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Nr. 1579

 

Roi Danton der Pirat

 

Er kämpft für Freiheit und Würde – als Freibeuter im All

 

H. G. Ewers

 

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Den ehemaligen Zellaktivatorträgern läuft die Zeit davon. Jedenfalls wissen sie im Frühjahr 1175 NGZ längst, dass die ihnen von ES zugestandene Lebensspanne drastisch verkürzt wurde. Schuld daran ist offenbar der gestörte Zeitsinn der Superintelligenz, die, wie man inzwischen weiß, einen schweren Schock davongetragen hat.

Sowohl den Planeten Wanderer als auch den Zugang zu ES zu finden, um der Superintelligenz zu helfen, darum bemühen sich Perry Rhodan und seine Gefährten seit langem. Denn nur wenn sie erfolgreich sind, können sie hoffen, ihre Leben erhaltenden Geräte, die inzwischen im Besitz der Linguiden sind, zurückzubekommen.

Gegenwärtig konzentrieren sich die Bemühungen unserer Protagonisten auf zwei Schauplätze: auf die Galaxis Andromeda, wo ES in der Vergangenheit deutliche Zeichen hinterlassen hat, und auf die Mächtigkeitsballung der Superintelligenz ESTARTU, von der man sich entscheidende Informationen erhofft.

Die Milchstraße hingegen wird zum Tummelplatz der linguidischen Friedensstifter. Die neuen Zellaktivatorträger, die sich zu Herrschern über ihr Volk aufgeschwungen haben, machen immer mehr von sich reden.

Gleiches gilt auch für Perry Rhodans Sohn. Michael schlüpft in eine alte Rolle und wird zu ROI DANTON DER PIRAT ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Roi Danton – Perry Rhodans Sohn wird Weltraumpirat.

Cebu Jandavari – Eine Friedensstifterin soll überlistet werden.

Marfin Kinnor – Navigator der MONTEGO BAY.

Goosfor Larenga – Ein eigenartiger Arkonide.

Paylaczer – skrupelloser Pariczaner.

1.

 

Taran Duschinski fluchte gepresst, als die Zentrale der KANOPIS plötzlich vom Schrillen der Alarmsirenen erfüllt war.

Er reagierte mit einer Verzögerung von wenigen Sekunden, denn dieser Alarm war der erste, den er erlebte. Der erste echte. Zwar wurden die Offiziere der Hanse-Schiffe auch für solche Fälle ausgebildet, aber theoretisches Wissen war nicht zu vergleichen mit praktischer Erfahrung.

Die geringe Verzögerung genügte dem Gegner, der aus dem Ortungsschatten des Pulsars Ponos aufgetaucht war. Er feuerte einen Transformschuss vor den Bug des Handelsschiffs. Es handelte sich um ein Geschoss von verhältnismäßig kleinem Energiekaliber, und es explodierte weit genug vor der KANOPIS, um ihr keinen Schaden zuzufügen. Doch die Warnung war eindeutig.

Kapitän Duschinski begriff, dass sein Schiff Opfer eines Piratenakts geworden war. Er ließ die Paratronschirme aufbauen und die Leistung des Metagravs erhöhen, aber das änderte nichts an den Tatsachen.

Sie wurden ihm dann bewusst, als ein Hyperkomspruch einging, der ihn zur Kapitulation aufforderte und mit dem sich die Piraten als die MONTEGO BAY unter dem Kommando von Roi Danton zu erkennen gaben.

Der Kapitän fühlte die Blicke seiner Leute in der Zentrale auf sich gerichtet. Er wusste, was die Frauen und Männer von ihm erwarteten: dass er der Aufforderung folgte.

Resigniert senkte er den Kopf.

Es widerstrebte ihm, klein beizugeben. Er war kein Feigling, sondern eine ausgesprochene Kämpfernatur. Andernfalls hätte er es niemals geschafft, innerhalb von nur neun Jahren von einem unbedeutenden Techniker der rückständigen Siedlungswelt Orgeness über Fernlehrgänge zum Studium der Raumfahrtwissenschaft zugelassen zu werden und sich nach kurzem Praktikum vom Offiziersanwärter zum Kapitän eines Hanse-Frachters hochzuarbeiten. Doch in diesem Fall musste er klein beigeben, um seiner Verantwortung für Schiff und Besatzung gerecht zu werden. Zumal er darüber informiert war, dass Roi Dantons Freibeuter ihre Opfer zwar ausraubten, aber deren Leben schonten.

