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BLUTATLAS. Atlas der Blutkörperchen und Parasiten

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Tamara Lebedewa

BLUTATLAS

Atlas der Blutkörperchen und Parasiten
des menschlichen Körpers

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Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Die gängige Vorstellung über Blutkörperchen

Die Erythrozyten

Arten von pathologischen Größenveränderungen bei Erythrozyten

Arten von pathologischen Formveränderungen bei Erythrozyten (Poikilozytose)

Farbveränderung bei Erythrozyten

Die Leukozyten

Die Neutrophilen

Die Eosinophilen

Die Basophilen

Die Lymphozyten

Die Monozyten

Die Thrombozyten

Knochenmarkzellen im Blut

Die vergessene Vorstellung über Trichomonaden – die Blutparasiten

Darf ich vorstellen: Trichomonade!

Wie sich das Blut im Laufe der Zeit verändert

Evolution der menschlichen Krankheiten im 20. Jahrhundert

Warum bleibt die verschlechterte Blutqualität unbemerkt?

Ohne Experimente ist die Wissenschaft tot…

Forschungen auf Zellebene

Forschungen auf molekularer Ebene

Untersuchungen auf genetischer Ebene

AIDS – eine superparasitäre Krankheit

Ergebnisse des Experiments

Kann denn die geltende Vorstellung über die Blutzusammensetzung falsch sein?

Was erzählen uns die Blutpräparate?

„Merkwürdige“ Zellen im Blut

Abbildungen zum Atlas der Blutkörperchen und Parasiten des Menschen

Präparate von Blutzellen und Parasiten des Menschen (Aufnahmen 1 bis 76)

Dieses Buch ist für einen breiten Kreis von Lesern gedacht, die sich für ihren Gesundheitszustand interessieren und diesen verbessern wollen.

Die morphologische Untersuchung der gefärbten Präparate aus venösem und peripherem menschlichem Blut, die mit Hilfe eines Lichtmikroskops durchgeführt wird, erlaubt bei einer richtigen Interpretation, die pathologischen Veränderungen bei den Blutkörperchen zu sehen und die dafür verantwortlichen biologischen „Verursacher“ zu ermitteln – nämlich die Trichomonaden, „Thrombozyten“, Streptokokken, Staphylokokken, Pilze u. a.

Dieser von der Autorin zusammengestellte „Atlas der Blutkörperchen und Parasiten des menschlichen Körpers“ bietet die Möglichkeit, einen morphologischen Vergleich der Trichomonaden, die sich im Blut befinden und in der Hämatologie für Blutkörperchen oder Knochenmarkzellen gehalten werden, mit den Vaginal- und Mundhöhlentrichomonaden vorzunehmen. In den Vergleich sind auch Tumorzellen aus diversen Neubildungen aus Körpern von Menschen und Tieren einzubeziehen. Zur Untermauerung werden Ergebnisse von Untersuchungen auf molekularer, genetischer und auf der Zellebene geschildert, die die Autorin in führenden Forschungsinstituten des Landes durchgeführt hat. Wenn sich der Leser von der morphologischen Gleichheit der drei genannten Gebildearten vergewissert hat, wird er selbst ein Urteil fällen: Man braucht nur das Blut und die Organe des Menschen von Trichomonaden zu befreien – dann gibt es keine Grundlage für die Bildung von Geschwülsten und Thromben, und damit wird es auch keine Chance für Krebs, Herzinfarkt, AIDS geben.

Vorwort

Mit dem vorliegenden Buch wird Ihnen erstmals ein Atlas zur Hämatologie und Parasiten des Menschen vorgestellt, der nicht von einer Gruppe renommierter Medizinforscher erstellt wurde, sondern von einer einzelnen Wissenschaftlerin, die weder Titel noch hohe Posten vorweisen kann. Doch die zwölf für selbstlose Arbeit geopferten Lebensjahre erlauben mir, ein Wörtchen in der Medizin mitzureden und damit eine neue Sichtweise auf medizinische Dogmen anzubieten, deren Umgestaltung bzw. Umdenken längst überfällig ist. Zumal dieser Arbeit der Verlust von Menschen voranging, die mir am nächsten standen und sehr viel bedeuteten und die seinerzeit die notwendige Hilfe von der offiziellen Medizin nicht erhielten, sodass sie einen qualvollen Krebstod erleiden mussten. Da der Mensch in Relationen denkt, wird Ihnen in diesem Buch sowohl die offizielle Vorstellung über die Blutkörperchen angeboten als auch die alternative Sichtweise der Autorin auf die Natur der nicht differenzierten und der atypischen Blutzellen, für die bis heute noch keine zuverlässige Deutung in der weltweiten Medizinforschung gefunden worden ist.

