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Jörg Ackermann

Grundlagen des Wirtschaftens

Kompaktwissen der Wirtschaftslehre





BookRix GmbH & Co. KG
80331 München

Grundlagen des Wirtschaftens

 

 

Grundlagen des Wirtschaftens

 

Da wirtschaftliche Güter nur begrenzt zur Verfügung stehen und deren Bereitstellung Kosten verursacht, zum Anderen die Bedürfnisse zum Teil höher sind als die zur Verfügung stehenden Güter, muss der Mensch sparsam und planvoll mit ihnen umgehen, wenn er ein Höchstmaß an Bedürfnisbefriedigung erreichen will. Dieses handeln nennt man wirtschaften.

Ökonomische Prinzipien

Das ökonomische Prinzip sollte auch die Grundlage auch für die effiziente Gestaltung des Leistungserstellungsprozesses im Unternehmen bilden.

Es tritt in verschiedenen Formen auf:

 

Wirtschaftlichkeit

 

Wirtschaftlichkeit ist ein allgemeines Maß für die Effizienz, oder. für den rationalen Umgang mit knappen Ressourcen. Sie wird allgemein als das Verhältnis zwischen erreichtem Erfolg und dafür benötigten Mitteleinsatz definiert. Das Ziel ist, mit einem möglichst geringen Aufwand einen gegebenen Ertrag zu erreichen oder mit einem gegebenen Aufwand einen möglichst großen Ertrag zu erreichen.

 

 

 

 

Im Verhältnis des Ist- und Sollvergleichs wird auch folgende Formel angewandt:

 

 

Wertschöpfung

 

Unter Wertschöpfung wird die Differenz zwischen den von einem Unternehmen abgegebenen Leistungen und den von dem Unternehmen getragenen Vorleistungen verstanden.

 

 

 

Gesamtkostenverfahren

Das Gesamtkostenverfahren ist eine (Produktions-) Erfolgsrechnung.

Dies bedeutet, dass zur Abgrenzung der Erträge und Aufwendungen die produzierten Mengeneinheiten herangezogen werden.

Die Erträge und Aufwendungen werden jeweils bezogen auf die in der abgelaufenen Periode produzierten Mengeneinheiten ausgewiesen. Erhöhungen des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen auch selbst erstellte Sachanlagen werden als Erträge erfasst.

Die zugehörigen Aufwendungen sind über die produzierten Mengeneinheiten erfasst. Bestandsminderungen werden von den Umsatzerlösen abgezogen.

Der betriebsbezogene Aufwand wird nach den verschiedenen Aufwandsarten untergliedert.


 

+/-

1.Umsatzerlöse

2. Erhöhung oder Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen

+

3. andere aktivierte Eigenleistungen

+

4. sonstige betriebliche Erträge

=

Gesamtleistung

-

5. Materialaufwand

-

6. Personalaufwand

-

7. Abschreibungen

-

8. sonstige betriebliche Aufwendungen

=

Betriebsergebnis

+

9. Erträge aus Beteiligungen

+

10. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens

+

11. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

-

12. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens

-

13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen

=

14. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

+

15. außerordentliche Erträge

-

16. außerordentliche Aufwendungen

=

17. außerordentliches Ergebnis

+/-

18. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

+/-

19. sonstige Steuern

=

20. Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag

 

 

 

 

 

Umsatzkostenverfahren

Das Umsatzkostenverfahren ist eine Umsatzerfolgsrechnung. Das heißt, dass zur Abgrenzung der Erträge und Aufwendungen die abgesetzten Mengeneinheiten herangezogen werden.

Die Erträge und Aufwendungen werden nicht schon bei der Produktion, sondern erst beim Absatz der Erzeugnisse ausgewiesen. Erhöhungen des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen sowie selbst erstellte Sachanlagen werden nicht als Erträge und die dafür angefallenen Aufwendungen nicht als Aufwendungen erfasst. Verminderungen des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen werden als Aufwendungen für abgesetzte Erzeugnisse ausgewiesen. Aufwendungen werden nicht nach Aufwandsarten (Material, Personal, Abschreibungen), sondern nach Funktionsbereichen (Herstellung, Verwaltung und Vertrieb) unterteilt.

Somit orientiert sich das Verfahren sehr stark an der Kostenstellenstruktur. Eine Kosten- und Leistungsrechnung wird vorausgesetzt.



