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Nachspielzeit


Nachspielzeit

Sätze und Gedichte | Selbstgespräche für Zuhörer
1. Auflage

von: Jürgen Becker

20,99 €

Verlag: Suhrkamp
Format: EPUB
Veröffentl.: 15.07.2024
ISBN/EAN: 9783518780220
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 112

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

<P>Mit seinen neuen Gedichten, entstanden 2022/23, setzt Jürgen Becker ein Schreiben fort, das seine Motive vor allem im Wahrnehmen des Augenblicks, im Erleben des Alltags findet. So offenkundig dieses Schreiben von der Gegenwart bestimmt wird, fortwährend mischt sich ein Früher ein, die Anwesenheit des Vergangenen. Die Sätze, die Gedichte, die dabei entstehen, erzählen zumeist von vertrauten Selbstverständlichkeiten, die doch allesamt ungewiss und vom Verschwinden bedroht sind. Und wo Krisen und Kriege im Alltag spürbar werden, hält der Autor an den Hoffnungen fest. »Hoffen wir auf einen trockenen Sommer, auf Heu und Stroh, auf Gas in den Häfen und Kirschen für den Kirschpfannkuchen. Hoffen hat immer Saison …«</P>
<P><STRONG>Jürgen Becker schreibt, in einem unverwechselbaren Sound, Selbstgespräche für Zuhörer. Sie können Spuren finden, Zugänge in die eigene Biografie. Seine Kriegs- und Nachkriegskindheit korrespondiert mit den Erinnerungen seiner Generation, seine aktuelle Erfahrung mit den Wahrnehmungen der Zeitgenossen, die nicht mehr so jung sind. »Jeder Tag schreibt mit, und er lässt seine Mitschrift nicht jeden Tag lesen.« Und das heißt auch, dass immer ein Schweigen mitspricht, wo Vergessenes keine Wörter findet, Verdrängtes nicht sprechen will.</STRONG></P>
»Beckers Texte sind reizvoll durch die Art, wie er Beobachtungen und Gedanken miteinander verbindet und kontrastiert. ... Die Kunst des Autors liegt im leisen Pathos der Worte, Sätze und Verse.«
&lt;p&gt;J&amp;uuml;rgen Becker wurde 1932 in K&amp;ouml;ln geboren und verbrachte dort seine Kindheit. W&amp;auml;hrend der Kriegs- und Nachkriegsjahre, zwischen 1939 und 1947, lebte er in Erfurt. Nach Aufenthalten in Osterwieck/Harz und Waldbr&amp;ouml;l kam er 1950 nach K&amp;ouml;ln zur&amp;uuml;ck. 1953 Abitur. Nach kurzem, abgebrochenem Studium begann er seine Existenz als freier Schriftsteller; seinen Lebensunterhalt bestritt er jahrelang mit wechselnden T&amp;auml;tigkeiten, als Arbeiter und Angestellter, als Werbeassistent und Journalist. Er arbeitete f&amp;uuml;r den WDR und in den Verlagen Rowohlt und Suhrkamp. Zwanzig Jahre lang, bis 1993, leitete er die H&amp;ouml;rspielredaktion des Deutschlandfunks.&lt;/p&gt;