Während in den bisher erschienenen Atlanten in der Regel unter jeder Abbildung eines Blutpräparates lediglich trockene, lakonische Bezeichnungen der einzelnen Zellen zu finden sind, die die Aufmerksamkeit des jeweiligen Verfassers auf sich lenkten, so werden in der vorliegenden Variante die in der Blutbahn zirkulierenden Bestandteile als lebende Zellen vorgestellt – und zusätzlich ihre Beziehung untereinander. Ich hoffe, dass solch eine Sicht der Bestandteile des menschlichen Blutes die Mediziner daran erinnert, dass in unseren Adern lebendiges (!) Blut fließt. Möglicherweise wird dieser Atlas einen Beitrag zur Verabschiedung von einer Sichtweise leisten, die rein mechanisch mit unseren lebenden Zellen, Gewebeteilen, Organen – und damit letztendlich auch den noch lebenden Patienten – umgeht.

Ich muss ferner hinzufügen, dass die in der Medizin entwickelte umfangreiche und vielfältige Fachsprache scheinbar dem einzigen Zweck dient, unverständlich für die „Nicht Eingeweihten“ zu sein und damit die Mediziner noch mehr von ihren Patienten abzugrenzen. Dabei ist es so, dass die medizinischen Fachbegriffe meistens lediglich Fakten und Vorgänge darstellen, die wahren biologischen Gründe für die Entstehung des jeweiligen Phänomens aber nicht erklären. Das Gleiche gilt auch für Bezeichnungen der unterschiedlichen Formen von nicht differenzierten und atypischen Zellen. Diese Begriffe sind nämlich von Grund auf nicht richtig, wovon wir uns anhand der in diesem Buch vorgestellten Aufnahmen vergewissern werden. Deshalb wird unter jeder Abbildung zunächst die Standardvariante eines hämatologischen Kommentars formuliert, gefolgt von einer alternativen Beschreibung für Blutkörperchen und Parasiten, die von der Autorin dieses Buches stammt. Es bleibt zu hoffen, dass Letzteres für diejenigen Menschen absolut verständlich sein wird, die keine spezielle medizinische Ausbildung vorweisen können, sich jedoch Sorgen über die eigene Gesundheit und die ihrer Familie machen. Ich erlaube mir die Vermutung, dass der neue Atlas auch von denjenigen Wissenschaftlern und Ärzten wohlwollend angenommen wird, für die die Wahrheit wichtiger ist als die traditionelle, schematische Denkweise. Im Endeffekt hängt die Zukunft der Medizin gerade von solchen Spezialisten ab, die sich stets auf der Suche nach qualitativ neuen und effektiven Heilmethoden und -mitteln befinden. Damit wird der neue Blick auf das Zellenleben im Blut, von dessen Qualität die Gesundheit eines jeden von uns unmittelbar abhängt, solchen Wissenschaftlern vielleicht dabei helfen, die richtige Lösung zu finden.

Es sei mir noch folgende Bemerkung gestattet. In früheren Atlanten zur Hämatologie wurde die Aufmerksamkeit in der Regel nur auf die eine oder andere konkrete Art von Blutkörperchen gelenkt. In der vorliegenden Ausgabe jedoch wird jede Aufnahme ganzheitlich betrachtet und möglichst ausführlich beschrieben. Außerdem werden hier die „lebendigen“ Beziehungen zwischen den Blutkörperchen und deren Parasiten geschildert. Das Ganze wird hoffentlich bei der Aufklärung der im Blut eines heutigen Menschen tatsächlich herrschenden Zustände helfen – und das ist wiederum sehr wichtig nicht nur für die Erarbeitung grundsätzlich neuer Methoden zur Diagnose, Prophylaxe und Behandlung von Erkrankungen, sondern auch für die effektivere Lösung solcher Probleme wie Krebs, Herzinfarkt, AIDS und ähnlicher unheilbarer Krankheiten.