 

1. Umsatzerlöse

-

2. Herstellungskosten der zur Erzielung der Umsatzerlöse erbrachten Leistungen

=

3. Bruttoergebnis vom Umsatz

-

4. Vertriebskosten

-

5. allgemeine Verwaltungskosten

+

6. sonstige betriebliche Erträge

-

7. sonstige betriebliche Aufwendungen

=

Betriebsergebnis

+

8. Erträge aus Beteiligungen

+

9. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens

+

10. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

-

11. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens

-

12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen

=

13. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

+

14. außerordentliche Erträge

-

15. außerordentliche Aufwendungen

=

16. außerordentliches Ergebnis

+/-

17. Steuern vom Ertrag/Einkommen

+/-

18. sonstige Steuern

=

19. Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag

Rentabilität

 

Die Rentabilität ist eine Größe, bei der das Unternehmensergebnis in das Verhältnis zum gebundenen Kapital gesetzt wird. Die Kapital- und Vermögensrentabilität stellen in einem Unternehmen eine besondere relevante Größe dar, weil sie ein wichtiges Steuerungsinstrument für die Geschäftsbereiche sind.

 

 

 

 

Für die Rentabilitätsberechnung kann sowohl das Durchschnittskapital, als auch das Kapital am Bilanzstichtag verwandt werden.

 

 

 

 

Das betriebsnotwendige Kapital wird nach folgendem Schema berechnet:

 

 

Nicht abnutzbares Anlagermögen

+ abnutzbares Anlagevermögen

= betriebsnotwendiges Anlagevermögen

+ vermögensnotwendiges Umlaufvermögen

= betriebsnotwendiges Vermögen

- Abzugskapital

= betriebsnotwendiges Kapital

 

 

Materialwirtschaft

 

Die Materialwirtschaft, auch Warenwirtschaft genannt, umfasst alle Aufgaben, die mit den Materialien, die im Unternehmen zum Einsatz kommen, in Zusammenhang gebracht werden können.

Hierzu zählen auch notwendigen Aufwendungen, die bei der Beseitigung von entstehendem Materialabfall entstehen.

Die Materialwirtschaft beginnt bei der Materialbedarfsermittlung, setzt sich weiter über die Materialbeschaffung, die Verwaltung des Materials im Unternehmen fort und endet bei der Verzeichnung des Ausgangs des fertig produzierten Gutes.

Die rechtzeitige Bereitstellung vom Material in der Produktion als auch die Erfassung der Lager Ein und Ausgänge zählen ebenfalls zur Materialwirtschaft.

In die Materialwirtschaft werden nicht nur die Hauptmaterialien wie Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe einbezogen, sondern auch alle Zulieferteile und Handelswaren.

 

Materialbedarfsanalyse

 

ABC-Analyse

 

Die ABC-Analyse ist ein Verfahren zur Einordnung einer großen Anzahl von Daten. Dabei werden diese anhand vorgegebener Kriterien, wie Umsatz, Gewinn, Einkaufspreis, Jahresverbrauch oder Produktionsbedarf in drei Klassen eingeteilt, die stellvertretend für einen hohen (A-Teile), mittleren (B-Teile) oder geringen (C-Teile) Anteil in der Materialwirtschaft stehen.

Somit ist die ABC-Analyse ein wichtiges und einfaches Hilfsmittel in der Materialwirtschaft, um sich von der IST-Situation ein Bild zu machen.

Mit ihr wird das Verhältnis zwischen Aufwand und Ertrag aufgezeigt an deren Rückschlüsse für die Zukunft gezogen werden können.

 

 

 

 

 

ABC-Analyse

 

Wertanteil der Materialart am Gesamtwert

Mengenanteil der Materialart an der Gesamtmenge

A-Güter

70-80%

10-20%

B-Güter

10-20%

20-30%

C-Güter

5-10%

60-70%

Gesamtanteil

100%

100%

 

Materialbedarfsermittlung

 

Inventurmethode

 

Materialbedarf = Anfangsbestand + Zugang – Endbestand

 

 

Zugangsmethode

 

Materialbedarf = Zugänge lt. Lieferschein

 

Deterministische Bedarfsermittlung

Bei der deterministischen Methode wird der Sekundärbedarf mit Hilfe von Stücklisten aus dem Primärbedarf abgeleitet. Der Primärbedarf wurde in einem Produktionsprogramm festgelegt.

 

 

 

 

Stochastische Bedarfsermittlung

 

Als Grundlage für die stochastische Methode dienen die Verbrauchswerte der Vergangenheit. Die Werte werden statistisch ausgewertet und mit Hilfe von Prognosen für die Zukunft fortgeschrieben. Voraussetzung für die stochastischer Methoden ist, dass genügend Informationen über den bisherigen Verbrauch vorliegen.

 

Retrograde Bedarfsermittlung

Materialbedarf =

Verbrauch lt. Verbrauchsangaben x produzierte Menge

 

Skontraktionsmethode


Endbestand = Anfangsbestand + Zugänge – Abgänge

 

 

Ermittlung der Nettobestellmenge

 

Bruttobedarf

- Buchbestand (Lagerbestand)

- Bestellbestand

- Werkstattbestand

+ Auftragsbestand

= Nettobestellmenge