cover.jpg

img1.jpg

 

Nr. 286

 

Jagd auf die Teleporterkugel

 

Das unbekannte Flugobjekt stammt aus Andromeda – es ist ein Schiff der Sonneningenieure

 

von H. G. EWERS

 

img2.jpg

 

Man schreibt auf der Erde Anfang Juni des Jahres 2405.

Dank der unermüdlichen Arbeit von Perry Rhodans Getreuen können die schlimmsten Folgen des heimtückischen Angriffs auf die imperiale Wirtschaft und die daraus resultierenden innenpolitischen Schwierigkeiten bereinigt werden.

Auch der tödliche Anschlag der MdI, mit Hilfe der »dritten Waffe« alles Leben auf der Erde auszulöschen, konnte in buchstäblich letzter Sekunde verhindert werden. Bei dieser Aktion erwies sich Lordadmiral Atlan, der arkonidische USO-Chef, als Retter in höchster Not – und Miras-Etrin, der MdI, der den Vernichtungsplan entwickelt hatte, musste eine weitere Schlappe einstecken.

Allen führenden Persönlichkeiten des Solaren Imperiums ist jedoch klar, dass über kurz oder lang die Herren Andromedas zu einem neuen Schlag ausholen werden – und als eines Tages das unbekannte Flugobjekt aus Andromeda auftaucht, ist man bereit. Die Solare Flotte startet und beginnt die JAGD AUF DIE TELEPORTERKUGEL ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Perry Rhodan – Großadministrator des Solaren Imperiums.

Atlan – Lordadmiral und Chef der USO.

Gucky – Der Mausbiber verhindert eine Geburtstagsfeier.

Miras-Etrin – Ein Meister der Insel.

Bron Tudd – Ein alter Leutnant der Solaren Flotte.

Baar Lun – Der Letzte der Moduls.

1.

 

Sie »entstanden« gleichzeitig im Rematerialisierungsfeld des Torbogentransmitters: Perry Rhodan, Reginald Bull, Allan D. Mercant und John Marshall.

Die vier Robotwachen links und rechts der in warnendem Rot gehaltenen Kreisfläche präsentierten die Strahlgewehre, fast grazil wirkende, metallisch blinkende Konstruktionen von kaum vorstellbarer Vernichtungskraft.

Rhodan blickte ironisch lächelnd auf die zweieinhalb Meter großen Kampfmaschinen. Dann suchten seine Augen das Gesicht Atlans.

Der ehemalige Beherrscher des Sternenimperiums im Kugelhaufen M 13 und jetzige Chef der United Stars Organisation, legte die flache Hand nach terranischer Sitte an das Mützenschild; sein scharfgezeichnetes, uraltes und gleichzeitig jugendlich straffes Gesicht zeigte keine Spur einer Regung. Atlan wusste ebenso wie Perry Rhodan, wie überflüssig die Wachroboter waren – hier, im ausgehöhlten Innern eines ehemaligen Mondes von zweiundsechzig Kilometern Durchmesser, einer gigantischen Festung, die Herz und Hirn der USO, der größten Sicherheitsorganisation des bekannten Universums bildete.

Doch dann, als Rhodan mit federnden Schritten die Materialisierungszone verließ und dem Freund die Hand entgegenstreckte, fiel die Härte plötzlich von Atlans Gesicht ab wie eine Maske. Der Arkonide lächelte, und von Herzen kommende Wärme strahlte aus seinen Augen.

»Die Sternengötter sind mir wohlgesonnen, mein Freund, sonst hätten sie dich nicht zu mir geschickt.«

Sie schüttelten sich die Hände.

Perry Rhodan erwiderte mit leisem Lachen: »Nicht irgendwelche Sternengötter haben mich zu dir geführt, Atlan. Du batest mich zu kommen.«

»Typisch terranische Spitzfindigkeit«, entgegnete der Lordadmiral mit erheitertem Verziehen der Lippen.

Er trat einen Schritt zur Seite, um Reginald Bull, den Staatsmarschall des Solaren Imperiums und Rhodans Stellvertreter, begrüßen zu können. Inzwischen waren auch Mercant und Marshall herangekommen.