Die gängige Vorstellung über Blutkörperchen

Ein jeder Patient, der in eine Klinik eingeliefert wird, unterzieht sich in der Regel einer hämatologischen Untersuchung zwecks Aufstellung eines so genannten persönlichen „Blutbildes“. Doch in Wirklichkeit – das räumen die Hämatologen selbst ein – „beinhaltet der Begriff ‚Blutbild’ die Bestimmung der Zahl der Erythrozyten und Leukozyten, das differenzierte Zählen der Leukozyten sowie die Ermittlung der Hämoglobinwerte“. In besonderen Fällen kann diese Aufzählung durch andere Verfahren erweitert werden, z. B. durch Bestimmung der Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit, die ein Merkmal für das Vorhandensein einer Infektion im Blut ist, sowie durch das Zählen der Thrombozyten, die Ermittlung des Hämatokrits – des Verhältnisses zwischen dem Blutplasmavolumen und dem der Zellelemente – und so weiter. Aber das vollständige Blutbild, darunter auch der Charakter der Pathologien bei roten und weißen Blutkörperchen und erst recht die Anwesenheit von bestimmten Mikroorganismen in der Blutbahn, ist für die Kollegen aus der Medizin leider erst dann von Interesse, wenn der Mensch ernsthaft erkrankt und in eine Spezialklinik eingeliefert wird.

Der Grund für eine solche Handlungsweise liegt vor allem in der fehlenden Einsicht, dass das menschliche Blut nicht steril ist, sowie in der nicht nachvollziehbaren Abneigung gegen den Einsatz der Immunofluoreszenzmethode zu Diagnosezwecken. Es ist nämlich praktisch in keiner medizinischen Einrichtung ein Fluoreszenzmikroskop zu finden. Aber gerade diese Technik macht es möglich, mit Hilfe von besonderen Präparaten (Markern) in den Blutabstrichen bzw. in den Abdrücken von kranken menschlichen Organen folgende Erreger sichtbar zu machen: Trichomonaden, Chlamydien, Mykoplasmen, Ureaplasmen, Cytomegalievirus, Herpes-Viren, Gardnerellen. Die aktive Ermittlung dieser und anderer Mikroorganismen und ihre Anerkennung als Krankheitserreger wird den Ärzten erlauben, zu den besten Traditionen der Medizin zurückzukehren und dadurch nicht die Krankheiten, sondern den Patienten zu behandeln – indem man seinen Organismus von pathogenen Mikroorganismen befreit und gleichzeitig sein Immunsystem stärkt. Doch dazu muss erst einmal geklärt werden, was die differenzierte Blutzelle tatsächlich darstellt und was als solche lediglich gesehen wird. Vor diesem Hintergrund lassen Sie uns zunächst die offizielle Vorstellung über die Blutzellen kennen lernen und anschließend die Beweise der Autorin, dass viele von ihnen faktisch Parasiten des Menschen sind. Nebenbei wird gezeigt, wie oft das Blut sowohl von kranken als auch von praktisch gesunden Menschen mit krankheitserregenden Bakterien und Viren befallen ist. Wobei diese Tatsache bei Medizinern zumeist außer Betracht bleibt oder einfach ignoriert wird. Doch gerade dadurch ist der mehrheitlich schlechte Gesundheitszustand der Bevölkerung bedingt wie auch die verbreitete Anfälligkeit für akute und chronische Erkrankungen.

Zu den Blutkörperchen zählt man also:

– die Erythrozyten, oder die roten Blutkörperchen;

– die Granulozyten, oder die Zellen, deren Zytoplasma Körnchen (Granula) enthält. In Abhängigkeit von der Fähigkeit der Granula sich durch saure oder basische Farbstoffe einzufärben werden die weißen Blutkörperchen als neutrophil (stabkernige und segmentkernige Leukozyten, Myelozyten und Metamyelozyten), eosinophil oder basophil bezeichnet.

– die Agranulozyten, oder Leukozyten ohne Körner (Granula) im Zytoplasma. Zu diesen gehören die Lymphozyten und die Monozyten.

– die Thrombozyten oder Blutplättchen – die Blutkörperchen, die bei der Blutgerinnung involviert sind.

