cover
Caspar de Fries

Pontiac - Leseprobe - Teil 1

Aufstand der Indianer





BookRix GmbH & Co. KG
80331 München

Prolog

Name: Caspar de Fries

Buchautor und Schriftsteller

Zitat:  Wer zuletzt kommt, den bestraft das Leben

 

Texte und Bildmaterialien:

Caspar de Fries

Alle Rechte vorbehalten

Tag der Veröffentlichung:

Vorwort

Mitte des 18. Jahrhunderts entfachte ein jahrelanger Konflikt zwischen den Briten, Franzosen und Indianern im Norden von Amerika. Kernpunkt war der Streit um die Kolonial-Herrschaft von Nordamerika, ein Teil vom heutigen Kanada. Dort lebten französische Siedler, Ursprung aus Europa, wohnhaft in Akadien, ein französisches Kolonialgebiet, das im äußersten Teil von Nordost-Nord-Amerika lag. Frankreich verlor letztlich diesen Teil seiner Kolonie in Nordamerika, was den Briten zwar gebietsmäßig reichte, der britischen Tradition gegenüber aber nicht genüge getan wurde. Sie pochten darauf, dass die Akadier einen Treueeid auf ihren König Georg III. schwörten. Diesem allgemeinen Aufruf ignorierte die Mehrzahl der französischen Siedler.

Daraufhin passierte eine für die Zeit ungewöhnliche und brutale Deportation einiger Tausend Akadier in die englischen Gebiete um Maine. Man nahm keine Rücksicht auf verwandtschaftliche Beziehungen, sondern zwang die Menschen einen unglaublichen Marsch in die für sie bereitgehaltenen Gebiete durchzuführen.

Einige zum Kampf bereite Siedler unter der Führung von Leutnant Jean Martin flohen in die nahen Wälder und kämpften von dort aus dem Verborgenen gegen die Engländer.

Fast parallel dazu vereinigte ein Indianerhäuptling namens Pontiac vom Stamm der „Ottawa“ mehrere Indianerstämme, um gegen die Briten einen bis jetzt noch nicht bekannten Guerillakrieg über mehrere Jahre zu führen. Pontiac, eigentlich indianisch Obwandiyag, ausgesprochen bwon-diac, wurde nahe des Maumee-River im heutigen Gebiet von Detroit geboren. Sein Vater gehörte dem Stamm der Ottawa an, seine Mutter war eine Anishiabe. Durch diese verwandtschaftlichen Beziehungen konnte er als Häuptling 1755 die Ottawa, Anishiabe und Potwatomi zu einem losen Bündnis bewegen. Im Franzosen-und Indianerkrieg gegen die Briten feilte er an einer neuen Guerillatechnik, die deutlich die Verwundbarkeit europäischer Truppen in bewaldeten und bergigen Regionen der Apalachen aufzeigte. Dabei half ihm die Weitsicht von Leutnant Jean Martin, der eines Tages mit seinen 200 Männern den Indianern gegenüber stand. Es entstand eine ungewöhnliche Freundschaft.

Pontiac war ohne Zweifel eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der nordamerikanischen Indianer. Er war weitblickend genug, um die tödliche Bedrohung für die Lebensweise und Kultur der Indianer durch die Expansion der britischen Kolonien nach Westen zu erkennen und tatkräftig genug, um den Kampf gegen deren militärische Übermacht aufzunehmen. Mit der weitgehenden Einigung der notorisch zerstrittenen Stämme vollbrachte er eine erstaunliche Leistung; im Kampf erwies er sich als hervorragender Führer, der auch den disziplinierten und gut bewaffneten britischen Truppen gewachsen war.