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Nr. 10

 

Planet der Vogelmenschen

 

Die Männer des Psycho-Teams lassen die Maske fallen – denn das Schicksal der Geistesriesen steht auf dem Spiel

 

von H. G. Ewers

 

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Für Roland Tekener und Sinclair M. Kennon, die beiden Staragenten der USO, die das Psycho-Team bilden, ist die Lage prekär.

Oberstleutnant Tekener und Major Kennon alias Rabal Tradino, die im »Infiltrationsverfahren« in die Reihen der Condos Vasac, der galaktischen Verbrecherorganisation, eingedrungen sind und schon viele Anschläge gegen das Solare Imperium verhindert haben, gelten noch immer als Verbrecher an der Menschheit.

Auch Lordadmiral Atlan, der unsterbliche Arkonide, kann zum gegenwärtigen Zeitpunkt – man schreibt auf Terra Mitte August des Jahres 2407 – noch nichts am Status seiner Spezialisten ändern. Die beiden Männer dürfen noch nicht vor der galaktischen Öffentlichkeit rehabilitiert werden.

Sie müssen erst das »Projekt Lasis« ausspionieren – eine Mission, die sie vom »Camp der Verbrecher« zum »Geheimstützpunkt Eiswelt« führt. Und von dort aus geraten die USO-Spezialisten in eine Situation, die sie zur Demaskierung zwingt, als das Schicksal der letzten Mitglieder eines alten Sternenvolkes auf dem Spiel steht.

Tekener und Kennon erreichen das Kamuc-System – und landen auf dem PLANETEN DER VOGELMENSCHEN ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Atlan – Lordadmiral und Begründer der USO.

Ronald Tekener und Sinclair Marout Kennon – Die Männer des Psycho-Teams lassen ihre Masken fallen.

Baaling Treat – General der USO und Chef der Sektion Ermittlung und Information.

Henri Waaken – Ein Mann, der sich mit seinem Chef prügeln muss.

Lurlean Trask – Anführer eines Todeskommandos.

Teen-Arndt und Ert Wynsch – Verantwortliche des »Projektes Lasis«.

1.

Bericht Lordadmiral Atlan

 

Lautlos wechselte das Datum im Leuchtfeldstreifen des Chronographen über der Tür.

Der 15. August des Jahres 2407 war angebrochen – Erdzeit selbstverständlich, obwohl die Erde 28.444 Lichtjahre von meinem derzeitigen Aufenthaltsort entfernt war.

Dieser Ort hieß Quinto-Center und war ein ausgehöhlter Himmelskörper von zweiundsechzig Kilometern Durchmesser, der ehemalige Mond eines Planeten, den Spezialschiffe mittels Traktorstrahlen auf eine galaktische Position gebracht hatten, die man »Koordinatenspinne« nannte.

Verdrossen starrte ich auf das Datum. Wieder war ein neuer Tag angebrochen – und noch immer wussten wir, die United Stars Organisation, nichts über den Verbleib unserer fähigsten Spezialisten. Seit Sinclair Marout Kennon und Ronald Tekener sich zusammen mit dem Rauschgifthändler Lurlean Trask aus dem Straflager auf Beseler hatten befreien lassen, waren sie für uns spurlos verschwunden geblieben.

Ich ließ mir von der Servoautomatik meines Schalttisches eine Tasse Kaffee servieren, goss einen reichlichen Schuss terranischen Kognaks dazu und dachte angestrengt nach, während ich an dem Getränk nippte.

Sinclair Marout Kennon, das Gehirn in der Vollprothese, konnte nicht so leicht mattgesetzt werden. Wir hatten den Kosmokriminalisten zusammen mit seinem Psycho-Partner Tekener in einem Schauprozess verurteilen und zum Strafplaneten Beseler bringen lassen. Dort hatten sie plangemäß Kontakt mit Lurlean Trask aufgenommen, von dem wir wussten, dass er für die Condos Vasac sehr wichtig war und wahrscheinlich befreit werden sollte.

Ebenfalls plangemäß hatte Trask den vorgehaltenen Köder angenommen und dafür gesorgt, dass die vermeintlichen galaktischen Abenteurer und gelegentlichen CV-Agenten zusammen mit ihm befreit wurden.