Die Erythrozyten

Erythrozyten – also die roten Blutkörperchen – sind im Normalfall kernlose zweifach konkave Zellen in Form von Scheiben mit einer zentralen Aufhellung und einer reifenartigen Verdickung entlang des Zellrands. Die Ultrastruktur eines Erythrozyten ist gleichmäßig. Seinen Inhalt bilden zarte Granula (Durchmesser vier bis fünf Nanometer), die als Hämoglobin identifiziert werden. Die frischen Erythrozyten sind grünlich-gelb und haben erst in der dicken Schicht die rötliche Tönung. Der Durchmesser des Erythrozyten variiert zwischen fünf und neun Mikrometern und liegt durchschnittlich bei 7,0-8,0 μm. Die Menge der Erythrozyten, die im Blutkreislauf eines Erwachsenen zirkulieren, liegt in der Regel bei 25 bis 30 Billionen. Die Lebenserwartung einer einzelnen Zelle beträgt 120 Tage. In einem Mikroliter (d. h. einem Kubikmillimeter) Blut eines heutigen erwachsenen Mannes sind 4,0-5,0 Mio. Erythrozyten enthalten, bei einer Frau sind es 3,9-4,7 Mio. Die roten Blutkörperchen werden durch das erythropoetische Gewebe des roten Knochenmarks produziert. Ihre Existenz wird in der Milz beendet, indem sie durch Makrophagen zerstört werden.

Wenn die Erythrozyten auf dem Laborglas fixiert sind, nehmen sie leicht saure Farbstoffe auf, was durch die basischen Eigenschaften der sich einfärbenden Strukturen bedingt ist. In den Blutgefäßen beobachtet man oft die Eigenschaft der roten Blutkörperchen sich zu stapeln, indem sie mit den breiten Flächen aufeinander liegen, quasi kleben. Eine Pathologie bei den Erythrozyten entwickelt sich in zwei Richtungen: Veränderung der Größe der Zellen einerseits (Anisozytose) und deren Form andererseits (Poikilozytose). Wissenschaftler versuchten dieses Phänomen damit zu erklären, dass in der Hülle der Erythrozyten, die eine halbdurchlässige, aus eiweiß-fettähnlichen Substanzen bestehende Materie darstellt, Lipoide enthalten sind. Es steht außerdem fest, dass unter Einfluss einer variierenden Salzkonzentration im Medium, in dem sich die roten Blutkörperchen befinden, diese ihre Form verändern, indem sie Wasser aufnehmen bzw. abgeben. Sie können anschwellen und so in einer hypotonischen Umgebung rund werden, – d. h. in einer Flüssigkeit, deren osmotischer Druck unter dem osmotischen Druck im Zellinneren liegt. Umgekehrt können sie die Form von Maulbeeren annehmen in einem hypertonischen Medium, dessen osmotischer Druck also höher ist als der innerhalb der Zelle.

Etwa 85% aller Erythrozyten sind Diskozyten. Die Transformation eines Diskozyten in eine andere Form – bis hin zu einer dystrophischen – kann durch unterschiedliche Faktoren zustande kommen. Die verminderte Membran-Elastizität führt zur Bildung von Auswüchsen an der Oberfläche des Erythrozyten. Wenn der Gehalt an Adenosintriphosphat in der Zelle sinkt, verstärkt sich die Deformation. Im Falle von pathologischen Veränderungen bei den Erythrozyten können Diskozyten mit einem Auswuchs oder mit einem Kamm entstehen oder solche in Form einer Maulbeere, einer Kuppel, einer Kugel oder eines Balls mit abgelassener Luft und einfach dystrophisch veränderte Zellen.

Arten von pathologischen Größenveränderungen bei den Erythrozyten

Mikrozytose: Die Erythrozyten sind kleiner im Volumen und haben einen geringeren Hämoglobingehalt, ihr Durchmesser beträgt 5,0-6,5 μm. Ihre Entstehung ist hauptsächlich durch die gestörte Produktion von Hämoglobin bedingt, was bei Eisenmangel sowie in manchen Fällen von Hämoglobinopathien charakteristisch ist.

