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Nr. 461

 

Mord im Land der Magier

 

Das Ende des Chirmor Flog

 

von Marianne Sydow

 

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Atlans kosmische Odyssee, die ihren Anfang nahm, als Pthor, der Dimensionsfahrstuhl, das Vorfeld der Schwarzen Galaxis erreichte, geht weiter. Während Pthor und die Pthorer es immer wieder mit neuen Beherrschern und Besatzern zu tun bekommen, ist der Arkonide zusammen mit seinen Gefährten Razamon und Grizzard auf Veranlassung von Duuhl Larx, dem Herrn des Rghul-Reviers, nach Dorkh gebracht worden, um dort eine Mission im Sinne des Dunklen Oheims zu erfüllen.

Doch Dorkh, das Pthor in vieler Hinsicht gleicht, ist eine Welt voller Schrecken und voller Gewalt, und den drei Männern von Pthor wird bald klar, dass sie eine fast unlösbare Aufgabe vor sich haben.

Ihre Fähigkeiten, widrigen Umständen zu trotzen und selbst in aussichtslosen Situationen zu überleben, sind jedoch so ausgeprägt, dass sie bisher alles überstanden haben, was Dorkh gegen sie aufzubieten hatte.

Während Atlan und seine Gefährten sich nun dem Machtzentrum von Dorkh nähern, blenden wir wieder um nach Pthor. Hier greift Duuhl Larx, der wahnsinnige Herrscher des Rghul-Reviers, erneut in das Geschehen ein. Dabei kommt es zum MORD IM LAND DER MAGIER ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Duuhl Larx – Der Herr des Rghul-Reviers sucht Rache zu nehmen.

Chirmor Flog – Ein ehemals Mächtiger ohne Macht.

Koratzo – Ein Magier wird geheilt.

Copasallior, Querllo, Kolviss, Parlzassel und Glyndiszorn – Koratzos Kollegen und Feinde.

1.

 

Das kleine kunische Raumschiff hatte eine lange Reise hinter sich, und man sah es ihm an. Die Hülle war stumpf und zernarbt, die Triebwerke stotterten manchmal, und wer das Pech hatte, die Kontrollinstrumente im Innern der hohen, schmalen Zentrale betrachten zu müssen, den musste das nackte Grauen beschleichen – vorausgesetzt, er verstand genug von der Raumfahrt, um zu begreifen, was all die extremen Werte bedeuteten.

Der einzige Passagier, zugleich Besitzer des Schiffes und der Besatzung, hatte zum Glück von technischen Vorgängen dieser Art so wenig Ahnung, dass er die vielfältigen Warnzeichen gar nicht wahrnahm. Sein Interesse galt einzig und allein dem Weltenfragment, an das das Raumschiff sich herantastete.

»Näher heran!«, befahl der Passagier.

»Das dürfen wir nicht wagen, Herr«, gab einer der drei Kunen zu bedenken, die die Mannschaft darstellten. »Es wird ein Unglück geben.«

»Unsinn!«, widersprach der Passagier und bewegte sich unruhig. Die feurige Hülle, in der er sich verbarg, spiegelte sich in einigen noch halbwegs blanken Metallteilen. Er hob vom Boden ab und schwebte lautlos näher an den Kunen heran.

Der Kune wischte sich mit einer fahrigen Bewegung über den goldfarbenen Hautkamm, der sein grau bepelztes Haupt krönte.

»Wir werden es versuchen, Herr«, versprach er.

Die leuchtende Sphäre kam zum Stillstand. Der Kune duckte sich tief über die Geräte und arbeitete schweigend. Seine rosafarbenen Augen zitterten auf ihren kurzen Stielen, so dass er zeitweilig kaum noch fähig war, genaue Beobachtungen anzustellen. Als er einmal verstohlene Blicke auf seine Artgenossen warf, sah er, dass es ihnen kaum besser ging, aber das konnte ihn nicht trösten.

Der Kune hatte eine Todesangst davor, an diesem fremden Ding, das vor dem Schiff im Weltraum schwebte, zu zerschellen oder darauf zu stranden. Er war so unvorstellbar weit von seinem Heimatplaneten Guhrno entfernt, dass seine Seele den Rückweg ganz sicher nicht finden würde.