Es war alles glatt über die Bühne gegangen. Kennon hatte sogar alles, was er von Trask erfahren konnte, auf eine Informationskapsel gesprochen und die Kapsel zurücklassen können, bevor die Flüchtigen am Rand eines Urmeeres in die Attrappe eines Brontosauriers gestiegen waren.

Leider war Lurlean Trask nicht sehr gesprächig gewesen. Das lag in seinem Wesen begründet; der Plophoser galt als zurückhaltend und schweigsam.

Für uns war das nur ein geringer Trost, denn die Informationen der Kapsel hatten bis jetzt nicht dazu ausgereicht, mehr als eine Andeutung über die Pläne des galaktischen Verbrechersyndikats zu erfahren. Sie hatten auch nicht ausgereicht, die Spur meiner besten Spezialisten wieder aufzunehmen.

Im Grunde genommen wussten wir nicht mehr, als dass Lurlean Trask befreit worden war, weil die Condos Vasac ihn – und vielleicht auch Kennon und Tekener – zur Durchführung eines Unternehmens benötigte, das den geheimnisvollen Namen »Projekt Lasis« trug.

Alle bisherigen Untersuchungen hatten die Bedeutung der rätselhaften Bezeichnung nicht aufhellen können. Wir wussten lediglich durch Berechnungen, dass die CV Aufwendungen im Werte von rund fünfhundert Millionen Solar erbracht hatte, um die Flucht vom Strafplaneten zu organisieren. Gemessen daran musste das Projekt Lasis für sie von einiger Wichtigkeit sein – und genau das bereitete uns erhebliche Sorgen, denn alles, was der Condos Vasac nützte, schadete der Menschheit.

Ich trank einen großen Schluck Kaffee. Zusammen mit dem Alkohol durchwärmte er mich wohlig. Er befreite mich jedoch nicht von meinen Sorgen.

Kaum hatte ich die Tasse abgesetzt, ertönte das schrille Summen des Interkommelders.

Zögernd schaltete ich das Gerät ein. Sicher wollte mir wieder einmal ein Mitarbeiter melden, dass sich abermals eine vermeintliche Spur als Sackgasse erwiesen hatte.

Der Bildschirm leuchtete auf und gab dreidimensional und farbig Kopf, Hals und Schultern von General Baaling Treat wider. Baaling Treat, Dr. der Kosmokriminologie und Dr. der Kriminalpsychologie, war Chef der Sektion Ermittlung und Information.

Ich versuchte in seinem Gesicht die Bedeutung seines Anrufs zu lesen, doch es war wie immer undurchsichtig, und zeigte nur ein höfliches Lächeln. Die grauen Augen unter der hohen Stirn verrieten ebenfalls nichts.

General Treat neigte leicht den Kopf.

»Lordadmiral!«

»General ...?«

»Ich spreche von Sektion A-99 der Hauptpositronik aus«, berichtete Treat nüchtern. »Dr. Lamiel Grissy hat im Altspeicher Informationen entdeckt, die gewisse Rückschlüsse im Fall Lasis zulassen.« Er sprach ein außergewöhnlich exaktes und gepflegtes Interkosmo.

Seine Aussprache interessierte mich im Moment allerdings nicht. Die Meldung hatte mich alarmiert. Ich ließ mir allerdings nichts anmerken; in der Kunst der Selbstbeherrschung war ich noch etwas besser als Baaling Treat.

»Ich komme zu Ihnen«, erwiderte ich knapp. »Warten Sie bitte auf mich, General.«

Nachdem ich den Interkom abgeschaltet hatte, bewegte ich mich etwas schneller. Ich desaktivierte einige Kanäle meines Kommandonetzes, teilte der Pultpositronik mit, wohin ich gehen wollte, und schnallte den Waffengurt um.

Danach verließ ich den Raum, den ein Terraner wahrscheinlich als »Privatbüro« bezeichnet hätte. Jedenfalls war es nicht meine Kommandozentrale.

Draußen ließ ich mich vom Transportband zum abwärts gepolten Antigravschacht des Panzerschachtes XI bringen. Insgesamt zwölf solcher großer Panzerschächte führten von der Oberfläche des Himmelskörpers sternförmig zur Hauptzentrale von Quinto-Center, die unter einer starken Schale aus Terkonitstahl im Mittelpunkt des Hohlraums aufgehängt war.