Makrozytose: Die Erythrozyten haben einen größeren Durchmesser (über 8,5 μm) und ein größeres Volumen (über 100-110 fl1). Diese Pathologie kommt bei makrozytären Arten von Anämie vor sowie bei Lebererkrankungen, bei Mangel an Vitamin B12 und Bc (Folsäure), bei Schwangerschaftsanämie, bei Patienten mit bösartigen Tumoren, bei Störungen der Schilddrüsenfunktion.

Megalozytose: Einzelne Erythrozyten sind im Durchmesser bis zu 11,0-12,0 μm groß, haben eine ovale Form, hyperchrom, die zentrale Aufhellung fehlt. Sie werden bei den durch Vitamin-B12- bzw. Folsäure-Mangel bedingten Arten der Anämie entdeckt sowie bei Schwangerschaftsanämie und bei Helmintheninvasionen.

Schisozyten: Das Auftreten von kleinen Erythrozytenteilen im Blut oder von degenerativ veränderten unregelmäßigen Formen. Deren Durchmesser liegt bei 2,0-3,0 μm. Sie kommen bei hämolytischer Anämie, Vasculitis, Glomeralonefritiden, Urämie, Hämoglobinopathie und anderen Erkrankungen vor.

Anisozytose: Das Vorhandensein von Erythrozyten im Blut, die kleineren Durchmesser und größeres Volumen haben. Diese Pathologie tritt bei Eisenmangelanämie, aplastischer Anämie, anfallsartiger nächtlicher Hämoglobinurie (Auftreten von freiem Hämoglobin im Urin), myeloproliferativen und anderen Erkrankungen auf.

Arten von pathologischen Formveränderungen bei den Erythrozyten (Poikilozytose)

Die Akanthozyten haben eine zackige Oberfläche. Im Gegensatz zu den Echinozyten können sie nicht in den normalen Zustand zurückkehren, wenn sie in frisches Blutplasma platziert werden. Die Zellen sind sphärisch und besitzen drei bis zwölf Spikulen mit keulenähnlichen Enden. Die Länge und die Dicke der Spikulen sind sehr unterschiedlich. Diese Art von Zellen beobachtet man bei schweren Formen hämolitischer Anämie, bei Lebererkrankungen u.ä.

Mikrosphärozyten sind spezifische Zellen, in denen die Veränderung im Spektrin zu Störungen der Membranstabilität führt. In einer Blutprobe sehen sie homogen aus, ohne ersichtliche Poikilozytose, daher bedarf ihre Ermittlung einer besonderen Sorgfalt. Bei einem Sichtfeld, in dem sich insgesamt 50 Zellen befinden, kann die Menge der Sphärozyten von einigen wenigen bis zu 20-30 Zellen variieren. Diese Form ist charakteristisch bei hämolytischer Anämie. In Verbindung mit Anisozytose bzw. Poikilozytose kann dies ein Zeichen für eine mechanische Beschädigung der Erythrozyten, einen Verbrennungsschaden, Mangel an Dehydrogenase-Glukose-6-Phosphat sein. Die Sphärozytose wird manchmal als letztes vorhämolytisches Stadium betrachtet, zu dem bei einer unumkehrbaren Schädigung Echinozyten, Akanthozyten und Stomathozyten gehören.

Die Target-Zellen (Kodozyten) haben eine vergrößerte Oberfläche, bedingt durch den überhöhten Cholesteringehalt. Sie sind entlang des Perimeters eingefärbt. An der Stelle der Aufhellung befindet sich eine dunklere sphärische Fläche im Zentrum der Zelle. Kodozyten kommen besonders häufig bei Hämoglobinopathien, Bleivergiftungen und anhaltender mechanischer Gelbsucht vor.

Sichelzellen (Drepanozyten) findet man im Blut von Patienten mit Sichelzellen-Anämie und anderen Hämoglobinopathien. Sie enthalten Hämoglobin-S, das die Membran polymerisieren bzw. deformieren kann, insbesondere bei niedrigem Sauerstoffgehalt im Blut.

Tränenähnliche Zellen (Dakryozyten) sind Erythrozyten, die im Gegensatz zu den Akanthozyten eine große Spikule (Spitze) besitzen und öfters einen Einschluss enthalten, das so genannte Heinz-Körperchen. Solche Zellen werden häufig bei Myelofibrose gefunden, manchmal auch bei Anämie.