Auf einen Wink von ihm schaltete der Funker die Hyperkomverbindung mit der MONTEGO BAY auf sein Kontrollpult.

Ein Holo baute sich so blitzschnell auf, dass es wie Zauberei wirkte.

Taran Duschinski hielt unwillkürlich den Atem an, als er unmittelbar vor sich die lebensecht wirkende Projektion eines hochgewachsenen Terraners sah, der einen SERUN trug, dessen Aussehen dem eines Karnevalskostüms glich. Die Oberfläche glitzerte in allen optisch wahrnehmbaren Spektralfarben, eingelegte Formenergiehologramme, prachtvolle Ornamente und ziselierte Kragenecken verliehen der Gestalt zusammen mit dem überbreiten, schillernden Kombigürtel die Erscheinung eines Barbarenhäuptlings, der sich durch Prunküberladung Respekt verschaffen wollte. Das schmale, braungebrannte Gesicht Roi Dantons mit den beherrschten Zügen und den forschenden und wissenden Augen strafte diesen Eindruck Lügen. Duschinski hätte es auch so gewusst. Perry Rhodans Sohn war alles andere als ein Barbarenhäuptling. Er stand viele Stufen darüber. Dennoch war er aus unerfindlichen Gründen moralisch so tief gesunken, dass er eine straffe Freibeuterorganisation aufgebaut hatte und seit kurzem empfindliche Schläge gegen die Handelsrouten der Kosmischen Hanse, gegen die Springer und gegen Handelskontore und Umschlagplätze aller Art führte.

Sein Erfolg beruhte wohl in erster Linie darauf, dass er seine Komplizen aus den Reihen der früheren Organisation WIDDER und der Freihändler von Phönix rekrutiert hatte, alles im Kampf gegen die Cantaro erprobte Leute, die den Nervenkitzel des Risikos brauchten. Aber es hieß auch, dass er auf der berüchtigten Freihandelswelt Lepso zirka hundert Söldner angeworben hatte, wüste Gesellen, die vor nichts zurückschreckten.

»Nun?«, fragte der Freibeuter ungeduldig. »Wie hast du dich entschieden, Kapitän?«

»Ich kapituliere«, erklärte Duschinski mit belegter Stimme. »Aber nicht bedingungslos, sondern nur dann, wenn du mir zusicherst, der Besatzung freien Abzug mit den Beibooten und einem intakten Hyperkom zu gewähren.«

In Roi Dantons Augen blitzte es auf. »Du bist nicht in der Lage, auch nur eine Bedingung zu stellen«, entgegnete er brüsk. »Entweder du kapitulierst ohne Wenn und Aber und lässt mein Prisenkommando ungehindert an Bord, oder die nächste Transformbombe explodiert mitten in deinem Kahn! Ich gebe dir dreißig Sekunden.«

»Du Verbrecher!«, schrie Duschinski mit vor Zorn halb erstickter Stimme. »Ich kapituliere, was sonst! Aber sollten wir uns irgendwann einmal unter gleichwertigen Bedingungen wiedersehen, dann nimm dich in Acht!«

»Gespeichert«, erwiderte Danton gleichmütig. »Bis gleich!«

 

*

 

Taran Duschinski musste sich zusammennehmen, um sein Erschrecken nicht zu zeigen, als das Prisenkommando in die Zentrale seines Schiffes polterte.

Als Erste kamen drei schwerbewaffnete Hauri, deren brutale, von Lastern gezeichnete Gesichter nichts Gutes erwarten ließen. Nach ihnen betrat ein Zweieinhalbmeterriese den Raum, ein Ertruser. Aber was für einer!

Er trug nicht nur eine schwarze Sichellocke, sondern einen ebenfalls schwarzen Bart, der zu zwei Zöpfen geflochten war.