Das Kraftfeld zog mich sanft nach unten. Dieser Liftschacht war vollkommen leer. Das Personal des USO-Hauptquartiers befand sich entweder an seinen Arbeitsplätzen oder hielt sich in der Freizeitetage auf. Früher hatten zahlreiche Männer und Frauen ihre Freizeit damit ausgefüllt, an der Oberfläche des Himmelskörpers den so genannten Vakuum-Schwimmsport zu betreiben. Diese Zeiten waren vorbei, seit die Schwerkraft auf und in Quinto-Center künstlich auf dem Wert von einem Gravo gehalten wurde.

Als ich den – für mich unsichtbaren – Ring aus insgesamt achtunddreißig Großkraftwerken passierte, dröhnte mir das Tosen der Kugelfusionsreaktoren, Umformer und Feldleiter in den Ohren. Hier wurden Energien in kaum vorstellbaren Größenordnungen erzeugt.

Kurz darauf schwebte ich durch die so genannte Argus-Strecke, in der zahlreiche Mentaltaster und andere Geräte zur Identifizierung von Lebewesen und Robotern hinter den Wänden installiert waren. Sollte sich je ein Unbefugter auf die Argus-Strecke wagen, würde er es mit den verborgenen Paralysatoren, Psychostrahlern und notfalls auch den absolut tödlich wirkenden Waffen zu tun bekommen.

Anschließend landete ich auf einer Plattform, von der man in jeden Antigravlift von Panzerschacht XI umsteigen konnte. Zwei schwerbewaffnete Sicherheitsbeamte und ein Kampfroboter salutierten, als ich an ihnen vorbeiging.

Ich stieg in den Liftschacht, der direkt zum Hauptdeck A-9 führte. Ein Transportband brachte mich zur Sektion A-99.

Baaling Treat und Dr. Lamiel Grissy saßen auf Schalensesseln vor der Schaltwand des Altspeichers.

Die beiden Männer nickten bei meinem Eintreten nur mit dem Kopf. Treat nahm eine Schaltung vor und sagte:

»Ich lasse jetzt die betreffende Information abspielen, Lordadmiral. Bitte, nehmen Sie Platz.«

Ich setzte mich in einen anderen Schalensessel und blickte auf den Informationsbildschirm. Die Übertragung erfolgte in Trivideo und zugleich akustisch.

»Im Positronengehirn der Galaktischen Abwehr wurden am elften März 2207 Erdzeit folgende Informationen gespeichert und später auf einen Speichersektor der USO überspielt:

Das Ermittlungsteam Delta-882 stellte Recherchen über den als Geistesriesen bezeichneten Wissenschaftler der Antis mit dem Namen Lasis an, nachdem uns Informationen über Experimente mit fünfdimensionalen Energieeinheiten erreicht hatten.

Es wurde ermittelt, dass Lasis ein Hyperphysiker ist und für die Antis den so genannten Mentalschutzschirm entwickelte, der bei parapsychischer Aufladung zu einem fast unüberwindlichen Energieschirm stabilisiert werden kann.

Weiterhin muss Lasis als Supermutant bezeichnet werden, denn er beherrscht mit seinen psionischen Kräften fünfdimensionale Energieeinheiten, die er sowohl als Waffe wie auch als Werkzeug einsetzen kann. Die erwähnten Experimente wurden von Lasis durchgeführt. In den informierten Kreisen der Antis wird Lasis als Transmit-Konverter bezeichnet, womit seine psionischen Fähigkeiten gemeint sind.

Das Ermittlungsteam Delta-882 empfiehlt, den Hyperphysiker Lasis ständig zu überwachen und ihn auszuschalten, falls er seine Fähigkeiten zum Schaden der Menschheit einzusetzen versucht. Ende! – Teamchef ist GA-Major Antol Paköry.«

Die metallisch nachhallende Computerstimme schwieg, setzte aber Sekunden später erneut ein.