Als die Begrüßung vorbei war, führte Atlan seine Gäste zu einem Transportband, das sie innerhalb einer Minute zur Seitenwand der Transmitterhalle brachte. Ohne jegliches erkennbare Dazutun fuhren die beiden Hälften eines Panzerschotts zurück; ein Beweis dafür, dass die unsichtbaren Augen verborgener Wächter jeden Schritt der wichtigsten Männer des Imperiums und des USO-Chefs überwachten.

Atlan deutete auf den offenen Heckeinstieg eines walzenförmigen Fahrzeugs. Es stand in einer etwa vier Meter durchmessenden Röhre, und seine Außenhülle war nur durch ein bläulich strahlendes Energiefeld von wenigen Millimetern Stärke von der Wandung der Röhre getrennt. Eine Rampe führte in sanfter Neigung zum Einstieg.

Lächelnd registrierte Atlan das Interesse Rhodans an der Neukonstruktion. Ähnliche Transportfahrzeuge gab es zwar zu Milliarden im Imperium und vor allem auf der Erde, aber dort hatten die Distanz-Gleitfelder eine Dicke von mehreren Zentimetern.

»Die Konstruktionspläne wurden vor etwa einer Woche an die Sichtungszentrale Terrania geschickt, Perry«, erklärte er beiläufig. »Immerhin vermag man mit Hilfe der neuen Entwicklung bei der Hundertfach-Verbindung einer Erdäquatorlinie acht Prozent Energiekosten einzusparen.«

Rhodans Gesicht verdüsterte sich.

»Wir können augenblicklich jeden Solar gebrauchen – jeden echten Solar. Aber die Positronik der S-Zentrale wird den Koordinator wahrscheinlich auf die hohen Kosten eines allgemeinen Umbaus hinweisen und darauf, dass dazu kein Geld vorhanden sei.« Er lachte bitter. »Ich hätte nie gedacht, dass solche Probleme jemals wieder interessant für mich werden könnten!«

»Aber ihr habt doch etwas gefunden, mit dem man die duplizierten Banknoten von den echten unterscheiden kann, soviel ich weiß!«

Der Großadministrator nickte düster.

»Treyt-Säure. Aber das erkläre ich dir später. Die anderen sind schon im Wagen verschwunden, wie ich sehe. Wollen wir sie nicht gar zu lange warten lassen.«

Nebeneinander betraten sie die Rampe. Gelbes Licht überflutete sie, als sie ihre Füße ins Innere des Feldgleiters setzten. Hinter ihnen wurde die Rampe automatisch eingezogen. Ein weicher und zugleich federnder Bodenbelag schluckte das Geräusch der Schritte fast absolut. Surrend glitt das Heckschott zu. Die Umwelt blieb ausgesperrt.

Die eigentliche Passagierkabine hatte einen bedeutend kleineren Durchmesser, als die Außenabmessungen vermuten ließen. Rhodan klopfte vielsagend gegen eine ausgebuchtete, gekrümmte Strebe.

Atlan lächelte nur.

Er, der Arkonide mit einer Erfahrung von fast 10.500 Jahren, ging nicht das geringste Risiko ein. Unfälle gab es auf Quinto-Center nicht, ganz gleich, ob zufällige oder vorausgeplante; dennoch befand sich die Führungsspitze des Solaren Imperiums in einem Gefährt, dessen gepanzerte Kabine selbst dann halten würde, wenn ein hypothetischer Agent den gesamten Tunnel sprengte. Zusätzlich beobachtete die Automatüberwachung alle Vorgänge innerhalb der USO-Zentrale. Nichts würde den mechanischen Augen und unsichtbaren Tasterfühlern entgehen, und die Reaktion auf eine feindselige Aktion würde innerhalb von Sekundenbruchteilen mit der Präzision positronischer Gehirne erfolgen.

»Bitte, nehmen Sie Ihre Plätze ein!«, schnarrte eine Robotstimme. »Die Abfahrt erfolgt in dreißig Sekunden!«

Auf einem runden Bildschirm an der Stirnwand der Kabine tauchte zur gleichen Zeit die Zahl dreißig auf, wurde abgelöst von der Neunundzwanzig ...

Atlan und Rhodan folgten dem Beispiel der anderen und ließen sich in die bequemen Kontursessel sinken, die sich augenblicklich ihren Körperformen anpassten und sich mit einer beinahe beängstigenden Lebendigkeit verformten.