Seine Kleidung bestand, da er im Kampfeinsatz war, selbstverständlich aus einem SERUN. Doch darüber trug er die kurze Jacke einer Phantasieuniform.

Duschinskis Aufmerksamkeit wurde zu lange von dieser Erscheinung gefesselt, so dass er nicht ausreichend auf die drei Hauri achtete. Vor allem aber sah er zu spät, dass Nattar Petric, sein Erster Pilot, dem ersten Hauri blitzschnell ein Bein stellte. Das war typisch für den Stil des Limaners. Nur verstand der Hauri keinen Spaß und war so auch nicht zu Fall zu bringen.

Der Hauri riss das bedrohte Bein hoch und drehte sich gleichzeitig um hundertachtzig Grad. Das geschah so kraftvoll, dass Petric keine Chance hatte. Sein Rückgrat krachte, und er flog mehrere Meter durch die Luft.

Duschinski sah, wie der Hauri sein Vibratormesser zog, um Petric den Rest zu geben – und er sprang ihn mit dem Mut der Verzweiflung an. Das hieß, er wollte es tun, aber da war ihm plötzlich der waagerecht ausgestreckte Arm des Ertrusers wie eine Stahlbarriere im Weg. Während er ächzend von ihm zurückprallte, sah er, dass der Ertruser mit dem freien Arm den Hauri wegwischte.

»Wir vergreifen uns niemals an Wehrlosen!«, donnerte er den »Kollegen« an, der am Boden nach Luft rang und sein Messer verloren hatte.

»Gut so, Marfin!«, rief jemand vom Eingang der Zentrale. »Lass dein Messer liegen, Duuson!«

Der Kapitän sah, dass Roi Danton die Zentrale betreten hatte. Aus unmittelbarer Nähe wirkte er gefährlicher als auf dem Holo, zugleich aber auch sympathischer. Duschinski empfand es jedenfalls so. Er hielt es für eine Wirkung der Ausstrahlung, die von der Persönlichkeit des Freihändlerkönigs ausging.

Der von dem Ertruser zu Fall gebrachte Hauri kroch trotz der Warnung Rois weiter auf das Messer zu, das ihm beim Sturz entfallen war. In dem Moment, da er danach griff, glühte es auf und verbrannte.

Taran Duschinski hatte nicht gesehen, wer auf das Messer schoss. Doch er war sicher, dass Danton es gewesen war. Der Freibeuter hatte nach seinem halbeiförmigen Gürtelschloss gegriffen und musste dabei eine versteckte Waffe ausgelöst haben.

»Ferenan und Gorniun!«, wandte sich Danton an die beiden anderen Hauri, die die Auseinandersetzung mit ausdruckslosen Gesichtern, aber wölfisch glühenden Augen verfolgt hatten. »Helft eurem Kameraden auf und sorgt dafür, dass er keinen weiteren Unsinn versucht!«

Die bei den Hauri gehorchten. Duschinski winkte seinem Stellvertreter, Horam Schott.

Horam wusste auch ohne Worte, was er zu tun hatte. Er rief über Interkom nach einem Medoroboter und einem Arzt und kniete dann selbst neben Petric nieder, um zu überprüfen, wie schwer er verletzt war.

»Ziemlich eigenmächtig, die Burschen!«, grollte der Ertruser. Es hörte sich an, als donnerte ein Magnetschienenzug durch einen Tunnel. »Sie hätten erst fragen müssen. Soll ich ihnen die Hammelbeine langziehen, Majestät?«

Roi Danton winkte nonchalant ab und musterte gleichzeitig Petric und Schott – besorgt, wie es dem Kapitän schien. Er wartete ab.

Als kurz darauf der Arzt und der Medoroboter eintrafen, stellte der Arzt nach behutsamer Untersuchung fest, dass Petrics Rückgrat fünffach gebrochen war.