»Nachtrag zum Fall Lasis: Der Hyperphysiker wurde am fünften Juni 2207 Erdzeit ermordet an Bord seines ziellos treibenden Raumschiffes BANEELA gefunden. Da der Hohe Báalol persönlich in die Ermittlungen eingriff und ihre Einstellung befahl, ist anzunehmen, dass er Lasis ermorden ließ. Das Motiv dürfte die Furcht gewesen sein, der Supermutant könnte zu großen Einfluss unter den Anhängern des Báalol-Kultes gewinnen und dadurch die Machtstellung des Hohen Báalols schwächen. Ende! Informationseingabe erfolgte nach Prüfung durch den Zweiten Sekretär des GA-Chefs, Gamesta.«

Baaling Treats schmale, gepflegte Hände glitten über die Schalttastatur. Der Bildschirm erlosch.

Treat sah mich aufmerksam an.

»Das wäre alles, Sir. Darf ich einige Vorschläge zu unserem weiteren Vorgehen machen, Lordadmiral?«

Ich nickte. Wieder einmal bewunderte ich Treats Selbstbeherrschung. Ich konnte nicht die Spur von Erregung an ihm entdecken. Sein aschblondes Haar war so sorgfältig gescheitelt, als hätte er es eben erst frisiert.

Baaling Treat schlug die Beine übereinander.

»Ich habe die Information inzwischen an den Auswertungssektor der Hauptpositronik weitergegeben, halte es aber für vorteilhaft, wenn wir sie über Hyperkomrelais außerdem der lunaren Inpotronik NATHAN überspielen.«

»Einverstanden«, sagte ich.

Der General schwenkte mit seinem Sessel herum und drückte eine leuchtende Schaltplatte nieder, die ich als Teil der Programmaktivierung erkannte. Treat musste die Überspielung also bereits vorbereitet haben.

»Hauptpositronik übernimmt Relaisabstrahlung«, erklärte er gelassen. »Zweitens schlage ich vor, die Vergangenheit von Lurlean Trask genauestens zu durchleuchten. Es wäre unter Umständen nutzbringend, ehemalige Partner oder Saufkumpane aufzuspüren und auszuhorchen.«

Bei dem Wort »Saufkumpane« verzog er verächtlich die Lippen. Der geborene Moglaner war Antialkoholiker; für ihn gab es nichts Abscheulicheres als Männer oder Frauen, die sich betranken.

Ich verstand, worauf er abzielte. »Sie meinen, dieser Trask hätte irgendwo in der Galaxis ein uns unbekanntes Intelligenzvolk entdeckt, das ähnliche geistige Fähigkeiten wie Lasis besitzt?«

»Das erscheint mir sehr wahrscheinlich, Lordadmiral.«

»Gut. Das übernehmen Sie persönlich, General Treat. Ich schlage vor, Sie fliegen mit einem Ermittlungsteam nach Lepso.« Die galaktische Freihandelswelt Lepso war der Tummelplatz aller bekannten Verbrecherorganisationen. Dort wurden Geschäfte offiziell getätigt, die anderswo nicht einmal inoffiziell abgeschlossen werden konnten.

Es wunderte mich nicht, dass Baaling Treat bei der Erwähnung dieses Planeten blass wurde. Dennoch versuchte er nicht, sich vor dem Auftrag zu drücken.

»Jawohl, Sir. Sollten wir den Großadministrator über den Stand der Dinge informieren?«

»Noch nicht«, erklärte ich. »Wir warten erst das Ergebnis von NATHAN ab. Aber sorgen Sie dafür, dass sowohl Staatsmarschall Bull als auch Allan D. Mercant unterrichtet werden. Die Solare Abwehr soll ihre Unterlagen gründlich durchforsten. Vielleicht befindet sich in ihren Unterlagen ein Hinweis auf eine geistig besonders begabte oder hochstehende Rasse.«

Unsinn!, übermittelte mir mein Logiksektor. Dann wüsstest du Bescheid.

Nicht, wenn die wirkliche Bedeutung dieses Volkes und seiner Fähigkeiten damals nicht erkannt wurde, gab ich in Gedanken zurück.

Ich erhob mich.

»Ich befinde mich in der Befehlszentrale, falls NATHANS Auswertung eintreffen sollte.«

Baaling Treat bestätigte, dann wandte er sich dem Interkom zu. Er würde jetzt wahrscheinlich die gesamte Sektion Ermittlung und Information alarmieren.

Ich konnte mich auf ihn verlassen.

Wenn General Treat einen Auftrag erhielt, dann setzte er alle Hebel in Bewegung, um ihn so schnell und so gründlich wie möglich zu erfüllen.