»Wenn wir an einer der flachen Stellen landen könnten ...« begann der Kune vorsichtig, aber das Wesen, das in der flammenden Hülle steckte, unterbrach den Raumfahrer ärgerlich.

»Ich dachte, ich hätte mich klar genug ausgedacht!«, fauchte es. »Ich will in die Barriere von Oth – nicht an irgendeinen anderen Ort in Pthor.«

Der Kune bemerkte eine Spur von Hysterie in der Stimme dessen, den er nach Pthor zu transportieren hatte, und seine Nervosität wuchs. Mit dem Neffen Duuhl Larx war nicht zu spaßen.

»Schleicht euch von unten her heran«, verlangte Duuhl Larx.

Die drei Kunen warfen sich schnelle Blicke zu. Sie waren sich längst darüber im Klaren, dass der Herr des Rghul-Reviers wenig von ihrer Arbeit verstand. Aber auch wenn die Kunen klar und deutlich erkannten, dass man Unsinniges von ihnen verlangte, waren sie nicht imstande, sich Duuhl Larx zu widersetzen.

Auch diesmal gehorchten sie.

Das kleine Raumschiff näherte sich dem Weltenfragment bis auf eine sehr geringe Entfernung. Deutlich konnte man auf dem Bildschirm das erkennen, was unter dem »Rand« von Pthor lag. Zerrissene Felswände fielen steil in die Tiefe ab. Hier und da rann Wasser über das Gestein, und es verhielt sich sehr merkwürdig: Anstatt an den zahlreichen Überhängen in die Tiefe zu stürzen, folgte es allen Unebenheiten im Fels – an einigen Stellen schien es sogar aufwärts zu fließen. Das Wasser verschwand in verschiedenen dunklen Höhlen und tauchte auch weiter unten nicht wieder auf. Als das Schiff noch näher an die Bruchkante herantrieb, entdeckten die Raumfahrer allerlei seltsames Gerümpel, das sich an überhängenden Felsblöcken verfangen hatte.

»Wir sollten auf Schatzsuche gehen«, schlug einer der Raumfahrer hoffnungsvoll vor. »Wer weiß, was man in diesen Höhlen noch alles finden kann.«

»Dein wertvollster Besitz ist dein Leben«, versicherte Duuhl Larx zynisch aus dem Schutz seiner Flammenaura heraus. »Nach diesem Schatz brauchst du nicht lange zu suchen – aber du wirst ihn sehr schnell verlieren, wenn du nicht tust, was ich dir befehle.«

»Ich dachte bei meinem Vorschlag nur an dich, Herr!«, stieß der Kune hastig hervor. »Wäre es denn nicht großartig, wenn du in deiner Sammlung auch Gegenstände hättest, die von einem der legendären Dimensionsfahrstühle stammen?«

Duuhl Larx schien mit der Antwort zu zögern. Die Kunen schöpften ein wenig Hoffnung. Sie hätten nichts dagegen einzuwenden gehabt, in den düsteren Höhlen der pthorischen Unterwelt auf Schatzsuche zu gehen, wenn sie nur nicht am Rand der Barriere von Oth landen mussten.

Duuhl Larx war einige Male im Verlauf der Reise in seine gesprächige Phase geraten und hatte all jene Geschichten zum besten gegeben, die die Gefangenen aus dem Lande Pthor über die Magier und die Berge von Oth während der Verhöre erzählt hatten. Die Kunen hielten nicht viel von Magie, und zu allem Überfluss schien es sich bei den Magiern von Oth um Wesen zu handeln, die ihr Handwerk verstanden, nicht um Scharlatane, wie sie auf allen bewohnten Planeten hier und da auftauchten.

»Ich warte darauf, dass ihr endlich eine Landung zustande bringt!«, sagte Duuhl Larx schließlich. »Meine Geduld nimmt allmählich ab!«

Das Raumschiff glitt an den Felswänden nach oben, und keiner der Kunen wagte es noch, ein neues Ablenkungsmanöver zu starten.