»Er ist von der Hüfte abwärts gelähmt«, erklärte er. »Aber die Nervenbahnen im Mark sind nicht zerrissen, sondern nur geprellt, so dass wir ihre Funktionen mit einer Subenergieschiene in unserer Medoabteilung wiederherstellen können.«

Roi Danton nickte ihm zu. »Erledige das!«, ordnete er an, dann wandte er sich an den Kapitän: »Du gibst mir einen Ausdruck der Frachtdaten, danach begleitest du uns auf einem Inspektionsgang durch dieses Schiff.«

Taran Duschinski ging zu seinem Kontrollpult und rief die geforderten Daten vom Bordsyntron ab.

»Ich wette, du weißt genau, dass die KANOPIS Kulturen von Traci-Bakterien geladen hat, die zum Aufschluss seltener Mineralien in den Meeren von Juvenal dienen sollen«, erklärte er dabei.

»Natürlich informiere ich mich vorher über die Fracht von Zielobjekten«, erwiderte der Freibeuter ironisch. »Aber deswegen werde ich niemals auf die Kontrolle verzichten. Sonst spielt man mir eines Tages gefälschte Informationen zu – und ich gehe in eine Falle.«

»Das wirst du früher oder später sowieso tun«, gab Duschinski zurück.

»Ich kenne ein altes arkonidisches Sprichwort, das da heißt: Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er hineinfällt.«

Danton grinste flüchtig, dann entgegnete er:

»Das Sprichwort ist so alt, dass es längst in unterschiedlichen Variationen kursiert. Deine Version hat gleich zwei Fehler: Einmal stammt das Sprichwort nicht von Arkon, sondern von Terra, und zweitens heißt es nicht ... bis er hineinfällt, sondern ... bis er bricht.«

»Das ist doch egal!«, regte sich Duschinski auf, während er dem Freibeuter den geforderten Ausdruck reichte. »Dekadente Schädlinge entgehen so oder so niemals ihrem Schicksal.«

»Willst du dir das wirklich gefallen lassen, Chef?«, fragte der Hauri namens Gorniun. »Für diese Beleidigung würde ich ihn ohne Raumanzug aus der Schleuse werfen lassen.«

»Ich auch«, stellte Danton trocken fest. »Gleich nach dir. Aber zuerst werden wir die Ladung kontrollieren. Du kommst mit, Duschinski!«

Der Kapitän hatte nicht die geringste Aussicht, sich zu widersetzen. Marfin Kinnor packte ihn mit zwei Fingern am Rückenkreuzgurt, hob ihn hoch und setzte ihn zwei Meter weiter ab, als wiege er nur so viel wie ein Spatz, dann schob er ihn mit einer Fingerspitze vorwärts.

 

*

 

»Die Ladung stimmt mit den Papieren überein«, stellte Danton nach der Inspektion fest, an Duschinski gewandt. »Sorge dafür, dass deine Leute in die Beiboote gehen! Wir werden sie ausschleusen, sobald wir es für angebracht halten. Natürlich machen wir vorher die Funkgeräte der Beiboote unbrauchbar. Aber wir informieren innerhalb von achtundvierzig Stunden das nächste Hansekontor über ihre Koordinaten, so dass sie abgeholt werden können.«

»Und die KANOPIS?«, wandte Duschinski ein. »Wird von meinen Leuten übernommen«, erklärte Danton. »Sie geht euch nichts mehr an.«

Taran Duschinski hatte von Anfang an nicht daran gezweifelt, dass es den Freibeutern ernst war mit ihrem Überfall. Doch erst in diesem Augenblick verstand er voll und ganz, dass er sein Schiff verloren hatte. Denn jetzt ergoss sich das Gros des Prisenkommandos in die Korridore und Befehlsstände der KANOPIS.

»Ich hasse dich!«, stieß er gepresst hervor und starrte Danton ins Gesicht.

Als der Terraner sich wortlos abwandte und ihn einfach stehen ließ, fühlte er eine plötzliche innere Leere in sich. Verwundert darüber, versuchte er, seine Gefühle zu analysieren. Und begriff, dass er Roi Danton nicht wirklich hasste. Darum hatte er insgeheim erwartet, Rhodans Sohn würde sich mit einer menschlichen Geste verabschieden, die es Taran erlaubte, ihn als eine Art Robin Hood des Alls zu sehen und nicht als gewöhnlichen Piraten.