Endlich hatten wir den Zipfel einer Spur aufgenommen. Wir wussten noch nicht, wohin die Spur uns führen würde, aber von nun an sanken die Chancen der Condos Vasac, ihren Plan zu verwirklichen, von Stunde zu Stunde.

 

*

 

Sämtliche Schaltpulte in der Befehlszentrale waren besetzt. Es sah aus, wie in der Kommandozentrale eines großen Raumschiffes – eines sehr großen Raumschiffes allerdings, denn hier hielten sich hundertvierzehn Offiziere auf.

Admiral Nempf Natuul war vor einer halben Stunde eingetroffen. Mein Stellvertreter war ein Epsaler und in den Schultern so breit wie er von Kopf bis Fuß lang war: Hundertzweiundsechzig Zentimeter. Sein Gesicht wirkte wie das eines ungeschlachten Catchers. Epsalische Umweltangepasste mussten nach anderen Maßstäben beurteilt werden als Erdgeborene oder Arkoniden. In Wirklichkeit war Admiral Natuul ein ungewöhnlich gebildeter Mann, ein kühler und logischer Denker, der zwar überlegt aber kompromisslos handelte.

Wir unterhielten uns über die neuen Aspekte, die sich im Fall Lasis ergeben hatten. Nempf Natuul riet mir, alle Gefangenen auf Beseler, die irgendwie Kontakt mit Lurlean Trask gehabt hatten, durch Mutanten verhören zu lassen.

Der Vorschlag erschien mir ausgezeichnet. Ich rief sofort Solarmarschall Mercant über Hyperkomrelais an und bat um Überstellung eines Hypnos und eines Telepathen. Allan D. Mercant versprach mir, André Noir und Fellmer Lloyd mit einem Leichten Kreuzer nach Beseler zu schicken. Anschließend informierte ich Oberst Marol Tscharet, den Lagerkommandanten auf Beseler, über die Mission der beiden Mutanten und befahl ihm, sie nach Kräften zu unterstützen. Tscharet gehörte zwar zur Solaren Flotte, unterstand mir jedoch in seiner geheimen Eigenschaft als USO-Spezialist. Selbstverständlich waren Reginald Bull und Julian Tifflor über seine Doppelrolle informiert.

Kaum hatte ich dieses Gespräch beendet, da wurde ich zum Interkom gerufen. Baaling Treats Gesicht sah mir vom Bildschirm her entgegen.

»Berechnungsauskunft NATHANS liegt vor, Lordadmiral«, meldete Treat.

»Lesen Sie vor!«, befahl ich.

Der Ermittlungschef schob eine Magnetfolie ins Blickfeld.

»Auswertung IP NATHAN, Auftrag S-001-BA«, las er mit gedämpfter Stimme. »Durchgeführt unter Berücksichtigung heute übermittelter und bereits gespeicherter Daten. Das uns unbekannte Intelligenzvolk, Vulgärbezeichnung ›Geistesriesen‹, ist wahrscheinlich sowohl Lurlean Trask als auch der CV bekannt. Unter Berücksichtigung der zur Fluchtausführung Trasks aufgewendeten Kosten und Risiken wird geschlossen, dass Kontaktaufnahme ausschließlich Lurlean Trask möglich. Wahrscheinlich handelt es sich um parapsychischen Kontakt. Wahrscheinlichkeitsgrad zweiundneunzig Prozent. Mit zwanzig Prozent Wahrscheinlichkeit wird Möglichkeitsberechnung gewertet, dass Lurlean Trask die ›Geistesriesen‹ mit psionischen Kräften beherrscht.

Es wird empfohlen, Ermittlungen darüber anzustellen, ob Trask parapsychische Fähigkeiten besitzt und welcher Art diese sind. Die unter Symbolgruppen bezeichneten USO-Spezialisten können im Falle des Projekts Lasis für die CV nur dann wichtig sein, wenn die ›Geistesriesen‹ nur widerstrebend für die CV arbeiten und Versuche parapsychischer Beeinflussung befürchtet werden.

Durchleuchtung der Vergangenheit von Lurlean Trask wird dringend empfohlen. Ende.«

Baaling Treat hob den Blick und räusperte sich.

»Angesichts dieser Auskunft halte ich es für notwendig, den Großadministrator zu benachrichtigen.«

Der Meinung war ich auch.