&lt;p&gt;Gro&amp;szlig;e Aufmerksamkeit fand J&amp;uuml;rgen Becker mit seinem ersten Prosabuch &lt;i&gt;Felder&lt;/i&gt; (1964); die beiden folgenden B&amp;uuml;cher &lt;i&gt;R&amp;auml;nder&lt;/i&gt; (1968) und &lt;i&gt;Umgebungen &lt;/i&gt;(1970) festigten seinen Ruf als Verfasser experimenteller Literatur. Zugleich wirkte er mit seinen ersten H&amp;ouml;rspielen (&lt;i&gt;Bilder, H&amp;auml;user, Hausfreunde&lt;/i&gt;) am Entstehen des &amp;quot;Neuen H&amp;ouml;rspiels&amp;quot; mit. In seinem 1971 ver&amp;ouml;ffentlichten Fotobuch&lt;i&gt; Eine Zeit ohne W&amp;ouml;rter&lt;/i&gt; verschmolz er seine literarische Arbeit mit dem visuellen Medium. Die k&amp;uuml;nstlerischen Grenz&amp;uuml;berschreitungen der Avantgarde hatte er 1965 bereits mit dem Band &lt;i&gt;Happenings&lt;/i&gt; dokumentiert, einer Gemeinschaftspublikation mit dem Happening-K&amp;uuml;nstler Wolf Vostell.&lt;br /&gt;
In den Siebziger und achtziger Jahren konzentrierte sich J&amp;uuml;rgen Becker auf die Lyrik. Die in dieser Zeit entstandenen Gedichtb&amp;uuml;cher - darunter &lt;i&gt;Das Ende der Landschaftsmalerei&lt;/i&gt; (1974), &lt;i&gt;Odenthals K&amp;uuml;ste&lt;/i&gt; (1986), &lt;i&gt;Das Gedicht der wiedervereinigten Landschaft&lt;/i&gt; (1988) - plazierte die Kritik in die obersten R&amp;auml;nge der zeitgen&amp;ouml;ssischen Poesie. Gleichzeitig schrieb J&amp;uuml;rgen Becker weiterhin H&amp;ouml;rspiele und die beiden Prosab&amp;uuml;cher &lt;i&gt;Erz&amp;auml;hlen bis Ostende&lt;/i&gt; (1980) und &lt;i&gt;Die T&amp;uuml;re zum Meer&lt;/i&gt; (1983). Dazu korrespondierte er weiterhin mit dem visuellen Medium: &lt;i&gt;Fenster und Stimmen &lt;/i&gt;(1982), &lt;i&gt;Frauen mit dem R&amp;uuml;cken zum Betrachter&lt;/i&gt; (1989), &lt;i&gt;Korrespondenzen mit Landschaft &lt;/i&gt;(1996) entstanden nach Collagen seiner Frau, der Malerin Rango Bohne, &lt;i&gt;Ger&amp;auml;umtes Gel&amp;auml;nde&lt;/i&gt; (1995) nach Bildern seines Sohnes, des Fotografen Boris Becker.&lt;br /&gt;
Wende und Wiedervereinigung wirkten entscheidend auf das Schreiben J&amp;uuml;rgen Beckers ein. Die Wiederentdeckung der Orte und Landschaften zwischen Elbe und Oder, R&amp;uuml;gen und Th&amp;uuml;ringer Wald motivierten seine Gedichtb&amp;auml;nde &lt;i&gt;Foxtrott im Erfurter Stadion&lt;/i&gt; (1993) und &lt;i&gt;Journal der Wiederholungen&lt;/i&gt; (1999), die Erz&amp;auml;hlung &lt;i&gt;Der fehlende Rest &lt;/i&gt;(1997) und vor allem den im Sommer 1999 erschienenen Roman &lt;i&gt;Aus der Geschichte der Trennungen.&lt;/i&gt; Mit den Vorbereitungen dazu begann er w&amp;auml;hrend eines Stipendiums im K&amp;uuml;nstlerhaus Schlo&amp;szlig; Wiepersdorf. Es ist J&amp;uuml;rgen Beckers erster Roman; eine bewegende, pers&amp;ouml;nliche Geschichte, die zugleich von den Widerspr&amp;uuml;chen der deutschen Erfahrungen erz&amp;auml;hlt.&lt;/p&gt;

&lt;p&gt;J&amp;uuml;rgen Beckers Werk wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. erhielt er den Preis der Gruppe 47, den Literaturpreis der Bayerischen Akademie der sch&amp;ouml;nen K&amp;uuml;nste, das Stipendium der Villa Massimo, den Bremer Literaturpreis, den Heinrich-B&amp;ouml;ll-Preis.&lt;br /&gt;
J&amp;uuml;rgen Becker ist Mitglied der Akademie der K&amp;uuml;nste in Berlin-Brandenburg, der Deutschen Akademie f&amp;uuml;r Sprache und Dichtung, der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur, sowie des PEN-Clubs. 2001 erh&amp;auml;lt er f&amp;uuml;r seinen Roman &lt;i&gt;Aus der Geschichte der Trennungen&lt;/i&gt; den Uwe-Johnson-Preis, der von der Mecklenburgischen Literaturgesellschaft vergeben wird. 2006 wird er f&amp;uuml;r sein Prosa-Werk, insbesondere den Journalroman &lt;em&gt;Schnee in den Ardennen&lt;/em&gt;, mit dem Hermann-Lenz-Preis ausgezeichnet, 2009 erh&amp;auml;lt er den Schiller-Ring. 2014 wird J&amp;uuml;rgen Becker als &amp;raquo;ma&amp;szlig;gebliche Stimme der zeitgen&amp;ouml;ssischen Poesie&amp;laquo; mit dem Georg-B&amp;uuml;chner-Preis geehrt.&lt;/p&gt;

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