»Zwei ... eins ... null!«

Kein Geräusch verriet, dass der Feldgleiter gestartet war. Nicht um eine Spur veränderte sich die Schwerkraft, obwohl das Fahrzeug aus dem Stand heraus mit Maximalwerten beschleunigte.

Lediglich der Kontrollschirm, der soeben noch die wechselnden Zahlen angezeigt hatte, verriet überhaupt etwas von der Vorwärtsbewegung. Zifferngruppen, vermischt mit Buchstaben, wiesen den Kundigen auf die verschiedenen Stationen hin, die der Gleiter passierte.

Nach anderthalb Minuten erschien eine rotleuchtende Kodebezeichnung.

»Wir sind da!«, gab Atlan bekannt. »Stützpunktzentrale!«

Er hätte sich die Mühe sparen können. Mit der Sturheit, die programmierten Automaten eigen ist, schnarrte die Robotstimme sinngemäß noch einmal das gleiche herunter – nur viel ausführlicher.

Atlans Gesicht verzog sich ärgerlich.

Staatsmarschall Bull beugte sich herüber.

»Nicht weinen, Kleiner! Ich jedenfalls freue mich über jede Bestätigung meiner Theorie, dass Maschinen uns Menschen niemals ganz ersetzen können.«

Der Lordadmiral holte zuerst tief Luft, dann entspannten sich seine Züge.

»Zumindest können sie nicht so gut trösten«, gab er zurück.

Im nächsten Augenblick erhob er sich und schritt seinen Gästen voran auf das Heckschott zu. Seine Miene war wieder maskenhaft undurchdringlich geworden. Sie veränderte sich auch nicht, als der Energieschirm vor der Panzerwand der Stützpunktzentrale erlosch und dreißig Kampfroboter die Strahlwaffen hochrissen.

Ein Oxtorner in der Uniform eines Majors des HQ-Sicherheitsdienstes salutierte mit undurchdringlichem Gesicht und versperrte dem Lordadmiral den Weg.

»Sir!« Die Stimme klang respektvoll und fest. »Ich muss Sie bitten, die Identifizierungskammer zu benutzen.«

Reginald Bull, der hinter dem Arkoniden herging, schnaufte empört.

»Wer sagt das, Major?«

Der Oxtorner schlug die Hacken zusammen und lächelte undurchsichtig.

»Ein alter Befehl des Herrn Lordadmirals, Sir.« Er räusperte sich, als wollte er sich damit im voraus für die protokollwidrige Erklärung entschuldigen, die nun folgte. »Seit vor siebzehn Jahren der Kristallagent aus dem Magellan-Sektor beinahe Quinto-Center ›übernommen‹ hätte, findet bei jedem, der die Zentrale betreten will, eine Bewusstseins-Sondierung statt; es dürfen keine Ausnahmen gemacht werden, Sir. Sogar der Lordadmiral selbst unterzieht sich jedes Mal der Sondierung.«

»Vielen Dank, Major«, sagte Atlan lächelnd. Er wandte sich dem Großadministrator zu. »Ich bitte um Verständnis für diese Maßnahme.«

Rhodan gab das Lächeln zurück.

»Schon gut. In der gegenwärtigen Situation ist das wahrscheinlich notwendiger denn je. Ich bin bereit!«

Er folgte dem Oxtorner, der durch die Doppelreihe der Kampfroboter schritt, und seinen Begleitern blieb nichts weiter übrig, als sich ihm anzuschließen.

Aber sie waren sehr nachdenklich geworden. Rhodans letzte Bemerkung hatte ihnen wieder einmal ins Gedächtnis zurückgerufen, wie aktuell die Bedrohung durch die Meister der Insel noch immer war.

 

*

 

Die tausend unsichtbaren »Augen« der Identifizierungskammer sahen alles; sie blickten sogar – bildlich gesprochen – in das Bewusstsein der Männer hinein und verglichen die Hirnimpulse mit den vorhandenen ID-Schablonen. Andere Augen durchmusterten die Körper; kein noch so unwesentlich wirkendes Merkmal entging ihnen.

Allan D. Mercant und Reginald Bull unterhielten sich während der zwei Minuten, welche die Maschinen zur Prüfung benötigten, laut und aufgeräumt. Das war ihre Art, über die allgemeine Beklemmung hinwegzukommen.

