichter. Rasselndes Zaumzeug, keuchende Pferde, das Klingeln von Roccos Sporen, die Schatten auf dem Boden…

Vorbei, Cole, vorbei. Du steckst zu tief im Dreck. Schuld hast du allein. Ganz allein. Und du hast Nora mit hineingerissen in dieses verfluchte Leben. Du kommst nicht weg, nicht heraus, und sie nicht mit. Es ist so. Es wird nie anders sein.

Gaines musterte ihn. »Sieh dir die Satteltaschen an, Cole!« sagt er dann grinsend. »Da ist was Schweres drin. Und das die ganzen Meilen vom Pikes Peak bis hierher und noch weiter. Du wirst staunen. Hättest mitmachen sollen, Cole. Aber – na ja, so ist’s besser, wie? Ist es vorbei mit Nora?«

»Ja.« Coles Stimme klingt rauh. »Es war nichts Ernsthaftes, aber das hätte es schnell werden können. Ich wäre nicht gekommen, Gaines, wenn der Schwächeanfall und all das nicht vorbeigegangen wäre…«

Die dunklen Augen Van Gaines’ verraten nichts.

»Aber es ist vorbei, Cole.«

»Vielleicht. Vielleicht kommt’s auch wieder.«

»Du bist dann da, Cole. Kennst du die Gegend hier?«

»Nein, woher auch? Ich bin zum erstenmal hier. Aber ab Colorado und Grande River kenne ich das Land. Bis zum Haus ist es noch weit. Es ist wohl besser, wenn wir auch einen Umweg machen, Gaines; ich will den Marshal nicht im Haus haben! Ja, wir machen einen Umweg über die Book Cliffs. Von dort aus reiten wir dann zur Grand Mesa.«

Gaines bewegt die Kiefer, als zermahlte er den Sand zwischen den Zähnen.

»Du führst, Cole«, sagte er dann.

Cole nickt. Sie nähern sich wieder dem Gunnison, um dort das Nachtlager aufzuschlagen, und Haley zu helfen. Cole blickt nach rechts und sieht Gaines forschend an.

»Du kennst das Land, die Wüste und Grand Mesa ebensogut wie ich«, sagte er spröde.

»Die Mesa, nicht die Wüste, nicht die Book Cliffs, Cole. Von der Grenze des New Mexico-Territoriums aus war ich den Dolores River hinuntergeritten, bis Norden, das ist ein anderer Weg als jetzt. Du bist schon ein paar Monate hier. Nein, es ist so schon besser, denke ich. Unten im Süden ist jetzt nichts zu machen, und am Pikes Peak wimmelt es nur so von der Konkurrenz.«

Banner Cole hat einen verkniffenen Mund. Im zerfurchten Gesicht regt sich nichts.

»Wieviel ist in den Satteltaschen?« fragte er ruhig.

»Für etwa dreißigtausend Dollar, schätze ich«, antwortet Van Gaines mit zufriedenem Grinsen. »Es war genau ein Transport.«

»Und die Transportbegleiter, Gaines, was ist mit ihnen?«

Gaines sieht ihn kalt an.

»Was fragst du noch, Cole? Da ist der Fluß. He, Haley, gleich ist’s geschafft! Dave, du sammelst Holz! Rocco, du gibst mir dein Messer. Aber erst muß Feuer und heißes Wasser da sein. Beeilt euch!«

Er sitzt ab. Rocco hilft Haley. Der blonde junge Bandit geht schon davon. Cole gleitet vom Pferd, zieht es zwischen die Felsen und lockerte die Gurte. Auf Rocco gestützt, taumelt Haley zur Seite. Wieder neigt sich ein Tag seinem Ende zu.

Cole zuckte die Schultern; er sagt nichts dazu, hockt sich in der Nähe des Feuers hin und sieht zu, wie der Mexikaner dem Komplizen Haley das Hemd an der Schulter aufreißt. Gaines steht daneben. Das Wasser im Kessel summt. Die Flammen schlagen hoch. Insekten verbrennen knisternd über den Flammen.

»Hölle! Du könntest sanfter sein, Rocco!« sagt Haley und verkrampfte sich. Er muß wirklich unter sehr starken Schmerzen leiden.

Die Schulter liegt frei. Cole sieht die Wunde. Er hat ein kaltes Gefühl im Nacken. Die Wunde sieht schlimm aus.

Gaines untersucht Haley.

»Das bekomme ich schon hin«, knurrt er, »die Kugel liegt günstig. Du wirst morgen wieder im Sattel sein können, Haley. Rocco, das Messer – ist es in Ordnung?«

»Ja. Hier ist Whisky, unser Rest. Er soll ihn trinken, damit er wieder auf die Beine kommt.«

Haley trinkt.

Rocco gibt Gaines das angeglühte und abgeriebene Messer.

Gaines betrachtet es prüfend. Haley starrt auf das Messer. In seinem eckig geformten Gesicht steht stille Furcht.

»Sieh nicht her!« sagt Gaines rauh.

»Dank an das Gold oder an die Girls im Camp am Pikes Peak!«

»Zum Teufel mit diesen Girls!« faucht Haley. »Mach schon!«

»Sicher, Haley, sicher.«

»Da ist sie«, sagte Gaines kurze Zeit später, die Kugel zwischen Daumen und Zeigefinger. »Daran wärst du draufgegangen, Haley, ganz bestimmt, wenn ich dich nicht…«

»Ja, ja, Gaines, ich weiß schon«, schnappt Haley giftig.

Gaines lächelt kalt.

Coles Blick schweift über die Felsen hinweg. Überall sind Felsen, ist Sand, ist Wüste.

Haley liegt flach auf der Decke, starrt nach oben und atmet hörbar. Van Gaines macht Kaffee. Rocco kümmert sich um die Pferde. Cole hilft ihm. Die Pferde sind ziemlich fertig. Sie schwitzen.

Die Sonne ist verschwunden, und die Nacht ist schnell da.

Cole hat Wache. Er geht mit der Winchester unterm Arm davon.

Das Feuer ist zusammengefallen; nur mehr schwach leuchtet die Glut unter der Holzasche. Der Fluß gurgelt leise. Insekten sind in der warmen Luft.

Cole geht weiter, bis er einen guten Platz erreicht hat, von wo er gut ins Land sehen kann. Das Sternenlicht ist hell genug, um fast alles erkennen zu können.

In diesen Sekunden denkt er an jenen Mann, den er nicht kennt, den er nie gesehen, aber über den er schon manches gehört hat, an US-Marshal Parrish.