Stomathozyten (Hydrozyten) sind Zellen mit um 20-30% erhöhtem Volumen bzw. Oberfläche, deren Zentrum die Form eines hellen Spalts (Pellor) hat. Der Grund für deren Entstehung ist die erhöhte Durchlässigkeit der Zellmembran der roten Blutkörperchen für Natrium und Kalium. Diese Zellen sind ebenso bei obstruktiven Leberkrankheiten, Alkoholzirrhose und bösartigen Wucherungen anzutreffen.

Elliptozyten (Ovalozyten) sind Erythrozyten ovaler Form, in der Größe uneinheitlich. Im Normalfall liegt deren Anteil bei 1% aller Zellen, bei unterschiedlichen Arten von Anämie bis zu 25%. Wenn die Elliptozyten homogen sind und anteilig über 25% liegen, so ist dies mehr für eine erbliche Elliptozytose charakteristisch.

Echinozyten stellen an sich sphärische Zellen dar, auf deren Oberfläche relativ regelmäßig 30 bis 50 Spikulen (Spitzen) platziert sind. Echinozyten werden am häufigsten in Fällen festgestellt, in denen der Gehalt von ATP in den Zellen gesunken oder der Fettsäurehaushalt im Plasma gestört ist. Wenn ein Erythrozyt lange im Zustand eines Echinozyten verbleibt, dann läuft der Prozess der Verringerung des Lipidanteils in der Membran an, sodass die Deformation des Erythrozyten unumkehrbar wird. Echinozyten können bei Urämie vorkommen – also bei einer Selbstvergiftung des Organismus infolge eines akuten oder eines chronischen Nierenleidens, einem erblichen Mangel an einer Reihe von Fermenten, wie z. B. an Piruvatkinasa oder Phosphoglizeratkinasa.

Farbveränderung bei den Erythrozyten

Hypochromasie: schwache Farbintensität bei den Erythrozyten infolge niedrigen Hämoglobingehalts. Die zentrale Aufhellung ist vergrößert. Hypochromasie geht meist mit der Mikrozytose einher – also mit dem Phänomen, dass der Erythrozytendurchmesser unter dem Durchschnitt liegt. Hypochromasie wird bei Formen von Anämie (Blutarmut) beobachtet, die durch Eisenmangel bedingt oder hämolytisch sind, sowie bei Thalassämie (erbliche Blutarmut, die durch die gestörte Hämoglobinsynthese bedingt ist) usw.

Hyperchromasie: intensivere Färbung der Erythrozyten infolge des erhöhten Hämoglobingehalts. Die Delle in der Mitte ist klein bzw. fehlt vollständig. Erythrozyten-Hyperchromasie kann sowohl mit einer Makrozytose (erhöhter Erythrozytendurchmesser) als auch mit einer Mikrozytose (geringer Erythrozytendurchmesser) einhergehen. Diese Art von Veränderungen bei den Erythrozyten wird bei Anämien beobachtet, die durch Vitamin-B12- und Vitamin-Bc-Mangel bedingt sind, sowie bei einer erblichen Sphärozytose.

Polichomatophilie: Diese Erythrozyten unterscheiden sich von den normalen dadurch, dass sie sowohl saure als auch basische Farbstoffe aufnehmen können und deren Farbe somit von grau-rosa bis zu blau-violett variieren kann. Der Grund für dieses Phänomen wird darin gesehen, dass in den Erythrozyten neben einer schwachbasischen Substanz (dem Hämoglobin) zur gleichen Zeit eine saure Substanz vorhanden ist, die für unreife erythroide Zellen charakteristisch ist. Polichromatophilie wird mit der intensiven Ausschüttung von jungen Erythrozyten ins periphere Blut in Verbindung gebracht, was bei posthämorrhagischer und bei hämolytischer Anämie der Fall ist. Das soll laut fachlicher Meinung ein Zeichen für gute regenerative Eigenschaften des Knochenmarks sein.