Endlich flammte grünes Licht an der Decke des quadratischen Raumes auf. Eine unpersönliche Robotstimme sagte: »Sie sind nach dem vorhandenen Schablonenmaterial identifiziert, meine Herren; Sie dürfen passieren. Wir bitten vielmals um Entschuldigung.«

»Bitte, bitte!«, murmelte Bully. Der massige, muskulöse Mann, dem man weder seine vielfältigen Erfahrungen noch die geistige Reife des biologisch Unsterblichen ansah, trat so hastig durch das aufgleitende Schott, als empfände er Angst.

Auf der anderen Seite der ID-Kammer warteten vier Leutnants in schwarzen Uniformkombinationen. Auch sie stammten von dem Extremplaneten Oxtorne; die dunkle, ölig glänzende Haut, der fehlende Haarwuchs – außer den buschigen Brauen – und ihre geschmeidigen und kraftvollen Bewegungen verrieten es.

Die Wände warfen das schwache Geräusch der Schritte gespenstisch hohl zurück, als die Gäste Atlans zwischen ihren Bewachern einen langen Flur entlanggingen. Alle zwanzig Meter leuchteten orangerote Scheiben an beiden Wänden. Jeder wusste, dass sich dahinter jeweils vier Kampfroboter verbargen – bereit, bei Alarm oder irgendeinem verdächtigen Geschehnis aus ihren verborgenen Kammern zu stürzen und die rechtmäßigen Besitzer Quinto-Centers zu unterstützen.

Atlan lächelte ironisch, als er das Stirnrunzeln des Freundes bemerkte. Er wusste: Perry Rhodan dachte anders über Sicherheitsmaßnahmen als er. Aber der Lordadmiral besaß eine ganz andere Mentalität; er strebte nach der perfekten Sicherheit, während der Großadministrator sich darauf verließ, dass ihn im Falle der Gefahr seine Reaktionsschnelligkeit und seine Intuition retten würden. Das war offenbar der wesentlichste Unterschied zwischen Arkoniden und Terranern, ein Unterschied, der sich im Laufe einer fast zwanzigtausendjährigen Geschichte immer mehr ausgeprägt hatte; denn beide Völker stammten von ein und derselben Grundrasse ab, der lemurischen.

Nach etwa zweihundert Metern erreichten sie den Abschluss des Flures. Ein Stahltor glitt zur Seite, gab den Eingang zu einer röhrenförmigen Schleuse frei. Noch einmal wurden die Gäste des USO-Chefs mit Sicherheitsmaßnahmen konfrontiert, die in ihren Augen überspitzt erscheinen mussten. Die sich drehenden Waffenmündungen in Decke und Wänden redeten eine nur zu deutliche Sprache; ein Feind, der die vorhergehenden Kontrollen auf irgendeine Art überwunden hatte, wäre bestenfalls zur rotleuchtenden Mittellinie gekommen ...

Atlan sprach einige Worte in ein verborgenes Mikrophon. Daraufhin öffnete sich das letzte Tor zur Stützpunktzentrale von Quinto-Center.

Die Halle besaß die Form einer gewaltigen Halbkugel mit einem Grundflächendurchmesser von vierhundert Metern. Riesige Bildschirme säumten die Wände. Kontrollpulte, Schalteinheiten und Computerstaffeln zogen sich lückenlos darunter hin. Insgesamt gab es drei hintereinander liegende Ringe von flachen Pulten, hinter denen Männer und Frauen in verschiedenfarbigen Kombinationen saßen. Der Interkomverkehr erfolgte über Ohrhörer und Schwingmikrophone; anders wäre eine Verständigung überhaupt nicht möglich gewesen.

Perry Rhodan blieb stehen und pfiff anerkennend durch die Zähne.

»Als ich das letzte Mal hier war, sah es noch ganz anders aus!«

Atlan lächelte stolz.

»Eine vollkommen neue Anlage, Perry. Die Zentrale – oder vielmehr der Zentralbunker von QC – hat die Form einer Kugel von vierhundert Metern Durchmesser. Was du hier siehst, ist nur die Koordinierungs- und Kommandozentrale. Die Sektorzentralen liegen darunter.«

Er schritt auf einen gelb strahlenden Fleck von etwa zehn Metern Durchmesser zu, der sich exakt im Mittelpunkt der Halle befand. Dann bedeutete er seinen Gästen, ihm zu folgen.