Endlich erreichten sie den Rand. Vor ihnen lag ein Gebirge, dessen wilde, zerklüftete Berge düster und drohend wirkten. Die Berge reichten fast bis an die Bruchkante heran. Zwischen ihnen und der Kante gab es einen Streifen aus Fels, Geröll und Sand, der manchmal so schmal war, dass ein normal gewachsener Kune sich nur mit größter Vorsicht darauf hätte bewegen können, an anderen Stellen jedoch Buchten aller Größen bildete.

»Dort ist ein günstiger Platz!«, stellte Duuhl Larx fest. »Haltet euch nach rechts!«

Das Schiff kroch über den Rand hinweg. Die überlasteten Triebwerke produzierten ein unheilverkündendes Rauschen. Aber es war ein kunisches Schiff, dazu geschaffen, dann, wenn es darauf ankam, millimetergenaue Manöver zu vollführen und extrem langsam dahinzugleiten.

Die Landung verlief glatt, wenn auch eine Menge Sand und Staub aufgewirbelt wurden. Sobald die Sicht wieder klar war, sahen die Kunen sich neugierig um.

»Dort ist eine Quelle«, stellte der eine erfreut fest, und ein anderer betrachtete fasziniert die seltsamen Schalen und Skelette, die im Licht der fremden Sonne bleichten.

»Was für Reichtümer!«, flüsterte er ehrfürchtig, denn die Kunen liebten derartige tierische Überreste.

Die drei Raumfahrer warfen sich vielsagende Blicke zu, dann sahen sie sich vorsichtig nach Duuhl Larx um. Der Neffe, von seiner grell leuchtenden Aura umhüllt, schwebte gerade zum Schott hinaus auf den Gang, der die Zentrale mit der Hauptschleuse verband.

»Hoffentlich will er uns nicht mitnehmen, wenn er hinausgeht«, murmelte der eine.

 

*

 

Duuhl Larx hörte, wie sie miteinander flüsterten, und dank der komplizierten Sphäre, die ihn umgab, verstand er jedes Wort. Er empfand flüchtigen Ärger, aber dann glitt die Schleuse vor ihm auf, und die Kunen wurden für ihn unwichtig.

Vorsichtig verließ er das Schiff. Er blickte zu den Gipfeln der Berge hinauf und triumphierte bei dem Gedanken, dass er sein Ziel erreicht hatte.

»So leicht lasse ich mich von Pthor nicht fernhalten, Dunkler Oheim!«, flüsterte er hasserfüllt. »Du magst dieses Spiel mit den anderen Neffen treiben, aber nicht mit mir!«

Die Anspannung der vergangenen Tage, in denen das kleine Raumschiff unermüdlich der Spur des Dimensionsfahrstuhl gefolgt war, machte sich bemerkbar. Oft genug hatte er geglaubt, das Ziel verloren zu haben, und einmal wären sie fast von der Wachflotte eines fremden Neffen vernichtet worden. Der Flug nach Pthor war zur einen Hälfte ein ständiges sich Verbergen, zur anderen eine wilde Flucht vor dem Tod gewesen. Bis zuletzt hatte er fürchten müssen, dass man das kunische Schiff entdeckte. Wenn jemand ihn fand und ihn an den hier herrschenden Neffen auslieferte, dann war sein Schicksal besiegelt. Der Dunkle Oheim hatte etwas dagegen einzuwenden, wenn seine Neffen auf Reisen gingen, ohne von ihm einen Befehl dazu erhalten zu haben.

Er hatte ihnen allen ein Schnippchen geschlagen. Duuhl Larx beschleunigte die Sphäre und jagte den Hang des nächsten Berges hinauf. Hoch oben fühlte er sich sicher. Er schüttelte sich in hysterischem Vergnügen, während er wie ein rasender Feuerball um die Felsen flitzte. Sein irres Gelächter hallte über die Hänge des Lichterfangs und kehrte als spöttisches Echo zu ihm zurück.

Endlich ging der Anfall vorüber, und er spürte die Erschöpfung. Er hielt inne und sah sich um, und plötzlich entdeckte er ein paar kleine, plumpe Wesen, die ihn von einem Felsen herab beobachteten.

Sofort war er wieder nüchtern. Vorsichtig schwebte er auf die Fremden zu. Sie rührten sich nicht, starrten ihn nur an, zeigten aber auch keine Furcht.

»Wer seid ihr?«, fragte Duuhl Larx krächzend.