Die Leukozyten

Im Gegensatz zu Erythrozyten, die homogene kernlose Gebilde darstellen, besitzen Leukozyten im Normalfall einen Kern und unterscheiden sich voneinander in Größe, Form, Aufbau sowie Farbverhalten. In einem erwachsenen Organismus werden die Leukozyten im Knochenmark gebildet und die Lymphozyten außerdem in der Milz, in der Thymusdrüse sowie in den Lymphknoten. In blutbildenden Organen entstehen die reifen Leukozyten mittels aufeinander folgender Teilungen der blutbildenden Stammzellen, die sich nach und nach in die entsprechenden Vorfahren-Zellen differenzieren, welche wiederum den Anfang für sämtliche Leukozytenarten bilden, die ins Blut und in die Lymphe gelangen. Es werden zwei Hauptgruppen von Leukozyten unterschieden: mit Körnern (Granulozyten) und ohne Körner (Agranulozyten). Zu den gekörnten Zellen zählen die Neutrophilen, die Eosinophilen und die Basophilen, die sich voneinander durch die Art der Zytoplasmakörnung unterscheiden. Zu den nicht gekörnten Zellen gehören die Lymphozyten und die Monozyten.

Die genannten Klassen von Leukozyten unterscheiden sich voneinander in der Morphologie sowie – und das ist der Hauptunterschied – im Vorhandensein einer bestimmten Körnung, die mit Hilfe von Zellfärbung mit spezifischen Farbstoffen festgestellt wird, und in den Eigenschaften dieser Körnung. Granulozyten sind größere Zellen von 9-15μm, die im peripheren Blut zirkulieren und anschließend ins Gewebe überwandern. Während der Differenzierung durchlaufen die Granulozyten Stadien der Metamyelozyten und der stabkernigen Zellformen. Der Metamyelozytenkern weist einen zarten Aufbau und eine bohnenähnliche Form auf, während bei den stabkernigen Zellformen die Zellkerne Chromatin enthalten und von verdichteter Struktur sind. Der Kern ist in der Regel ausgedehnt; manchmal sind Ansätze zur Bildung von Segmenten zu beobachten, deren Anzahl in reifen Zellen bei zwei bis fünf liegt.

Eine große Menge von Leukozyten ist im Knochenmark sowie in den unterschiedlichen Gewebeteilen des Organismus deponiert. Die Lebensdauer von reifen Granulozyten beträgt vier bis 16 Tage. Dabei leben 10-20% der Lymphozyten drei bis sieben Tage lang, der Rest – also 80-90% – leben 100 bis 200 Tage lang. Im Gegensatz zu jungen Zellen beherrschen reife Leukozyten neben der ausgeprägten amöbenartigen Fortbewegungsart mittels Pseudopodien auch eine hohe elektrophoretische Motilität, außerdem die Eigenschaft der Agglutination (das Zusammenballen und Absetzen) und der Adhäsion (das Haften an der Oberfläche eines anderen Körpers). Dank der genannten Eigenschaften können reife Leukozyten ihre Hauptfunktionen erfüllen – nämlich die Phagozytose (das Einfangen und Vertilgen fremder Teile) und die Pinozytose (Flüssigkeitsaufnahme durch die Außenmembran). Die neutrophilen Granulozyten bilden die Hauptpopulation der Leukozyten, die mittels Phagozytose die Abwehrfunktion des Organismus realisieren.

Die Neutrophilen

Neutrophile sind rundliche Zellen, mit einem Durchmesser von etwa 12 μm. Es wird angenommen, dass die Bildung von neutrophilen Leukozyten bei einem Erwachsenen ausschließlich im Knochenmark stattfindet. Das Zytoplasma dieser Zellen erhält nach einer Romanowsky-Färbung in Abhängigkeit vom Reifegrad der Zelle eine rosa-gräulich-bläuliche Farbe mit zahlreichen feinen Körnern, die sich bräunlich bis bläulich-rosa färben. Der Zellkern kann rund sein, aber auch bohnenförmig, wie ein Stäbchen langgezogen, in eine Spirale gedreht oder aus einigen Segmenten bestehen, die durch dünne Kanälchen miteinander verbunden sind. Welcher der genannten Fälle zutrifft, hängt vom Reifegrad der Zelle ab. Dementsprechend werden unterschieden: Myelozyten, Metamyelozyten, segmentkernige und stabkernige Neutrophilen Granulozyten. Neutrophile Granulozyten haben eine sehr bewegliche Zytoplasma-Oberfläche, die durch die Zellmembran begrenzt ist, wodurch das Einfangen von fremdartigen Teilen bzw. Flüssigkeitstropfen in das Zellinnere sowie die Ausbildung von Phagosomen (phag = fressen, soma