»Antigravschacht freigeben!«, befahl er einem unsichtbaren Zuhörer. Er sprach leise; dennoch wechselte die Farbe plötzlich von gelb nach grün. Unvermittelt schwebten die Gäste und er im Feld eines Antigravschachtes und glitten sanft nach unten.

»Konferenzraum B!«, befahl der Lordadmiral.

Nach etwa hundert Metern befand sich jählings wieder fester Boden unter den Männern. Sie schritten über die gelbleuchtende Fläche auf ein Transportband zu, das sich in Bewegung setzte, sobald sie darauf standen.

Neben einer Tür mit der Beschriftung KONFERENZRAUM B hielt das Band automatisch an. Ebenso automatisch öffnete sich die Tür.

Noch während Perry Rhodan als letzter durch die Tür trat, sah er aus den Augenwinkeln sechs schwerbewaffnete Kampfroboter heranstampfen; die Wachtposten, die während der Konferenz ihre Sicherheit garantierten.

Zwei andere Besucher erwarteten sie bereits in dem rechteckig geformten Raum. Der eine war den Neuankömmlingen bestens bekannt: Es handelte sich um den halutischen Giganten Icho Tolot.

Den anderen stellte der Lordadmiral vor.

»Professor Dr. Ano Golkar! Mercant, Sie kennen den neuen Chef des bio-positronischen Riesengehirns Nathan ja bereits. Bully ...?«

»Ebenfalls!« Staatsmarschall Bull grinste, wie es seine Art war. »Wir haben schon so manches Hühnchen miteinander gerupft – und ich muss sagen, Professor Golkar macht es einem verdammt schwer, das letzte Wort zu behalten.«

»Dafür ist er Mathelogiker«, entgegnete Atlan mit verständnisvollem Lächeln.

Zu Rhodan gewandt, erklärte er: »Ich habe durch drei verschiedene Institutionen die Geschehnisse und neu aufgetauchten Fakten der letzten Monate auswerten und Schlüsse ziehen lassen. Der eine Rechercheur war Icho Tolot, der andere Professor Golkar und der dritte unsere Hauptpositronik. Die Ergebnisse liegen vor; aber erst der Professor kam darauf, dass die Auswertungsergebnisse und Schlussfolgerungen aller drei Institutionen völlig übereinstimmen.«

»Ich beglückwünsche Sie dazu, Professor Golkar«, sagte Rhodan, nachdem er dem gedrungenen Mann die Hand geschüttelt hatte. »Gleichzeitig bitte ich um Entschuldigung, dass ich mich noch nicht bei Ihnen habe sehen lassen.«

Golkar hob abwehrend die kurzen Arme; die leicht geschlitzten Augen lächelten.

»Aber ich bitte Sie, Sir! Wann hätten Sie Zeit dazu haben sollen, bei dem Wirbel der letzten Monate!«

Rhodan zuckte die Schultern.

Professor Golkar hatte einen wunden Punkt berührt.

Zeit ...!

Man sollte meinen, dachte er, ein Unsterblicher hätte unendlich viel Zeit. Dabei waren die verstrichenen Jahrzehnte nichts weiter gewesen als eine ununterbrochene Hetzjagd mit Terminen, Ereignissen und Verpflichtungen!

Seine pessimistischen Gedankengänge wurden von Icho Tolot unterbrochen. Der Haluter hob den Großadministrator mit seinen beiden Handlungsarmen hoch, als wäre er eine Spielzeugpuppe. Tief aus dem Rachen des Riesen drang ein dumpfes Grollen hervor: Ausdruck der Freude und Rührung.

»Es tut gut, alte Freunde wiederzusehen!«, brach es orgelnd und dröhnend aus seinem Mund.

Reginald Bull hielt sich die Ohren zu.

»Aber es ist grauenhaft, alte Freunde wiederzuhören!«, schrie er in gespielter Verzweiflung.

Der Haluter lachte und setzte den Großadministrator ab.

Atlan wies einladend auf die Sesselgruppe, die um einen Kombitisch herum stand.