Einer der Fremden sagte etwas und breitete dabei in einer Gebärde der Ratlosigkeit die Arme aus.

»Ungebildetes Volk«, murmelte Duuhl Larx verächtlich und schaltete das winzige, halbmagische Gerät ein, das er noch rechtzeitig vor seinem überhasteten Aufbruch von Cagendar von den Robotern in seinem Palast hatte herstellen lassen. Man hatte während der Verhöre genug Gelegenheit gehabt, das Pthora ausreichend zu studieren. Allerdings war dem Neffen keine Zeit mehr geblieben, den Übersetzer auszuprobieren.

Er wiederholte seine Frage und stellte zufrieden fest, dass die Fremden sich beeindruckt zeigten.

»Ich bin Leythor, Mächtiger«, sagte der eine. Er deutete mit seiner mageren, kurzfingrigen Hand auf die anderen, die ihm erstaunlich ähnlich sahen. »Das sind meine Brüder Zanthor und Osthor, die anderen sind Kinder, die sich einen Namen noch verdienen müssen.«

»Mächtiger!«, wiederholte Duuhl Larx murmelnd. »Mir scheint, diese Leute sind gar nicht so übel. Wenigstens wissen sie, wie sie sich mir gegenüber zu benehmen haben.«

Er konnte nicht wissen, dass er sich im Revier der Sterblichen befand, und dass dessen Bewohner jeden, den sie nicht kannten, vorsichtshalber mit diesem Titel bedachten.

»Was tut ihr hier?«, fragte Duuhl Larx neugierig. »Seid ihr Magier?«

Leythor warf seinen Brüdern und den Kindern einen raschen Blick zu. Eine der kleineren Gestalten krümmte sich und kicherte unterdrückt, wurde aber von Osthor mit einem derben Stoß zurechtgewiesen.

»Nein, Mächtiger«, sagte Leythor bescheiden. »Wir sind keine Magier, aber einige von uns werden bald welche werden. Wir warten darauf, dass unsere Talente sich uns offenbaren.«

Duuhl Larx konnte mit dieser Antwort nicht viel anfangen, da er zu wenig über die Verhältnisse in Oth wusste.

»Woher kommst du?«, fragte Osthor. »Bist du im Auftrag des Neffen Thamum Gha zu uns gekommen?«

Duuhl Larx erschrak über die direkte Frage. Er zögerte mit der Antwort, und Osthor fuhr vertrauensselig fort:

»Wir haben deine Ankunft beobachtet. Dein Schiff ist sehr klein, und du hast dir große Mühe gegeben, es so über den Rand zu bringen, dass man es im Innern der Barriere nicht bemerken konnte.«

»Das hast du also gesehen?«, fragte Duuhl Larx gedehnt. »Welche Schlüsse ziehst du aus deinen Beobachtungen?«

Osthor kletterte von dem Felsen herunter und näherte sich vorsichtig der Sphäre.

»Du bist gewiss in einer geheimen Mission nach Pthor geschickt worden!«, raunte Osthor verschwörerisch, als er nur noch etwa fünf Meter von der flammenden Aura entfernt war. »Wir haben uns bereits darüber gewundert, dass Thamum Gha den Magiern so sehr vertraut. Sollst du sie auf die Probe stellen?«

»So ungefähr«, murmelte Duuhl Larx ausweichend. »Es ist erstaunlich, wie viel du dir aus einer kleinen Beobachtung zusammenreimst!«

»Oh, Mächtiger!«, sagte Osthor erfreut. »Es ist unser Schicksal, dass man uns unterschätzt.«

»Was weißt du über den Neffen Thamum Gha?«

Osthor blähte sich förmlich auf vor Stolz. Sein Benehmen erregte den Zorn des Neffen in der Flammenaura, aber er nahm sich zusammen, denn er hatte das Gefühl, dass es wichtig sei, nicht sofort die Beherrschung zu verlieren.

»Er ist der Herrscher des Guftuk-Reviers«, berichtete Osthor eifrig. »Der Planet, in dessen Nähe wir uns befinden, heißt Lamur und ist Thamum Ghas Zentralwelt. Das Guftuk-Revier liegt nicht in der Randzone der Schwarzen Galaxis, sondern wir befinden uns bereits in der Nähe des Zentrums. Bald werden wir den Dunklen Oheim kennen lernen.«

Duuhl Larx hätte beinahe laut aufgelacht.