Unwillkürlich schüttelte der Kapitän den Kopf.

»Ich verstehe nichts mehr«, flüsterte er.

2.

 

Angqa Jandavari saß in einem speziell auf linguidische Körpermaße eingestellten Sessel und beobachtete die Raumfahrer in der Zentrale der PUNTA-PONO bei ihrer Arbeit.

Es handelte sich ausnahmslos um Überschwere vom Volk der Pariczaner, denn die PUNTA-PONO war ein pariczanisches Handelsschiff. Angqa hatte es im Auftrag der Siedlungskommission von Lingora gechartert, um mit ihm 312 linguidische Siedler nach Fogha zu bringen, dem dritten Planeten der blassroten Sonne Pfado im Zentrumsring der Milchstraße.

Das Pfado-System war vor wenigen Tagen als 17. Sonnensystem ins Imperium der Linguiden aufgenommen worden. Selbstverständlich auf Wunsch der Humanoiden und Kartanin, die das System, vor allem aber den Planeten Fogha, gemeinsam bewohnten. Dem war ein Bürgerkrieg zwischen den beiden Volksgruppen vorausgegangen, der verheerende Ausmaße angenommen hätte, wäre nicht die Friedensstifterin Dorina Vaccer noch rechtzeitig dort eingetroffen. Selbstverständlich hatte sie den Zwist geschlichtet und die beiden Volksgruppen miteinander versöhnt. Daraufhin hatten die Foghaner förmlich darum gebettelt, ins Imperium der Linguiden aufgenommen zu werden.

Es war nur logisch, dass die Linguiden ein zu ihrem Imperium gehörendes Sonnensystem auch mit Angehörigen ihres eigenen Volkes besiedelten. Die Alt-Foghaner konnte das nicht stören. Ganz im Gegenteil. Waren doch alle Linguiden von Natur aus extrem friedliebend und dienten auf Fogha gewiss als ausgleichendes Element. Ganz davon abgesehen, dass dadurch eine großzügige Weiterführung der Wirtschaftshilfe garantiert wurde, die die Linguiden nach und nach allen bedürftigen Fremdvölkern der Milchstraße leisten wollten.

Dennoch fragte sich Angqa Jandavari, wohin diese Entwicklung letztlich führen sollte. Zwar hatte die Superintelligenz ES den Linguiden den Auftrag erteilt, die Verhältnisse in der Milchstraße zu ordnen, und hatte deswegen auch vierzehn Friedenssprecher zu Zellaktivatorträgern bestimmt, aber ob sich dieser Auftrag überall mit den gleichen Mitteln erfüllen ließ wie auf Fogha, hielt Angqa doch für zweifelhaft.

Wobei sich noch die Überlegung einschlich, ob der Friedensstifter Jubaar Ulpit, der die Wirtschaftshilfe auf Fogha verteilt hatte, nicht durch schwerwiegende eigene Fehler den Bürgerkrieg zwischen den verschiedenen Volksgruppen mitverschuldet hatte. Sie hatte gerüchteweise gehört, die unterschiedliche Güterverteilung wäre die Ursache für Neid und Missgunst und schließlich Zerwürfnis und Krieg gewesen.

Falls das zutraf, hätten die Linguiden mit Fogha eine Welt gewonnen, weil sie einen mitverschuldeten Streit schlichteten. Das konnte sie bei anderen Völkern der Milchstraße in einem falschen Licht erscheinen lassen. Angqa nahm sich vor, bei nächster Gelegenheit ein Gespräch mit einer Verwandten, der Friedensstifterin Cebu Jandavari, zu suchen, um ihre Zweifel ausräumen zu lassen. Denn ihre Zweifel konnten nur darauf beruhen, dass sie nicht ausreichend über die Details der linguidischen Galakto-Politik informiert war.

 

*

 

»Achtung, Orientierungsmanöver steht unmittelbar bevor!«, dröhnte die Stimme von Acterlun, dem Kommandanten der PUNTA-PONO, schmerzhaft in Angqas Ohren.