Bis zum Zentrum der Schwarzen Galaxis war es noch ein weiter Flug. Pthor hatte, nachdem es das Rghul-Revier verlassen hatte, kaum ein Viertel der Strecke zurückgelegt, die es noch vom Dunklen Oheim trennte. Zudem klang Osthors Erklärung beinahe so, als fiebere er der Begegnung mit dem Herrscher dieser Sterneninsel entgegen.

»Interessant!«, sagte Duuhl Larx spöttisch. »Wie steht es um die Reinigung von Pthor?«

»Nicht schlecht«, behauptete Osthor, aber jetzt war sein Bruder Leythor zur Stelle und mischte sich ungebeten in die Unterhaltung.

»Nach außen hin scheint es gut zu stehen«, fuhr er dazwischen. »Aber Thamum Gha wird sicher bald feststellen, dass die Magier ein falsches Spiel mit ihm treiben.«

»Weißt du das genau?«, fragte Duuhl Larx sanft.

»Ja!«, behauptete Leythor fest. »Sie halten sich zum Schein an die Vereinbarungen, die sie mit dem Neffen getroffen haben, aber in Wirklichkeit wollen sie nur selbst die Herrschaft übernehmen. Sie unterwerfen sich ganz Pthor.«

Duuhl Larx erinnerte sich daran, wie heimtückisch die Magier ihn hintergangen hatten. Sie, Atlan und Chirmor Flog hatten ihn betrogen, ihn um seinen Erfolg gebracht und dazu beigetragen, dass der Dunkle Oheim das Vertrauen zum Neffen des Rghul-Reviers verlor. Dieser schändliche Verrat war einer der Gründe, die ihn dazu getrieben hatten, Cagendar zu verlassen und dem Dimensionsfahrstuhl zu folgen.

Atlan konnte ihm nicht entkommen, er saß auf Dorkh fest. Selbst wenn es diesem gerissenen Fremden gelingen sollte, die Probleme von Dorkh zu lösen, konnte Duuhl Larx sicher sein, dass er seine Rache in aller Ruhe vollziehen konnte, denn niemand floh von einem solchen Dimensionsfahrstuhl. Es hatte nichts zu sagen, dass der Arkonide auch von Pthor weggekommen war – die Verhältnisse lagen hier ganz anders. In Pthor war schon vorher einiges nicht in Ordnung gewesen, oder Atlan hätte niemals eine Rebellion anzetteln können. Schon Chirmor Flog und seine Scuddamoren hatten feststellen müssen, dass die Bewohner von Pthor etwas entdeckt hatten, was für die Kreaturen, die einen Dimensionsfahrstuhl bevölkerten, ganz und gar ungewöhnlich war: Sie hatten gelernt, in einem gewissen Rahmen zusammenzuarbeiten, sich einem gemeinsamen Feind gegenüber einheitlich zu verhalten.

In Dorkh war alles anders. Seine Bewohner waren wie reißende Tiere, die über jeden Fremden herfielen. Und wenn keine Fremden verfügbar waren, führten sie untereinander Krieg.

Duuhl Larx wusste das aus sicherer Quelle. Peleff hatte einen Gassuaren aus dem Rghul-Revier benachbarten Terfen-Revier ausgefragt, und der Valvke verstand sich auf so etwas. Im Terfen-Revier war Dorkh zum Stillstand gekommen, und der Neffe Germen Zurm hatte sich die Zähne an dem Dimensionsfahrstuhl ausgebissen. Zweifellos hätte der Dunkle Oheim ihm den Dimensionsfahrstuhl schon nach kurzer Zeit wieder entzogen, aber Dorkh gehorchte den Steuerimpulsen nicht mehr.

Germen Zurms Gesandte waren zum Teil von den Dorkhern umgebracht worden, ehe sie noch das SCHLOSS aus der Ferne hatten sehen können. Von den anderen hatte offenbar kein einziger die Schutzschirme des SCHLOSSES von innen gesehen.

Die Aufgabe, die Duuhl Larx dem Arkoniden und den beiden anderen gestellt hatte, war unlösbar –